Braunschweig. Marvin Rittmüller verstärkt die Braunschweiger Außenbahn. Norman Theuerkauf sprach ihm eine Eintracht-Empfehlung aus - ein Interview.

Marvin Rittmüller heißt der dritte Eintracht-Neuzugang in diesem Sommer. Der 24-Jährige kommt ablösefrei vom 1. FC Heidenheim und verstärkt die rechte Abwehrseite des Fußball-Zweitligisten. Im Interview mit unserer Zeitung spricht er über Erfahrungen mit dem Eintracht-Stadion, die Party mit Heidenheim und seine Ziele bei den Blau-Gelben.

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Sie haben im Frühjahr hier gespielt und mit Heidenheim 0:2 gegen die Eintracht verloren. Was haben Sie aus diesem Spiel mitgenommen?

Die Stimmung. Vor dem Spiel hatten mutmaßlich Hannoveraner Fans den Mittelkreis „bearbeitet“, also herrschte ohnehin eine aufgeheizte Atmosphäre. Nach dem zweiten Eintracht-Treffer habe ich mich auf dem Platz dann kurz mal gesammelt und mit Blick auf die Tribünen gedacht: Poah, das ist schon krass, was hier abgeht.

Am Ende der Saison ist der 1. FC Heidenheim dennoch aufgestiegen. War es nicht schade, den Klub dann verlassen zu müssen?

Ich bin ein selbstkritischer Mensch und hatte zwar drei intensive Jahre in Heidenheim, aber Stammspieler war ich nie. Mein Konkurrent Marnon Busch war extrem stark, zudem hat das System so gut gepasst. Daher fiel es mir nicht schwer zu akzeptieren, dass nach diesem geilen Abschluss für mich ein neues Kapitel beginnt. Ich habe da kein weinendes Auge, nur Stolz auf das Geleistete und Vorfreude auf das, was kommt.

Wie war die Party?

Unfassbar. Wir haben tagelang durchgefeiert, inklusive Mallorca-Besuch. Es hat wirklich viel Spaß gemacht (lacht). Da ich sonst eher nicht so der Typ fürs Nachtleben bin, habe ich es mit den Jungs diesmal umso mehr krachen lassen.

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Wie ist der Kontakt zur Eintracht entstanden?

Die Verantwortlichen haben mir schnell ein sehr, sehr gutes Gefühl gegeben. Keine 48 Stunden nach Saisonende hatte mir mein Berater mitgeteilt, dass die Eintracht Interesse habe. Dann wurde es schnell konkret. Und nach einem Gespräch mit Peter Vollmann und Benjamin Kessel war das Thema für mich klar: Ich wollte unbedingt zur Eintracht.

Haben Sie sich bei ehemaligen Mitspielern Infos eingeholt?

Mit Ron-Thorben Hoffmann habe ich mal in der U-Nationalmannschaft zusammengespielt, und Lion Lauberbach kenne ich noch aus der Jugend in Erfurt. Aber gesprochen habe ich mit meinem Heidenheimer Kollegen Norman Theuerkauf. Der hat mir die Eintracht absolut empfohlen. Er sagte, er habe hier eine geile Zeit gehabt.

Was für eine Spielertyp sind Sie?

Ich bin sehr ehrgeizig und gebe immer 100 Prozent. Ich bin zudem extrem gewillt, Sachen umzusetzen, die mir vorgegeben werden. Rechts in der Viererkette ist meine Stammposition, aber ich kann auch auf der linken Seite und etwas weiter vorne spielen. Früher habe ich in der U-Nationalmannschaft auch im Mittelfeld gespielt.

Viele Spieler wollen mit einem Wechsel den nächsten Karriereschritt machen. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Ich hatte unfassbar tolle zwölf Jahre in Erfurt, bin dann mit 16 Jahren zum 1. FC Köln gewechselt, wo ich extrem viel gelernt habe. Ich war ohne die Familie in einer ganz neuen, ganz besonderen Stadt bei einem spannenden Klub. Das war bisher die beste Entscheidung meines Lebens, um persönlich und sportlich zu reifen. In den drei Jahren in Heidenheim habe ich mich dann in der 2. Bundesliga etabliert – allerdings mehr als Rollenspieler. Jetzt ist es mein Ziel, Stammspieler zu werden. Ich will der Eintracht mit meinen Erfahrungen und Qualitäten auf jeden Fall weiterhelfen.