Braunschweig. Die Lage vorm Kellerduell zwischen Eintracht Braunschweig und Sandhausen verspricht keinen Fußball-Leckerbissen. Doch die Partie ist richtungsweisend.

Eine Heimniederlage gegen den SV Sandhausen hat Eintracht Braunschweig zuletzt in der Saison 2015/16 kassiert. Das 1:3 am 1. Spieltag hatte für den Fußball-Zweitligisten seinerzeit logischerweise keine weitreichenden Folgen. Würde es nun im viertletzten Spiel der Saison zu einer erneuten Pleite gegen die Kurpfälzer kommen, wären die Folgen ungleich größer.

Dann nämlich hätte das Team von Cheftrainer Michael Schiele seine gute Ausgangslage im Abstiegskampf vermutlich vollends verspielt. Der Druck vor den Partien in Fürth, gegen Regensburg und in Rostock würde ins Unermessliche steigen. Braunschweig wäre zum Siegen verdammt.

Eintracht Braunschweig braucht Reaktion auf zwei schwache Spiele

Damit es gar nicht erst zu einer solch prekären Situation kommt, soll Schieles Mannschaft eine deutliche Reaktion auf die zwei schwachen Spiele gegen Magdeburg (1:2) und in Paderborn (1:5) zeigen. Sandhausen sei ein Gegner, „der hinten bei uns angesiedelt ist“, sagt der Braunschweiger Coach über den Tabellenletzten. „Das ist ein Spiel, in dem wir nicht nur punkten wollen, sondern auch müssen.“

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Doch das Momentum liegt aufseiten der Sandhäuser. Seit der langjährige Co-Trainer Gerhard Kleppinger zum wiederholten Male den Feuerwehrmann beim SVS gibt, hat dieser zwei Spiele gegen Magdeburg und Regensburg für sich entschieden und den der Eintracht klar überlegenen Paderbornern trotz Rückstand einen Punkt abgeknöpft. „Kleppo ist ein ganz ruhiger Typ. Er hat viel Erfahrung, hat selber Fußball gespielt und viele Trainer begleitet“, fasst Schiele die Stärken seines Gegenübers zusammen.

Kleppinger war einst auch ganz kurz Schieles Assistent bei dessen Intermezzo in Sandhausen (14 Spiele/3 Siege/1 Remis/10 Niederlagen). Nach dessen Demission retteten der heutige Sandhausen-Coach und Ex-Spieler Stefan Kulovits den eigentlich schon abgeschlagenen und von Corona-Fällen geschwächten Klub. „Sie haben es in den letzten Jahren immer wieder geschafft, ein richtiges Finale hinzubekommen“, sagt Schiele. Der 45-Jährige rechnet mit einem Spiel, das „ein bisschen nervös sein wird von beiden Mannschaften.“ Aber der 45-Jährige ist auch überzeugt davon, „dass wir sehr viele gute Szenen haben, und dass wir mit unseren Fans im Rücken in diesem Stadion ein gutes und erfolgreiches Spiel absolvieren werden“.

Eintracht Braunschweig ist zu Hause stark

Zu Hause ist die Eintracht stark. 21 ihrer 32 Punkte holte sie an der Hamburger Straße. „Das ist schon eine Hausnummer“, lobt Kleppinger. Zuletzt wirkten die Braunschweiger allerdings ein Stück weit gehemmt. Und auch bei der Wahl des Personals hatte Schiele gegen Magdeburg und Paderborn nicht das glücklichste Händchen.

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Auf der anderen Seite haben sich die Sandhäuser das Glück erarbeitet. Kleppinger betont: „Das beste Teambuilding sind Siege.“ Insofern dürfte ein Gegner mit breiter Brust die Reise nach Niedersachsen antreten. Schiele rechnet damit, dass sich der Ballbesitz ungefähr 50:50 aufteilen wird. Im Normalfall überlassen beide Teams gern dem Gegner den Ball und schalten schnell um. Das wird diesmal nicht so einfach. Und beide Trainer dürften einen ähnlichen Plan gefasst haben. Daraufhin deuten zumindest die Aussagen Kleppingers und Schieles. Der Gäste-Coach sagt: „Wir müssen beherzt in die Zweikämpfe gehen, dürfen aber nicht vergessen Fußball zu spielen.“ Braunschweigs Trainer meint: „Wir müssen mit großer Sorgfalt aufspielen und dürfen keine unnötigen Fehler machen.“

Einen Fußball-Leckerbissen sollten die Zuschauer aber auf keinen Fall erwarten. Ausgangs- und Spielanlage beider Teams sprechen für viel Krampf und Kampf.