„Nun müssen die Blau-Gelben Kessel fördern und weiterentwickeln, so wie sie es auch mit anderen Mitarbeitern offensiver tun sollten.“

Für Benjamin Kessel wird sein erster Job als Funktionär im Profifußball zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Als Neuling im Konzert der Großen muss er sich in nur anderthalb Jahren akklimatisieren, dann endet der Vertrag des Ex-Spielers und der seines Mentors Peter Vollmann als Sport-Geschäftsführer.

Kessel-Beförderung ist ein mutiger Schritt von Eintracht Braunschweig

Kessel ist designierter Nachfolger des erfahrenen Managers. Das ist ein mutiger Schritt der Eintracht, der sowohl mit der Personalie als auch dem Zeitpunkt der Verkündung überraschte. Kessel war als Spieler eine tragende Säule, ein Mentalitätsspieler und Publikumsliebling. Dass dies keine Garantie dafür ist, auch die Karriere nach der Karriere im Profifußball handstreichartig zu bewältigen, ist auf deutlich höherem Niveau derzeit beim FC Bayern zu sehen.

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Druck, mediales Interesse und Finanzkraft sind in Braunschweig zwar um ein Vielfaches kleiner, dennoch sollte die Eintracht dafür sorgen, aus Kessel nicht bloß eine Identifikationsfigur für die Fans zu machen. Mit seiner Abschlussarbeit zum Thema Kaderplanung hat der 35-Jährige selbst den Grundstein dafür gelegt. Nun müssen die Blau-Gelben ihre Hoffnung in die Zukunft fördern und weiterentwickeln, so wie sie es auch mit anderen Mitarbeitern aus Geschäftsstelle, Leistungszentrum und Trainerteam offensiver tun sollten. Zuletzt galt Eintracht nicht unbedingt als erfolgreicher Ausbildungsbetrieb.

Personalentscheidungen mit Stallgeruch bei Eintracht Braunschweig

Stallgeruch war bei vielen Personalentscheidungen gleichwohl wichtig, denkt man an Dennis Kruppke, Marc Pfitzner oder auch Jonas Stephan. Dennoch geht es immer auch um Kompetenz. Diese von innen heraus zu erzeugen, ist eine deutlich anspruchsvollere Aufgabe, als sie sich von außen dazuzukaufen. Aber zugleich eine, die sich im Erfolgsfall umso mehr lohnt.