Unwetterwarnung

Warnung vom DWD: Starkes Gewitter zieht über Kreis Gifhorn

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In dieser Übersicht berichten wir über aktuelle amtliche Warnungen des Deutschen Wetterdienstes für die Region Braunschweig-Wolfsburg. (Symbolbild)

In dieser Übersicht berichten wir über aktuelle amtliche Warnungen des Deutschen Wetterdienstes für die Region Braunschweig-Wolfsburg. (Symbolbild)

Foto: Thomas Warnack / dpa

Braunschweig.  Ein starkes Gewitter zieht am Montagnachmittag über den Kreis Gifhorn. Davor warnt der Deutsche Wetterdienst.

Der Deutsche Wetterdienst warnt am 22. Mai amtlich vor starken Gewittern. Das betrifft den Landkreis Gifhorn.

Die amtliche Wetterwarnung gilt bis etwa 22.30 Uhr. Das Gewitter zieht von Westen nach Osten. Laut den Wetter-Experten gibt es örtlich Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 15 und 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie Sturmböen bis zu Tempo 65.

Provisorisch warnt der DWD vor möglichen Gefahren – wie etwa Blitzschlag, Platzregen oder herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände.

DWD: Diese Unwetter-Warnstufen gibt es – und das bedeuten sie

Der Deutsche Wetterdienst – eine Bundesoberbehörde – unterscheidet zwischen vier Unwetter-Warnstufen. Stufe 1 ist die amtliche Wetterwarnung. Es können demnach „Wetterentwicklungen“ vorkommen, die grundsätzlich nicht ungewöhnlich sind, aber auf die zum Beispiel Spaziergängerinnen und Spaziergänger achten sollten – wie etwa Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h.

Die amtliche Warnung vor markantem Wetter – Warnstufe 2 – beschreibt eine nicht ungewöhnliche, aber gefährliche Wetterentwicklung. Vereinzelt oder örtlich können Schäden auftreten. Starke Gewitter mit schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel sind hier Warnkriterien des DWD.

In Warnstufe 3 rechnet der DWD mit einer gefährlichen Wetterlage, bei der „verbreitet Schäden durch das Wetter auftreten“ können. Kriterien der amtlichen Wetterwarnung sind schwere Gewitter mit Hagelschlag, heftigem Starkregen, Orkan- oder orkanartigen Böen – und gegebenenfalls sogar Tornadogefahr.

Die höchste Unwetter-Warnstufe des DWD ist Stufe 4: die amtliche Warnung vor extremem Unwetter. Sie warnt vor extremem Wetter mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan- oder orkanartigen Böen von überörtlich mehr als 140 km/h und gegebenenfalls Tornadogefahr. „Die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten“, beschreibt der DWD.

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Tipps vom DWD: So verhalten Sie sich richtig bei Unwettern

Gefahren bei Gewitter: Davor sollte man sich schützen
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Der Deutsche Wetterdienst hat ein paar Tipps parat, sollten Unwetter in der Region um Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter auftreten.

  • Während des Unwetters sollten Fenster und Türen der Wohnung oder des Hauses geschlossen bleiben.
  • Gegenstände im Freien sollten gesichert sein.
  • Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden – oder Schutz suchen, zum Beispiel in einem Auto.

Vor allem, so der DWD, sollten Menschen im Freien Abstand zu Gebäuden, Bäumen, Gerüsten oder Hochspannungsleitungen suchen – und Freibäder oder Seen verlassen. Stichwort Blitzgefahr.

Viele haben noch die Schreckensbilder aus dem Ahrtal im Kopf. Auch in Niedersachsen haben sich 2021 die versicherten Schäden durch Starkregen und Überschwemmungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Was ist, wenn doch einmal bei einem Unwetter etwas kaputtgeht? Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte zur Wohngebäudeversicherung und zur Kfz-Versicherung zusammengefasst – das sollten Mieterinnen und Mieter wissen.

