Braunschweig. Eine Erfolgsgeschichte unseres Verlags feiert Jubiläum: Der Crime-Podcast „Tatort Niedersachsen“ wird 50 Folgen alt.

Kriminalität ist Teil der Gesellschaft. Deshalb berichtet unsere Zeitung fast täglich von Verbrechen, Ermittlungen und Prozessen – ebenso wie zu Aspekten rund ums Thema Sicherheit. Vereinzelt geschehen Taten, die aus den Grenzen dieser alltäglichen Normalität ausbrechen. Fälle, zuweilen mysteriös oder ungelöst, die die Menschen bewegen – manchmal noch nach Jahrzehnten.

Das sind die Fälle, von denen der Crime-Podcast „Tatort Niedersachsen“ unserer Zeitung handelt. Nun ist die Jubiläums-Folge 50 online. Im „Das ABC des Todes“ spricht Rechtsmediziner Klaus Püschel über seine Arbeit, die Chemie des Todes, Sterben beim Orgasmus und Tiere als Täter.

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Der Rechtsmediziner Klaus Püschel (rechts) mit Redakteur Hendrik Rasehorn beim 2. Live-Crime-Podcast.
Der Rechtsmediziner Klaus Püschel (rechts) mit Redakteur Hendrik Rasehorn beim 2. Live-Crime-Podcast. © Bernward Comes

In Folge 49, der als Live-Crime-Podcast vor Publikum im Medienhaus aufgenommen wurde, erzählt Püschel über den Fall Birgit Meier und den Serienmörder Kurz-Werner Wichmann. Püschel gehörte einem Team von Senior-Expertinnen und Experten an, das der Bruder von Birgit Meier, der frühere Hamburger LKA Wolfgang Sielaff, zusammengetrommelt hatte. Die Polizei Lüneburg hatte zuvor jahrelang erfolglos in dem Fall ermittelt. Dem Sielaff-Team gelang es 2017, die Leiche von Meier im Haus des 1993 verstorbenen Wichmann zu entdecken. Bald danach kam heraus: Der Friedhofsgärtner war der Göhrde-Mörder, der zeitnah zu Meiers Verschwinden zwei Paare getötet hatte. Womöglich hatte er bei seinen Verbrechen einen Komplizen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er bundesweit mordete.

Kriminalität spiegelt die Gesellschaft wider

„Tatort Niedersachsen“ ist der erfolgreichste Podcast unseres Verlags mit einer halben Million Streams seit September 2021. „Crime Podcasts stellen die Weiterentwicklung von Lese-/TV-Krimis dar und sind deshalb so erfolgreich. Sie faszinieren aber noch mehr, weil es um wahre Fälle geht“, erklärt Lukas Mauri, der verantwortliche Podcast-Redakteur unserer Zeitung.

Redakteurin Bettina Thoenes will „Tatort Niedersachsen“ nicht ausschließlich als Unterhaltungsformat verstanden wissen. „Der Fall des aus der DDR geflüchteten Profifußballers Lutz Eigendorf zum Beispiel zeigt, dass sich in der Kriminalitätsgeschichte auch Zeitgeschichte spiegelt.“ Nicht zuletzt stehe hinter allem die Frage, warum der Mensch ist, wie er ist – und wie der Staat auf menschliche Abgründe reagiert – im Namen des Volkes.

Alt-Fälle und aktuelle Taten

„Tatort Niedersachsen“ lebt von authentischen Gästen – Ermittlern, Staatsanwälten, Journalisten. Das Alleinstellungsmerkmal des Podcasts lautet, dass unsere Redaktion nicht nur über Alt-Fälle berichtet wird, sondern auch zu aktuellen Taten und laufenden Ermittlungen. Als der Mord an der 15-Jährigen Anastacia im Sommer 2022 Salzgitter erschütterte, diskutierte die „Tatort“-Redaktion mit dem bekannten Anwalt Burkhard Benecken über Fragen zur Jugendkriminalität und Strafmündigkeitsgrenze – denn die Tatverdächtigen in dem Fall waren erst 13 und 14 Jahre alt. Dieser Podcast wurde mit am meisten eingeschaltet. Höchste Einschaltquoten erreichten jeweils die Podcasts zu den Cold Case-Ermittlungen in den Mordfällen Morden an der 12-jährigen Heike Wiatrowski aus Sickte und der Wolfsburgerin Sabine Bittner.

Allererster Hörer ist stets Mauri, der die Aufnahmen schneidet. „Mir fällt jedes Mal wieder auf, mit welch’ großer Leidenschaft und intensiver Vorbereitung jede einzelne Podcast-Folge entsteht. Bei unserer Arbeit habe ich gelernt: Der Crime-Podcast verlangt größte journalistische Sorgfalt und Sensibilität, allein schon beim Thema Rücksichtnahme auf Hinterbliebene.“

Tatort Niedersachsen gibt es auch als Magazin

Neues Crime Magazin- Verbrechen, die Geschichte(n) schrieben