Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Trainer will genau schauen, wer bereit ist, im Abstiegskampf aufzulaufen. Schiele stellt Benkovic-Rückkehr in Aussicht.

Im Tabellenkeller der 2. Fußball-Bundesliga ist es wieder kuschelig eng geworden. Aufgrund der Siege von Hansa Rostock und des SV Sandhausen trennen den Tabellenletzten und Eintracht Braunschweig auf Rang 14 nur noch vier Punkte. Die gute Ausgangslage hat sich das Team von Cheftrainer Michael Schiele nur allzu leichtfertig verspielt.

Die Chance, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen, ließ der Aufsteiger im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg liegen (1:2). Das peinliche 1:5 beim SC Paderborn am vergangenen Freitag ist als leistungsmäßiger Tiefpunkt zu werten. Kein Wunder, dass der Coach im Anschluss die Charakterfrage stellte. „Wir werden genau schauen, wer nächste Woche bereit ist, aufs Spielfeld zu gehen – nicht nur verbal, sondern auch mit Taten“, kündigte Schiele an.

Eintrachts nächster Gegner Sandhausen hat einen Lauf

Seinem Team steht das wohl ekligste Spiel der gesamten Saison bevor – und es kann ein richtungsweisendes werden. Sandhausen kommt am Sonntag ins Eintracht-Stadion (13.30). Die Kurpfälzer waren bis vor kurzem abgeschlagen Tabellenletzter. Doch nach dem dritten Trainerwechsel fängt die im Abstiegskampf erfahrene Mannschaft unter dem vormaligen Co-Trainer Gerhard Kleppinger plötzlich an zu punkten. Zwei Siege und ein Remis gab es zuletzt für den SVS.

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Anschließend stehen für Eintracht die Spiele gegen Greuther Fürth, Jahn Regensburg und Hansa Rostock an. Alle Gegner stehen noch unten drin in der Tabelle. Doch zunächst muss die Braunschweiger Mannschaft gegen Sandhausen ein gänzlich anderes Gesicht zeigen als zuletzt.

In Paderborn musste sie neidlos anerkennen, dass der Gegner einfach besser war – zu jeder Phase des Spiels. Doch dass die Eintracht sich in der Schlussphase derart abschießen ließ, war neu und dürfte fürs Selbstvertrauen nicht gerade zuträglich gewesen sein.

Das Negativerlebnis muss das Team während der langen Trainingswoche abschütteln, um gegen das Schlusslicht dringend benötigte Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt einzutüten. Regensburg taumelt dem Abstieg entgegen, die individuell stark besetzten Bielefelder und Nürnberger sind ebenfalls nicht gut drauf. In vielen direkten Duellen nehmen sich die anderen Teams aus dem Keller außerdem Punkte weg.

Benkovic vor der Rückkehr bei Eintracht Braunschweig

Sich auf Ausrutscher der Konkurrenz zu verlassen, war aber noch nie eine gute Idee. Deswegen zählt auch für Schiele im ersten Schritt nur Sandhausen. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub sagte er: „Da werden Kleinigkeiten entscheiden.“ Auch seine Mannschaft sei gegen Paderborn mit vielen erfahrenen Akteuren ins Rennen gegangen. „Aber wir haben es nicht hinbekommen, das heute zu regeln“, verdeutlichte der 45-Jährige am Freitagabend.

Schiele wolle schauen, „wer es sich zutraut, in so einem Spiel aufzulaufen“. Womöglich macht es dem Trainer dieser Tage das Leben schwer, dass viele Spieler seines Kaders eine ungeklärte Zukunft haben. Aber er sagte auch: „Wir haben genügend Charaktere drin.“

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Auf die Rückkehr eines solchen hofft er indes stark. Filip Benkovic steht nach seiner Brustmuskelzerrung offenbar wieder zur Verfügung. „Er wird die Mannschaft führen und wir werden ein stabileres Gebilde haben“, verdeutlichte er.

In der Hinrunde holte die damals von Verletzungen gebeutelte Eintracht aus den vier Spielen vor der Winterpause zwei Punkte. Es gab jeweils ein Remis in Sandhausen und Regensburg. Gegen Fürth und Rostock unterlag die Schiele-Elf jeweils 0:1. „Da ist viel weggebrochen personell. Jetzt kommt ein Danilo Wiebe zurück. In Paderborn sind keine Verletzungen dazugekommen. Wir können aus einem vollen Kader schöpfen“, so der Braunschweiger Trainer.

Schiele weiß, dass die Stunde der Entscheidung geschlagen hat. „Das sind die Spiele, in denen du punkten musst“, sagte er und meinte damit alle vier Partien aber insbesondere die beiden Heimspiele.

32 Zähler hat die Eintracht auf dem Konto. Das reicht noch nicht aus, um am Ende über dem Strich zu stehen. „Wir müssen punkten, um in der Liga zu bleiben“, verdeutlichte Schiele und schob vehement nach: „Und wir werden auch punkten.“