Walkenried. Neubau, Umbau oder Sanierung - die Standortsuche für die neue Kita in Wieda dauert. Auch diese wichtigen Entscheidungen stehen an.

Ärger und Geldsorgen, ebenso aber auch wegweisende Projekte in der Kinderbetreuung und dem Tourismus im Südharz - es gibt Redebedarf in der Gemeinde Walkenried beziehungsweise die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen. Exakt dies soll am Donnerstag, 18. April, im Freizeitzentrum passieren. Wohin kommt beispielsweise die neue Kindertagesstätte in Wieda? Wie geht es weiter mit dem Bau der Ferienanlage am Zacharias-Koch-Haus in Zorge? Wie geht die Kommune im Südharz mit der massiven Nachzahlung bei Strom und Gas um? Dies sind nur einige der Themen, die der Gemeinderat Walkenried behandelt - und bei deren Klärung Einwohnerinnen und Einwohner dabei sein können. Ein Überblick.

Wo sollen Kinder im Südharz künftig betreut werden?

Eine der wichtigsten Entscheidungen im Südharz betrifft die Zukunft der Kinderbetreuung in Wieda. Dass der Ort eine moderne Kindertagesstätte erhalten soll, darin sind sich Politik und Verwaltung einig, bei der Frage des Standortes nicht. Die Vertreter des Ausschusses für Schule und Kindergärten lehnten die Vorlage der Verwaltung mehrheitlich ab, einen Neubau einer Kita auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes zu forcieren.

Der Eingang zum ehemaligen Sportplatz in Wieda. Hier könnte eine neue Kita in verschiedenen Bauweisen entstehen.
Der Eingang zum ehemaligen Sportplatz in Wieda. Hier könnte eine neue Kita in verschiedenen Bauweisen entstehen. © HK | Thorsten Berthold

Insgesamt fünf Standorte (1. Sanierung bestehende Kita in der alten Grundschule Wieda, 2. alte Grundschule Walkenried, 3. Umbau des Kurhauses Wieda, 4. Neubau einer Kita auf dem Ex-Sportplatz in Wieda in herkömmlicher Bauweise, 5. Neubau auf dem Ex-Sportplatz in Wieda in Containerbauweise) für die Kita präsentierten Bürgermeister Lars Deiters und Bauamtsleiter Norman Walther im Ausschuss, für die teilweise auch Gutachten erstellt wurden. Doch der Politik ging das Votum letztlich zu schnell. Seitens der Verwaltung wird im Rat jetzt wieder die Variante 4 zur Abstimmung vorgelegt.

Das sind die Gründe für den Neubau der Kita im Südharz:

Preisschock bei der Abrechnung: So teuer wird die Energie für die Gemeinde Walkenried

Kaum ein Gemeinderat vergeht im Südharz, bei dem nicht über das Thema Finanzen gesprochen wird. Jüngst musste Kämmerin Annika Ludwig im Finanzausschuss den Mitgliedern einen kleinen Schock mitteilen. Preiserhöhungen bei Strom und Gas und damit auch gestiegene Anschläge - nicht nur Privathaushalte fürchten diese, eine solche Forderung hat auch die Gemeinde Walkenried hart getroffen. Denn nach dem Schreiben vom Energieversorger ist das Loch im Haushalt 2024 ist noch einmal deutlich angestiegen.

Ein Gaszähler zeigt den Verbrauch eines an.  Auch in der Gemeinde Walkenried sind die Energiekosten explodiert - mit weitreichenden Folgen für die Kommune im Südharz.
Ein Gaszähler zeigt den Verbrauch eines an. Auch in der Gemeinde Walkenried sind die Energiekosten explodiert - mit weitreichenden Folgen für die Kommune im Südharz. © DPA Images | Marijan Murat

Hatte der Gemeinderat noch Anfang Februar einen Haushalt beschlossen, bei dem das Defizit 80.900 Euro betrug, sind es in der neuen Berechnung 648.500 Euro. Den größten Anteil dabei bilden eben, wie Annika Ludwig im Finanzausschuss erklärte, mit rund 400.000 Euro die Mehrkosten bei Strom und Gas. So schlecht die Lage für den Moment klingt, weitere Sparmaßnahmen, wie sie eigentlich bei einem negativen Haushalt mit einem sogenannten Haushaltssicherungskonzept vorgenommen werden müssten, muss niemand befürchten - erstmal. Ludwig zieht eine rechtliche Option zur Darstellung des Defizits, die das Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz mit Paragraf 182 bietet. Dort kann man die Mehrkosten, die durch die Corona-Pandemie und die Energiekrise aufgrund des Kriegs in der Ukraine aufgetreten sind, besser absetzen.

Ferienpark in Zorge: Darum geht es beim Zacharias-Koch-Haus

Stück für Stück oder eher Baggerschaufel für Schaufel - so verschwindet langsam aber sicher ein Stücke Heimat- und Industriegeschichte von Zorge. Die Abrissarbeiten an der ehemaligen Produktionsstätte der Firma Schmidt, Kranz & Co. sind im Südharz sind in vollem Gang. An dem Ort, wo über viele Jahrzehnte Bohrstangen und anderes Zubehör für die ganze Welt produziert wurde, sollen in naher Zukunft Touristen Erholung und Spaß haben. Die „ELSwhere GmbH“ hatte im Jahr 2023 das Gelände gekauft und will an dem Standort einen Ferienpark mit 18 Wohneinheiten und einem Wellnessbereich entstehen lassen.

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Die Investoren haben aber auch das Zacharias-Koch-Haus gekauft. Dieses soll zu einem Multifunktionsgebäude umgestaltet werden. Zudem sind auch einige Ferienhäuser im unteren Kurpark geplant. Auf der Sitzung im Gemeinderat entscheidet das Gremium nun über die Aufstellung des Bebauungsplans, der für die weiteren Schritte notwendig ist. Das Zacharias-Koch-Haus selbst soll - so ist der Plan - im Jahr 2025 saniert und renoviert werden, sobald die Förderanträge und die Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind.

Diese Themen werden außerdem im Gemeinderat Walkenried behandelt:

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Einwohner können Fragen an Politik und Verwaltung in Walkenried stellen:

  • Alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner sind zu der Sitzung des Gemeinderates Walkenried am Donnerstag, 18. April, eingeladen.
  • Beginn der Sitzung ist um 18.30 Uhr im Freizeitzentrum in Walkenried, Nordhäuser Straße 1A.
  • Je nach Bedarf findet vor und nach der Sitzung jeweils eine Fragestunde für die Einwohnerinnen und Einwohner statt.
  • Es wird gebeten, Fragen zu stellen und keine Statements abzugeben.

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