Wolfsburg. Der Wunsch nach Charakteren im Bundesliga-Abstiegskampf ist verständlich, meint Henning Thobaben. Doch das muss auch gefördert werden.

Echte Charaktere müssten jetzt her, fordert Yannick Gerhardt. Er und der VfL Wolfsburg stecken ganz tief drin im Abstiegsstrudel. In der Mannschaft läuft es nicht, die Verunsicherung ist groß. Und mit Mainz 05 befindet sich ein Konkurrent im Aufwind. Im Umfeld des VfL brodelt es, erst recht seit der Trennung von Marcel Schäfer in der vergangenen Woche.

Die Frage ist nun, wo die geforderten Charaktere herkommen sollen. Unter Niko Kovac ging die Struktur im Team kaputt. Führungsspieler wurden lieber um einen Kopf kürzer gemacht als gestärkt. Hier mal ein Lob, da mal eine Streicheleinheit. Mehr verteilte der Ex-Trainer nicht. Und schon gar keine Stammplätze.

Hasenhüttls Handschrift wird sichtbar, der Erfolg noch nicht

Jetzt ist Hasenhüttl am Ruder und krempelt das Team ebenfalls kräftig um. Schmeißt einen jungen Kilian Fischer rein, der prompt neuen Schwung reinbringt. Lässt aber auch die besten Torschützen und Vorbereiter auf der Bank. Aber: Ein Matchplan wurde sichtbar und ging zumindest anfangs auf. Doch gute Phasen allein bringen den VfL nicht voran. Die hatte es auch schon unter Kovac gegeben.

Ob es Wolfsburg schafft, plötzlich im Saisonfinale Konstanz über 90 Minuten zu zeigen? Fraglich. Genauso die Sache mit den echten Charakteren. Maximilian Arnold, der sonst immer Rede und Antwort steht, stellte sich in Leipzig nicht den Fragen. Vielleicht auch, weil ihm das Schäfer-Aus besonders nahe gegangen ist.

Und Mattias Svanberg? Der antwortete auf die Frage, ob er sprechen würde, nur: „I don‘t know“ und schaute hilfesuchend nach einem Verantwortlichen. Wie ein Kind, das seine Mama sucht. Die Sache ist nur: Er ist 25. Und schwedischer Nationalspieler. Charaktere sind gut. Aber sie müssen auch erwünscht sein.

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