Braunschweig. Warum sich Eintracht Braunschweigs Vizekapitän von der 1:5-Klatsche beim SC Paderborn nicht entmutigen lassen will

Fünf Gegentore – so viele hatte Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig in dieser Saison noch nie kassiert. Doch bei der 1:5-Niederlage am Freitagabend beim SC Paderborn hätten es erschreckenderweise sogar noch mehr sein können.

Es war der wohl schlechteste Auftritt des Aufsteigers in dieser Spielzeit. Und er kommt zur Unzeit. Vier Spieltage stehen noch aus. Die Gegner Sandhausen, Fürth, Regensburg und Rostock stehen allesamt unten drin im Tabellenkeller. Ebenso wie die Eintracht, bei der es wie so häufig in den vergangenen Jahren zittrig zum Saisonfinale wird.

Eintracht Braunschweig hat Paderborn nichts entgegenzusetzen

Eine plausible Erklärung für den Zusammenbruch des Teams von Cheftrainer Michael Schiele in Ostwestfalen gab es eigentlich nicht. In der Vorwoche hatte es zwar eine 1:2-Niederlage gegen Magdeburg gegeben, zuvor gab es allerdings vier Spiele in Folge keine Niederlage. Die Ausgangslage für den Endspurt war gut, nun wird sie wieder bedrohlich. Robin Krauße, der die Eintracht gegen seinen Ex-Klub als Kapitän aufs Feld führte, war hinterher bedient. Er uns seine Mitspieler gingen schon mit einem 0:2-Rückstand in die Pause. „Bei den ersten beiden Gegentoren haben wir den Gegner eingeladen und nicht gut verteidigt“, haderte er.

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Doch auch in der Offensive ging so gut wie gar nichts bei den Braunschweigern, die als Team kollektiv einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten. Sie kamen nicht in die Zweikämpfe, die Ordnung fehlte und schnell ging auf der Kopf nach unten. „Wenn so eine Mannschaft wie Paderborn mit dieser fußballerischen Qualität in einen Lauf kommt und du das nicht effizient verteidigst, kommst du hier unter die Räder“, bekräftigte der Spieler mit der Rückennummer 39. „Das ist halt scheiße. Ein ganz bitterer Tag.“

Dass die Braunschweiger Mannschaft verkrampft ins Spiel gegangen sei, wollte der 29-Jährige aber nicht bestätigen. „Wir gehen in Spiele, um Punkte zu holen und haben keine Angst, hier irgendwas zu verlieren. Das haben wir nicht, da bin ich mir ganz sicher.“

Trainer Schiele war am Freitagabend ehrlich in seiner Analyse und ging hart mit seinen Spielern ins Gericht: „Wir sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben ganz schlechte Passphasen gehabt, ein schlechtes Schiebeverhalten. Wir haben Räume entstehen lassen. Das kann nicht unser Anspruch sein.“

Schiele will ein anderes Gesicht von Eintracht Braunschweig sehen

Paderborn sei über die 90 Minuten reifer gewesen. Über sein Team sagte der 45-Jährige: „Wir müssen dieses Spiel schnell abhaken, aber auch sehr hart abarbeiten. Wir werden mit der Mannschaft reden, um zu Hause ein anderes Gesicht zu zeigen – in allen Phasen und bei allem, was beim Fußball dazu gehört. Und das geht nur gemeinsam.“ Gleichwohl werden die Profifußballer erst einmal allein mit dem Negativerlebnis fertig werden müssen. Krauße sagte, er werde versuchen, den Kopf abzuschalten, darüber zu schlafen, sich das Spiel aber trotzdem noch einmal anschauen und es aufarbeiten.

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Obwohl sich Eintracht Braunschweig in der vergangenen Drittliga-Saison am anderen Ende der Tabelle aufhielt, fühlte sich der Führungsspieler daran erinnert und sah Parallelen. „Es gibt solche Rückschläge. Die hatten wir in der letzten Saison, die hatten wir in dieser Saison. Und wir sind immer wieder zurückgekommen. Jetzt haben wir eine lange Woche und wollen mit Vollgas wieder reinstarten.“

Am nächsten Sonntag kommt dann der SV Sandhausen zum ersten prekären Kellerduell ins Stadion an die Hamburger Straße (13.30 Uhr). Krauße stellt sich gegen die im Abstiegskampf erfahrenen Kurpfälzer auf viel Kampf ein. „Das war das, was uns heute gefehlt hat“, verdeutlichte der Defensivakteur. „Es ist wichtig, dass wir wieder dahin kommen, dass wir als Team das Tor verteidigen – das geht vorn los und nach hinten durch. Das ist das, was wir brauchen, und das wir uns auch in der Klasse halten.“