Braunschweig. Warum Eintrachts Manager Peter Vollmann trotz Parallelen zu 2021 an den Klassenerhalt glaubt.

Was ist diesmal hoffentlich anders als vor zwei Jahren? Das ist bei Eintracht Braunschweig im Moment die große Frage. Denn zumindest ein paar Ähnlichkeiten werden schon deutlich, wenn man die Situation des Fußball-Zweitligisten vor dem Saisonendspurt mit der in der Schlussphase der Spielzeit 2020/21 vergleicht. Damals stieg die Eintracht am Ende ab. Ein Szenario, das alle diesmal mit aller Kraft verhindern wollen.

Auch Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann, der damals schon dabei war, muss zugeben, dass es „gewisse Parallelen“ gebe. Vor zwei Jahren gewann die Eintracht am 28. Spieltag furios 4:0 das Kellerduell in Osnabrück. Das ist der Klassenerhalt, dachten damals viele in Braunschweig. Doch anschließend holten die Blau-Gelben nur zwei Punkte aus den restlichen sechs Spielen und stiegen verdient ab.

Wird es ähnlich wie 2021?

Und viele Fans fragen sich bange, ob nun Ähnliches droht. Erneut machte die Eintracht am 28. Spieltag einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt, gewann bei den zuvor so starken Hamburgern vom FC St. Pauli. Doch seitdem setzte es zwei Niederlagen, von denen vor allem die Höhe der vergangenen in Paderborn (1:5) ziemlich wehtat.

Mehr zur Eintracht:

Für Vollmann ist das aber dennoch kein Grund, um an einen ähnlichen Ausgang wie vor zwei Jahren zu denken. Damals hatten die Braunschweiger vor allem in den Heimspielen gegen Aue und Würzburg versagt. Nun stehen wieder entscheidende Kellerduelle gegen vermeintlich schlagbare Gegner im Eintracht-Stadion an. Zunächst am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den Tabellenletzten Sandhausen und zwei Wochen später gegen den Vorletzten Regensburg. Es sind Partien, die gewonnen werden müssen.

Vollmann: Wir haben es schon bewiesen

Doch der Sport-Geschäftsführer ist überzeugt, dass die Löwen die Begegnungen diesmal auf ihre Seite ziehen können. „Die Mannschaft ist ein komplett anderes Konstrukt als damals. Unser Team hat in dieser Saison schon mehrmals gezeigt, dass es mit schwierigen Phasen umgehen kann“, sagt Vollmann. Zuletzt war die Lage der Blau-Gelben vor dem Derby gegen Hannover 96 ähnlich angespannt. Doch Trainer Michael Schiele und sein Team lieferten, gewannen nicht nur gegen den niedersächsischen Rivalen, sondern anschließend auch im Test beim Hamburger SV, punkteten zudem in Karlsruhe und gewannen gegen Kaiserslautern, bevor dann sogar noch der Erfolg bei St. Pauli oben drauf kam.

Damit haben die Braunschweiger schon einen Punkt mehr geholt als vor zwei Jahren nach 34 Spieltagen. Eines der wichtigsten Indizien dafür, dass es diesmal besser für die Eintracht ausgehen könnte. Und dann wirkt die Schiele-Elf geschlossener und als Mannschaft besser aufeinander abgestimmt als 2021 unter seinem Vorgänger Daniel Meyer. Trotzdem wird der Klassenerhalt kein Selbstläufer. „Vielleicht waren alle in unserem Umfeld nach dem Sieg bei St. Pauli etwas zu euphorisch“, gibt Vollmann zu Bedenken. Er will nicht ausschließen, dass sich das unbewusst auch auf die Mannschaft übertragen hätte.

Intensive Gespräche

Deshalb seien bei der Eintracht in den vergangenen Tagen intensive Gespräche geführt worden. „Wir haben uns selber noch einmal kontrolliert, gefragt, ob wir alles richtig machen oder ob wir an den Abläufen etwas ändern müssen“, berichtet er. Ergebnis: Die Richtung bei den Blau-Gelben stimmt weiterhin. Nur müsse in den verbleibenden vier Spielen jeder noch einmal an sein Maximum gehen, damit eine ähnlich böse Überraschung wie vor zwei Jahren ausbleibt.

Eine Voraussetzung ist sicherlich, dass die Löwen sich defensiv stabiler präsentieren als zuletzt bei der deutlichen Niederlage in Paderborn. Und bei diesem Vorhaben spielt ein Name in dieser Saison bei den Blau-Gelben eine besondere Rolle: Filip Benkovic. Es wurde bereits mehrmals geschrieben und gesagt, wie wichtig der 25-jährigen Kroate für eine gute Eintracht-Abwehr ist. In Paderborn, wo Benkovic wegen einer Schulterverletzung fehlte, wurde das erneut klar deutlich. „Wir brauchen ihn. Filip macht auch seine Mitspieler besser“, unterstreicht Vollmann die hervorstechende Stellung des Innenverteidigers innerhalb des gesamten Defensivverbunds.

Benkovic vor der Rückkehr

Es ist daher gut, dass es von Benkovic positive Nachrichten gibt. Der Abwehrspieler absolvierte die Trainingswoche bisher mit, wenn auch mit leicht reduzierter Intensität. „Ich hoffe, dass er am Wochenende spielen kann. Von den Eindrücken her würde ich sagen, dass die Chancen dafür gut sind“, sagt Vollmann.

Trügt den Geschäftsführer seine Zuversicht nicht, steht den Braunschweigern im Kellerduell gegen Sandhausen immerhin eine ganz wichtige Stütze zur Verfügung. Das ist noch keine Garantie, dass es für die Löwen anders als vor zwei Jahren ausgeht. Aber die Vorzeichen lassen trotz der 1:5-Niederlage in Paderborn zumindest positiv auf den Endspurt blicken.