Hattorf am Harz. Der CDU-Politiker erkämpft einen Achtungserfolg gegen eine starke SPD. Nur in einem Wahllokal war es am Ende sehr eng:

Stefan Henkel wird nicht Teil des neuen Landtags in Hannover sein. Der 42-jährige Niederlassungsleiter musste sich im Wahlkreis 12 Göttingen/Harz dem Kandidaten der SPD, Alexander Saade, in allen Gemeinden geschlagen geben.

Die Wahl kompakt:

Wahlkreisweit konnte der CDU-Mann zum Schluss 30,34 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Dabei holte er seine besten Werte in der Samtgemeinde Hattorf, wo 37,06 Prozent der Stimmen auf Henkel entfielen. Am engsten war es am Sonntagabend in der Stadt Braunlage. Lediglich acht Stimmen trennten hier Henkel von seinem SPD-Kontrahenten: gerade mal 0,33 Prozent.

Wahlkampf in einem SPD-Kreis

“Wir haben ein Angebot gemacht“, sagt Stefan Henkel über sein Ergebnis. „Leider war es wohl am Ende nicht gut genug.“ Sein Ziel sei es gewesen, im Wahlkreis überall präsent zu sein und zuzuhören. Er habe sich nicht vorwerfen wollen, nicht alles gegeben zu haben: „Dieses Ziel habe ich erreicht“, sagt er unserer Redaktion am Telefon am Rande der Wahlparty im Hördener Eulenhof. Hier ist Henkel auch als Bürgermeister aktiv. Zu seiner Feier waren circa 60 Menschen gekommen. Viele hier hatten Henkel auch im Wahlkampf unterstützt. Die eine oder andere Träne konnten sich manche Helferinnen und Helfer am Abend nicht verkneifen. Zu bitter das Ergebnis aus ihrer Sicht.

Stefan Henkel mit seiner Familie im Eulenhof in Hörden.
Stefan Henkel mit seiner Familie im Eulenhof in Hörden. © HK | Nina Schmitzer

Der Kandidat nimmt es sportlich

Henkel selber reagierte sportlich als sich im Laufe des Abends seine Niederlage herauskristallisierte. „Uns war klar, dass dies ein starker SPD-Wahlkreis sein würde. Ich hoffe, dass unser Wahlkreis jetzt auch die Vertretung erfahren wird, die er verdient hätte“, sagt er in Richtung Alexander Saade, der als neuer direktgewählter Abgeordneter den Wahlkreis 12 vertreten wird.

Ursächlich für das Ergebnis sah Henkel auch die starke inhaltliche Verlagerung des Wahlkampfes auf bundespolitische Themen, die den Wahlkampf bis zuletzt dominiert hätten. Noch unverständlicher sei für ihn aber das starke Wahlergebnis der AfD im Kreis. Dafür fehle im jedes Verständnis.

Die politische Arbeit geht weiter

Henkel selbst möchte trotz der Niederlage weiter politisch aktiv bleiben. Am Montag will er sich und seiner Familie eine Pause gönnen. Ab Dienstag wird er wieder normal zu Arbeit gehen und der Politik, vor allem in Hörden, weiterhin erhalten bleiben.