Braunschweig. „Es gibt ausreichend Gründe, um mit breiter Brust nach Rostock zu reisen und mit einer Einstellung so rigoros wie eine Grätsche von Marc Pfitzner“

Eintracht Braunschweig kämpft am Samstag bei Hansa Rostock um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga. Da braucht es Optimismus! Deshalb gibt’s an dieser Stelle statt des klassischen Pro-und-Contra-Kommentars einmal ein Pro-und-Pro.

Tobias Feuerhahn über bedingungslosen Optimismus: Sich als Eintracht-Fan bedingungslosem Optimismus zu verschreiben, ist ganz sicher nicht einfach. Zu oft schon gab’s traurigen Anlass, da die hohen Erwartungen doch in Enttäuschungen mündeten. Da ist es verständlich, dass sich ein Schutzpanzer bildet. Emotionale Hornhaut, wenn man so will. Die Blau-Gelben sind in etwa so beständig unbeständig wie die Liebesbeziehungsgeschichte von Lothar Matthäus. Ständig springen sie zwischen den Ligen hin und her.

Und auch in dieser Saison bleibt’s wieder beim Drama bis zum Ende – bei der Eintracht, versteht sich. Am Sonntag in Rostock heißt’s Triumph oder Trauer, Feier oder Frust – kaltes Wolters oder warmes Herrenhäuser. Lieber Pessimismus zum Selbstschutz? Nein! Dafür ist jetzt nicht die Zeit.

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Eintracht Braunschweig verdient einen Platz in Liga 2

Die Truppe von Michael Schiele bringt ausreichend Qualität mit, um ihren Platz in Liga 2 zu behaupten. Und zwar aus eigener Kraft. Und dieser Platz steht den Braunschweigern zu. Ein Traditionsstandort, mit starker Fankultur. Identifikation in der gesamten Stadt. Allein das sind ausreichend Gründe, um mit einer breiten Brust nach Rostock zu reisen und mit einer Einstellung so rigoros wie eine Grätsche von Marc Pfitzner.

Etwas zu viel Pathos? Wahrscheinlich. Und wohl auch schwer umzusetzen. Aber vielleicht ist genau jetzt die richtige Zeit für gut gemeinte Überhöhungen. Bedingungsloser Optimismus ist schwierig. Aber er kann auch beflügeln. Vor allem dann, wenn er hilft, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, selbstbewusst zu sein. Auf den Rängen oder auf dem Platz. Im Rostocker Stadion oder in der Braunschweiger Innenstadt. Im Lindi oder auf der Couch. Und wenn das gelingt, bleibt die Eintracht drin.

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Die Zuversicht spielt mit

Christian Klose über Zuversicht, Übung und Glück: „Drei Dinge braucht der Mensch: Zuversicht, Übung und Glück“, hat der Schriftsteller Charles Bukowski gesagt. Diese drei Dinge wird am Sonntag auch die Eintracht brauchen. Die Zuversicht muss bei den Zweitliga-Kickern ohnehin da sein, sonst müssten sie erst gar nicht antreten bei Hansa Rostock. Übung ist auch da: Die letzte Trainingswoche vor dem Saisonfinale soll das Team um Trainer Michael Schiele sehr fokussiert absolviert haben. Und dass man im Wettkampf auch mal Glück braucht, versteht sich von selbst.

Eintracht Braunschweig kann also mit breiter Brust im Ostseestadion auflaufen. Denn die Mannschaft steht eben nicht mit dem Rücken zur Wand, auch wenn man im Umfeld des Vereins manchmal den Eindruck einer solchen Wahrnehmung bekommen kann. Direkt absteigen kann sie nicht mehr.

Vertrauen in die eigene Stärke ist das, was Eintracht Braunschweig als Motto braucht

Hätte man der Eintracht als Aufsteiger vor der Saison ein solches Szenario angeboten, hätten es wohl viele so unterschrieben. Deshalb ist also vor dem Finale Zuversicht angebracht. Das Team hat schon mehrfach bewiesen, dass es selbst Gegner aus dem oberen Tabellendrittel besiegen kann. Das Vertrauen in die eigene Stärke ist das, was die Eintracht als Motto für die Zukunft braucht. Selbst wenn es noch in die Relegation gehen sollte, wäre das keine Katastrophe. In zwei weiteren Spielen hat die Eintracht dann die nächste Chance, mit Zuversicht, Übung und Glück den Klassenerhalt noch zu schaffen.

Jedem Löwen ist es am Ende des Tages egal, wie er zu seiner Beute gekommen ist – Zuversicht, Übung und Glück braucht auch er. Auch der Klassenerhalt durch die Relegation wäre für die Löwen ein Erfolg: Saisonziel erreicht! So wird es kommen. Das gibt dann Zuversicht für die kommende Zweitliga-Saison.

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