Wahlkreis 12. Die Bürgerinnen und Bürger haben gewählt. Im Wahlkreis 12 Göttingen/Harz wird ähnlich wie im ganzen Land abgestimmt – mit zwei Ausnahmen.

Die Ergebnisse stehen fest: Alexander Saade von der SPD macht wie erwartet das Rennen und zieht in den Niedersächsischen Landtag ein. Auch nach Zweitstimmen gewinnt die SPD und schneidet deutlich besser als im Landesschnitt ab.

Es war ein spannender Wahlabend: Rund eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale wurden die ersten Ergebnisse veröffentlicht, zunächst durch Schnellmeldungen aus Osterode. Schon zu Beginn setzte sich SPD-Kandidat Saade mit rund 40 Prozent vor den anderen ab, ihm folgten Stefan Henkel von der CDU und AfD-Kandidat Stephan Georg Froböse an dritter Stelle. Dieser Trend setzte sich auch im weiteren Verlauf des Abends fort.

Zeitweises Kopf-an-Kopf-Rennen

In Hattorf und Walkenried hatte nach den ersten Auszählungen zunächst die CDU die Nase vorn, in Bad Sachsa und Walkenried lag die AfD zeitweise bei über 20 Prozent. Die Grünen mit ihrer Kandidatin Almut Mackensen pendelten sich nach Eingang der ersten Meldungen bei rund acht Prozent ein.

Ergebnisse im Wahlkreis 12.
Ergebnisse im Wahlkreis 12. © HK | Jürgen Runo

FDP-Kandidat Ali Abo-Hamoud hatte in vielen Wahlbezirken auch nach mehr als der Hälfte der eingegangenen Schnellmeldungen nicht genug Stimmen geholt, um es aus der Rubrik „Sonstige“ heraus zu schaffen, ebenso Jannik Föhrke von der Linkspartei. Alexander Saade und Stefan Henkel lieferten sich derweil in Braunlage das wohl spannendste Kopf-an-Kopf-Rennen: Hier lagen sie zeitweise nur um wenige Stimmen auseinander – mit wechselnder Führung.

Zwei Ausnahmen gibt es in der Region

Als erster Wahlbezirk hatte gegen 19.30 Uhr Walkenried alle Stimmen ausgezählt und sich mit 34,7 Prozent der Erststimmen für Alexander Saade als Direktkandidaten entschieden, knapp vor Stefan Henkel (32,4 Prozent) und vor Stephan Froböse (17,5 Prozent) als Drittstärkstem. Es folgte Bad Grund (Saade 45,5 Prozent, Henkel 27,9 Prozent und Froböse 11,88 Prozent). Gegen 21 Uhr kamen dann auch die letzten Ergebnisse aus einem Wahllokal in Osterode – sie hatten keinen entscheidenden Einfluss mehr auf das Endresultat. Das passt im Großen und Ganzen zum Rest des Landes: Die SPD gewinnt vor der CDU, FDP und Linke beide unter fünf Prozent. Lediglich die schwächeren Grünen und die AfD stechen in unserer Region heraus.

Die Wahl kompakt:

Mit Blick auf den Landkreis Göttingen, zu dem neben dem Wahlkreis 12 auch die Wahlkreise Göttingen/Stadt, Duderstadt und Göttingen/Münden gehören, hat die AfD im Bereich des Altkreis Osterode besonders stark abgeschnitten. Während die Partei im gesamten Landkreis auf 8,7 Prozent der Zweitstimmen kommt, sind es im Wahlkreis 12 fast 13 Prozent. In Göttingen/Stadt kommt die AfD auf 4,5 Prozent, in Göttingen/Münden auf knapp unter zehn und in Duderstadt auf 8,9 Prozent.

Wahlbeteiligung sinkt

Die Wahlbeteiligung der Region ging im Vergleich zur Landtagswahl von 2017 zurück – nur 55,9 Prozent der Wahlberechtigten gaben am Sonntag ihre Stimme ab. Vor fünf Jahren waren es noch 59 Prozent und damit mehr als 2013, als im damaligen Kreis Osterode die Wahlbeteiligung bei knapp 57 Prozent gelegen hatte.

Auch an den Ergebnissen auf Gemeindeebene lässt sich der Rückgang ablesen: In Herzberg ging die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2017 um fast sechs Prozent zurück, in Bad Grund um über vier Prozent, in Bad Sachsa um fast vier, in Osterode und der Samtgemeinde Hattorf um etwa drei, in Bad Lauterberg und Walkenried um knapp zwei Prozent. Die Samtgemeinde Hattorf hatte mit fast 61 Prozent die höchste Wahlbeteiligung unter den Gemeinden, Schlusslicht ist Bad Sachsa mit knapp unter 52 Prozent.