Wolfsburg. Beifall von Maximilian Arnold: VfL-Kapitän lobt die Kolleginnen. Für Wolfsburg-Kapitänin Janssen ging’s von London direkt zur Presserunde nach Köln.

Während ihre Mitspielerinnen am Dienstag von London direkt nach Hause düsten und am Mittwoch einen freien Tag genossen, ging’s für Dominique Janssen nach dem Einzug ins Endspiel der Champions League aus der britischen Metropole in die deutsche Pokal-Hauptstadt Köln. Die Kapitänin vertrat die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg beim so genannten Kick-off-Day zum DFB-Pokalfinale – dem ersten von zwei insgesamt Endspielen, in dem die Wolfsburgerinnen am 18. Mai (16.45 Uhr) den SC Freiburg besiegen wollen.

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Janssen kam natürlich mit bester Laune nach Köln, in der Nacht zu Dienstag hatte sie mit ihren Teamkolleginnen noch den 3:2-Erfolg nach Verlängerung beim FC Arsenal begossen, zu dem auch die drei VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer, Tim Schumacher und Michael Meeske eigens auf die Insel geflogen waren. „Da haben wir noch ein bisschen getanzt, die Köpfe tun noch ein bisschen weh, aber das gehört dazu“, so Janssen in Köln.

Janssen: Wollen so viele Titel wie möglich holen

Das Königsklassen-Finale gegen den frisch gekürten spanischen Meister FC Barcelona ist noch etwas hin, steigt erst am 3. Juni. In der Bundesliga wollen sich die Wolfsburgerinnen bis dahin schadlos halten, treffen am Sonntag (13 Uhr) im AOK-Stadion auf den 1. FC Köln und danach auswärts auf Eintracht Frankfurt (Sonntag, 14. Mai, 13 Uhr). Dann geht’s im großen Kölner Stadion um den ersten Titel – und um eine Bestmarke für den VfL. Er kann mit dem neunten Erfolg in Serie in einem DFB-Pokal-Endspiel alleiniger Rekordpokalsieger mit dann zehn Titeln werden. „Als VfL haben wir immer das Ziel, so viele Titel zu holen wie möglich. Deswegen sind wir froh, wieder hier sein zu dürfen, und hoffen, den Pokal wieder zu holen“, so die Niederländerin, für die es der vierte Final-Triumph wäre.

Janssen spielt in Wolfsburg eine ganz starke Saison, ist in der Defensive gesetzt. Mit ihrer Innenverteidiger-Kollegin Kathrin Hendrich zusammen hat sie die meisten Minuten in der laufenden Königsklassen-Saison absolviert. Janssen (830 Pässe) kommt zudem auf die zweitmeisten Pässe aller Spielerinnen in diesem Wettbewerb hinter Barcelonas Leon (971) und hat dabei eine herausragende Quote von 88,8 Prozent.

Freiburgs Kayikci: Wir haben nichts zu verlieren

Es sind Spielerinnen wie die Niederländerin, die in den großen Spielen vorangehen. Und das muss sie auch am 18. Mai gegen Freiburg, auch wenn der SC nicht zuletzt nach der deutlichen 2:8-Pleite gegen Bayern München, Wolfsburgs großem Rivalen im Kampf um die Meisterschaft, als klarer Außenseiter in die Partie geht. Janssen meint: „Ein Pokalfinale ist immer unangenehm. Das wird sicher ein spannendes Spiel für die Zuschauer.“

Schließlich ist es das eine große Ziel für den SC, das er nach insgesamt schwacher Rückserie noch erreichen kann. Für den VfL ist es ein Ziel von bestenfalls dreien. In Freiburg ist man sich der eigenen Rolle sehr wohl bewusst. SC-Offensivspielerin Hasret Kayikci sagt: „Wolfsburg ist der Favorit, wir haben gar nichts zu verlieren und wollen unsere minimale Chance nutzen.“

VfL-Kapitän Maximilian Arnold hat großen Respekt vor der Leistung seiner Wolfsburger Kolleginnen, die am Montag das Champions-League-Endspiel erreicht haben und im DFB-Pokal den insgesamt zehnten Erfolg klarmachen können. 
VfL-Kapitän Maximilian Arnold hat großen Respekt vor der Leistung seiner Wolfsburger Kolleginnen, die am Montag das Champions-League-Endspiel erreicht haben und im DFB-Pokal den insgesamt zehnten Erfolg klarmachen können.  © regios24 | Darius Simka

Rekordkulisse beim DFB-Pokal-Finale

Das Interesse am Endspiel ist so groß wie noch nie, spiegelt damit den Boom im Frauenfußball wider. In Köln fällt am 18. Mai ein Rekord. Es wurden bereits 29.000 Tickets abgesetzt, 26.282 waren 2010 zum ersten Endspiel in der Domstadt gekommen. Und auch bei den Kollegen der VfLerinnen steigt das Interesse.

Großes Arnold-Lob für die Kolleginnen

Kapitän Maximilian Arnold sagte mit Blick auf den Erfolg in London: „Das ist eine beachtliche Leistung, gerade vor dieser Kulisse, die nicht alltäglich ist. Das Champions-League-Finale ist schon etwas Besonderes. Und auch die DFB-Pokal-Erfolge: Man nimmt das alles mit einer gewissen Selbstverständlichkeit auf, aber wir als Fußballer können schon sagen: Diese Konstanz da reinzubringen, ist außergewöhnlich. Das kann schon eine brutal gute Saison werden.“

Gleichwohl sind die Schnittmengen zwischen männlichen und weiblichen Profis gering. Über die Social-Media-Kanäle gibt es schon mal Kontakt, so Arnold. Über den Weg läuft man sich selten. Er und seine Kollegen trainieren schließlich am VfL-Center hinter der VW-Arena, die Fußballerinnen am Elsterweg. Er findet: „Das könnte man noch viel besser und den Kontakt noch intensiver machen.“

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