Braunschweig. Eintracht Braunschweig setzt im Abstiegskampf auf die Unterstützung der treuen Fans. Die Zweitliga-Fußballer wollen eine Reaktion auf das 1:5 zeigen.

Nach der 1:5-Niederlage in Paderborn schritten Eintracht Braunschweigs Spieler mit gesenkten Köpfen in die Kabine. Der letzte war Anthony Ujah. Mit einem lauten Knall warf der Torschütze des Ehrentreffers die Tür zum Funktionstrakt des Paderborner Stadions zu.

Nur Augenblicke zuvor hatten sich die Zweitliga-Fußballer den mehr als 2000 mitgereisten Fans gestellt und nach kurzen, eindringlichen Worten Aufmunterung und Unterstützung erfahren. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“, schallte es aus der Ecke des Gästeblocks. Keine wüsten Beschimpfungen, keine Randale trotz der Peinlich-Pleite. Das zeugt von einem guten Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans – und das kann im Abstiegskampf und den vier ausstehenden Endspielen noch ein Trumpf werden. „Die Jungs haben sich entschuldigt. Und auch ich kann mich nur entschuldigen“, sagte Eintrachts Cheftrainer Michael Schiele über den Auftritt der Blau-Gelben in Ostwestfalen.

Eintracht Braunschweigs nächste Chance auf Punkte ist das Spiel gegen Sandhausen

Mithilfe der Geschlossenheit zwischen dem Team und dem eigenen Anhang soll das Saisonziel Klassenerhalt erreicht werden. Die Ergebnisse auf den anderen Plätzen sind da erst einmal egal, zumal die Braunschweiger sie ohnehin nicht beeinflussen können. „Es geht nur ums uns und darum, nach vorne zu schauen. Zu Hause haben wir die nächste Chance, Punkte zu holen – mit unseren Fans im Rücken“, so der Trainer des Aufsteigers, der sich sicher war: „Unsere Fans werden das mit uns gemeinsam angehen und uns dabei helfen.“

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Nicht immer war das so. Infolge des wilden Ritts durch die Ligen nach dem Zweitliga-Abstieg 2018/19 und der Umstände der Corona-Pandemie hatte die Beziehung zwischen den Zuschauern und Spielern zuweilen arg gelitten.

Eintracht Braunschweigs Spieler stellten sich nach der Niederlage in Paderborn ihren Fans.
Eintracht Braunschweigs Spieler stellten sich nach der Niederlage in Paderborn ihren Fans. © dpa | David Inderlied

Auch kurz nach Schieles Amtsantritt im Sommer 2021 gab es schon am zweiten Spieltag Pfiffe nach einem 0:4 gegen Viktoria Berlin. Im Anschluss baute der Trainer und ein Großteil der Spieler, die auch heute noch zum Kader gehören, mit stabilen Leistungen und mehr Nahbarkeit wieder ein besseres Verhältnis zum Publikum auf.

Schiele lobt die Fans von Eintracht Braunschweig

In der aktuellen Zweitliga-Spielzeit gab es immer wieder Rückschläge, doch auch die Geduld des leidgeprüften Braunschweiger Anhangs darf an dieser Stelle hervorgehoben werden. Nun ist es an der Mannschaft, mit einem Erfolgserlebnis im Heimspiel gegen Sandhausen (Sonntag, 13.30 Uhr) dafür zu sorgen, dass sich die Stimmung nicht verschlechtert.

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Schiele lobte unterdessen die Fans: „Die sind brutal gut – und das haben sie die ganze Saison lang bewiesen.“ Für den Braunschweiger Coach kann die Unterstützung in den Heimspielen ein Zünglein an der Waage sein. „Das nächste Spiel ist ein Heimspiel. Da wird der Tempel glühen. Es wird laut sein. Und wir müssen das auf dem Platz dann auch zeigen“, sagte der 45-Jährige deutlich.