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Das waren die letzten schweren Unwetter in der Region Braunschweig-Wolfsburg

Im Februar 2022 trafen kurz hintereinander die Sturmtiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ sowie „Antonia“ auch das Braunschweiger Land. Bäume fielen nicht nur im Harz reihenweise um, Bahn- und Busverkehr waren tagelang nur eingeschränkt möglich. Folgetiefs wie „Nasim“ richteten zum Beispiel in Wolfsburg ebenfalls einigen Schaden an. Sturmtiefs wie „Nadia“ haben im Januar 2022 ihr Übriges getan.

Auf dem Brocken gab es im Frühjahr 2022 zudem häufiger Warnungen vor Orkanböen – und Ärger um Touristinnen und Touristen, die sich trotzdem in den Nationalpark Harz und auf die Bergkuppe wagten.

Von Starkregen war im August 2022 vor allem Braunschweig betroffen: Teile der Innenstadt wie auch die Ringgebiete wurden überflutet. Feuerwehrkräfte mussten Keller auspumpen und einzelne Autos aus dem Wasser rausschieben. Ähnliches Chaos war fast exakt ein Jahr zuvor bei Starkregen in Braunschweig entstanden.

Im September 2021 wiederum ergossen sich Wasser und Schlamm über Teile Baddeckenstedts – bedingt durch Starkregen.

Wolfsburgern dürften sich beim Stichwort Starkregen vor allem an die Überschwemmungen im Sommer 2020 erinnern – als die Heinrich-Nordhoff-Straße zur Parallel-Wasserstraße des Mittellandkanals mutierte. Übrigens: Wolfsburg galt eine Zeit lang als Blitzhauptstadt Deutschlands.

Wie entsteht ein Gewitter – und warum treten Blitz und Donner vor allem im Sommer auf?

Generell können Gewitter das gesamte Jahr über auftreten. Im Sommer aber herrscht eine andere Wetterlage als im Winter: Feuchtwarme Witterung begünstigt Gewitter, die oft in Verbindung mit Sturm- oder Orkanböen und starken Niederschlägen auftreten. Die Luft ist im Sommer durch die stärkere Sonneneinstrahlung und die höheren Temperaturen in Bodennähe „vertikal labiler geschichtet“ als im Winter, teilt der DWD mit.

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Und wann kracht es genau? Wenn Luftmassen stark unterschiedlicher Temperaturen aufeinandertreffen oder in der Atmosphäre „zwischen unten und oben besonders große Temperaturunterschiede bestehen“, so beschreibt es der DWD, entstehen Gewitter. In den Wolken bilden sich dann Wasser- und Eisteilchen, wirbeln aneinander vorbei – und ein elektrisches Spannungsfeld entsteht, das sich durch Blitze entlädt. „Dabei fließt kurzzeitig eine Stromstärke von bis zu 500.000 Ampere.“ Die am sogenannten Blitzkanal innerhalb von Sekundenbruchteilen auf rund 30.000 Grad Celsius erhitzte Luft dehnt sich explosionsartig aus und sorgt so den begleitenden Knall: den Donner.

Gewitter treten häufiger in Süddeutschland auf als im Braunschweiger Land – Ausnahme: Brocken

Übrigens: Der Deutsche Wetterdienst gibt an, dass die Häufigkeit von Gewittern regional variiert. Normal sind zwischen 20 und 35 Gewittertage pro Jahr. „Die Gewitterhäufigkeit ist in Süd- und Südwestdeutschland höher als in Norddeutschland.“

Eine Ausnahme stellt allerdings der Brocken dar: Der höchste Berg Norddeutschlands erlebt laut DWD an etwa jedem zehntem Tag im Jahr ein Gewitter – das ergibt im Mittel 36 Gewittertage, und übertrifft gar die „Konkurrenz“ im Schwarzwald wie den Feldberg.