De Lutte/Wolfsburg. Der Ex-Klub des Trainers der VfL-Fußballerinnen kämpft um den Klassenerhalt. Wolfsburgs Trainer will noch zwei Siege im Saisonendspurt.

Die Taktung ist extrem eng. Am Donnerstagabend feierten die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg noch den Sieg im DFB-Pokal in Köln, am Sonntag (16 Uhr) wartet schon das Bundesliga-Auswärtsspiel beim SV Meppen. Mit Blick auf Platz 1 dürfte es nicht mehr die ganz große Relevanz haben, weil Spitzenreiter Bayern München sich am Samstag (13 Uhr, bei Bayer Leverkusen) schon zum deutschen Meister küren kann. Doch für die Wolfsburgerinnen geht es jetzt darum, mit einem Sieg Platz 2 vor Eintracht Frankfurt festzuzurren und sich mit noch zwei Siegen im Liga-Endspurt auch ein gutes Gefühl für das Champions-League-Finale in Eindhoven gegen den FC Barcelona (3. Juni, 16 Uhr) zu holen.

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Dafür setzt der VfL in diesen Tagen auf ein Kontrastprogramm. Nach vier Nächten in der Rheinmetropole ging es am Freitag ins idyllische De Lutte in die Nähe von Enschede. Ex-Twente-Coach Tommy Stroot kennt das Hotel genauso wie zahlreiche Spielerinnen aus seinem aktuellen VfL-Kader. Er sagt, das Hotel habe „einen tollen Charme, der zum Entspannen einlädt, was uns in diesen Tagen wichtig war. Wir wussten, dass wir ein paar Tage unterwegs sein werden, da wollten wir bewusst aus dem Stadttrubel raus. Wir genießen die Ruhe und das Landleben.“

Stroot und der VfL können Meppen noch nicht wieder in Liga 2 schicken

Erstmals kehrt der Coach zu einem Pflichtspiel in seine Heimat ins Emsland zurück – und er wird dem SVM trotz langer gemeinsamer Vergangenheit wehtun müssen. Die Meppenerinnen kämpfen um den Klassenerhalt, haben mit dem frischgebackenen Pokalsieger VfL und dem Dritten Eintracht Frankfurt noch zwei extrem hohe Hürden. Dass am Sonntag erst einmal keine Entscheidung im Abstiegskampf gegen Meppen fallen kann, entspannt die Lage für Stroot persönlich: „Das tut mir auch gut.“ Er freut sich auf zahlreiche Wiedersehen mit Familie, Freunden und alten Weggefährten – nach dem Spiel. Und er sagt: „Ich kann keine Rücksicht auf meinen Ex-Verein nehmen.“ Zwischen 2013 und 2016 coachte er den damaligen Zweitligisten, war zuvor bereits im B-Juniorinnen-Bereich für den SVM tätig.

Der VfL will zwei Siege, erst in Meppen und dann im letzten Heimspiel gegen Pokalfinal-Gegner SC Freiburg (28. Mai, 14 Uhr, AOK-Stadion). „Wir haben zwei Spiele, aus denen wir mit sechs Punkten herausgehen wollen“, fordert der Coach, der mit der Party nach dem zehnten Pokalsieg des VfL sehr glücklich war. „Es geht darum, diese Momente zu genießen, weil sie Antrieb sind, um neue Dinge zu erreichen.“ Trotz aller Freude fand der 34-Jährige: „Wir haben es trotzdem nicht übertrieben. Ich habe gemerkt, dass die Truppe noch etwas vorhat, das ist auch eine gute Erkenntnis.“ Etwas vorhat – zunächst in Meppen und gegen Freiburg. Und schließlich im großen Champions-League-Endspiel in Eindhoven.

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