Braunschweig. Danilo Wiebes Comeback war wohltuend für das Spiel von Eintracht Braunschweig. Im nächsten Spiel wird der Mittelfeldspieler dringend gebraucht.

Perfekter hätte Danilo Wiebes Rückkehr auf den Platz nicht verlaufen können. Erstmals seit der 1:3-Niederlage Ende Februar in Düsseldorf kam der Mittelfeldspieler von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig wieder zum Einsatz. Im Auswärtsspiel bei der Fortuna hatte er sich seinerzeit einen Bruch des Schienbeinkopfes zugezogen und war knapp zwei Monate ausgefallen. Zuvor hatte der Mann mit der Trikotnummer 23 seine stärkste Saisonphase. Er traf zweimal, erkämpfte sich einen Stammplatz und trat immer wieder als kluger Ballverteiler in Erscheinung. Dann gab es den schmerzhaften Rückschlag.

Nun, beim 2:1-Erfolg gegen den Tabellenletzten SV Sandhausen leitete Wiebe den Siegtreffer mit einer tollen Grätsche gegen Christian Kinsombi ein. Jan-Hendrik Marx nahm den Ball auf und flankte in die Mitte, Anthony Ujah leitete ihn unfreiwillig weiter und Anton Donkor brachte ihn mit seinem schwachen rechten Fuß im Netz unter. Danach gab es kein Halten mehr bei den 20.000 Fans im Stadion an der Hamburger Straße.

Wichtigster Zweikampf des Spiels von Eintracht Braunschweig

Eintrachts Cheftrainer Michael Schiele bezeichnete das Tackling seines Einwechselspielers hinterher als „den wichtigsten Zweikampf des ganzen Spiels“. Und damit hatte er recht. Doch der Auftritt des 29-Jährigen darf nicht nur auf diese Szene reduziert werden.

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Für die Braunschweiger war das Kellerduell lange Zeit eine hochgradig nervöse Angelegenheit. Kleine Fehler verunsicherten die Mannschaft. Nach vorn ging quasi nichts. Es bedurfte viel Kampf, um die krampfhafte Atmosphäre beiseitezuschieben.

Dabei half eben auch Wiebe. Der defensive Mittelfeldspieler hatte die jüngsten Pleiten gegen Magdeburg und Paderborn verpasst und kam nach etwas mehr als einer Stunde auf den Platz. Er strahlte die zuletzt vermisste Leichtigkeit aus, brachte Ordnung und Struktur ins zuvor unruhige Zentrum des Aufsteigers.

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Auch Schiele bescheinigte dem gebürtigen Siegburger eine gewisse Lockerheit. „Nilo hat das gut gemacht, finde ich“, sagte der Braunschweiger Coach, der den fahrigen Auftritt seines Teams zuvor einzuordnen wusste: „Man merkt einfach, dass das Menschen sind und keine Maschinen, dass dann Druck drauf ist, dass es Abstiegskampf ist und wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten.“ Umsetzen konnte es die Eintracht erst spät gegen selbstbewusste Sandhäuser, die mit drei Spielen in Folge ohne Niederlage nach Braunschweig angereist waren, nun aber vermutlich nur noch eine realistische Chance auf den Relegationsplatz haben. Für die Eintracht haben sich die Möglichkeiten dagegen verbessert, in Liga zwei zu bleiben. Um das aber endgültig klarzumachen, wird auch Wiebe dringend gebraucht.

Nikolaou fehlt Eintracht Braunschweig in Fürth

Insbesondere im nächsten Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth (Samstag, 13 Uhr) dürfte der 1,87-Meter-Mann direkt für die Startelf infrage kommen. Denn Jannis Nikolaou fehlt in Franken, weil er gegen Sandhausen seine zehnte gelbe Karte sah. „Wir werden ihn nächste Woche brauchen“, betonte auch Schiele.

Und Wiebe ist es durchaus zuzutrauen, dass er nach so langer Zwangspause trotzdem die Körner hat, um von Beginn an zu spielen. „Er ist sehr bissig, er ist körperlich fit, präsent und dirigiert auch viel“, ordnete Schiele ein. Das sind Qualitäten, die der Eintracht in den verbleibenden drei Ligaspielen nur guttun können.