„Der VfL scheint bereit für das große Endspiel in Eindhoven – denn die Spielerinnen haben im Laufe des Jahres entscheidende Faktoren hinzugewonnen.“

Es ist eine rein subjektive Empfindung, wenn ich sage, dass ich das Spiel der Fußballerinnen des VfL Wolfsburg im Frühjahr 2022 besser fand. Sicherer in der Defensive, flüssiger nach vorne. Dass die Mannschaft trotzdem erfolgreicher dasteht und am Montagabend nach einem packenden Spiel vor Gänsehaut-Kulisse mit 60.000 Fans beim FC Arsenal ins Endspiel der Champions League gegen den FC Barcelona eingezogen ist, ist da kein inhaltlicher Widerspruch.

Denn die VfLerinnen haben im Laufe des vergangenen Jahres entscheidende Faktoren hinzugewonnen: Vor einem Jahr kam Alexandra Popp gerade erst nach einem Jahr Verletzungspause zurück. In diesem Jahr führt sie die Mannschaft an, wie sie in London gerade erst wieder mit einem Tor und einem Assist bewiesen hat.

Ein weiterer Aspekt ist die gesammelte Erfahrung. Ein 1:5 wie gegen Barcelona passiert dem VfL nicht mehr. Die Wolfsburgerinnen kennen die großen Kulissen und wissen, worauf es in den entscheidenden Momenten ankommt. Auch beim Videoschiedsrichter kann sich der VfL bedanken. Gegen Paris und Arsenal half die Technik, die hier korrekt und nachvollziehbar eingesetzt wurde, in mehreren Situationen vor allem den Wolfsburgerinnen.

Kurzum: Der VfL scheint bereit für das große Endspiel in Eindhoven in einem Monat, für das im DFB-Pokal gegen Ligakonkurrent SC Freiburg ohnehin. Ob er wie vor zehn Jahren das Triple holen wird, liegt nicht in seiner Hand. Bayern (ein Punkt Vorsprung) muss patzen. Mit Blick auf den Spielplan ist vor allem Hoffenheim mit Ex-VfL-Coach Stephan Lerch der größte vermeintliche Stolperstein. Bei allem, was die Grün-Weißen selbst in der Hand haben, gilt in diesem Jahr aber: Sie sind dazu fähig.

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