Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg tritt am Samstag beim SC Freiburg an. Allein an die Breisgauer hatte der Klub im Sommer zwei Akteure verliehen.

Beim VfL Wolfsburg wurde Maximilian Philipp am Ende nicht mehr glücklich. Ex-Wölfe-Coach Niko Kovac setzte nie wirklich auf den Angreifer. Vier Startelfeinsätze standen für den 29-Jährigen in der vergangenen Spielzeit zu Buche. Insofern war die Leihe zum SC Freiburg im Sommer logische Folge. Für Philipp war kein Platz mehr beim VfL. Jetzt steht der Torjäger wieder in Diensten der Breisgauer. Dass er am Samstag beim Duell beider Klubs eine große Rolle spielen wird, ist aber eher unwahrscheinlich.

„Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause kommen. Ich fühle mich direkt wohl“, hatte Philipp nach seiner Rückkehr zum SC geäußert. In Freiburg hatte der Stürmer seinen Durchbruch geschafft. Mit 18 Toren und 23 Vorlagen in 88 Pflichtspielen empfahl er sich dort als damals noch entwicklungsfähiger Profi für den BVB. Die Dortmunder blätterten 2017 20 Millionen Euro für den Fußballer hin. Eine Erfolgsstation wurde es nicht. Auch nicht Dynamo Moskau, wo Philipp die Corona-Zeit durchlitt. Und eben auch nicht der VfL, den Philipp zwar einst mit fünf Treffern in der Rückrunde zur Champions-League-Qualifikation schoss. In der Saison darauf wurde es für den Angreifer unter Coach Florian Kohfeldt schon arg holperig. Und dann kam Kovac. Der Spieler floh bald auf Leihbasis nach Bremen, wo es auch nicht lief. Jetzt also Freiburg.

Ex-Wolfsburger feierte beim SC Freiburg eine starke Rückkehr

Beim SC erwischte der gebürtige Berliner zwar einen Traumstart, erzielte gleich in seinem ersten Einsatz am zweiten Spieltag den 1:0-Siegtreffer gegen Bremen. Doch später wartete öfter die Bank. Tiefpunkt war im Oktober dann eine lange Auszeit als Folge einer Schultereckgelenksprengung. Richtig zurückgekommen ist Philipp seitdem nicht mehr. Auf nicht mal 90 Minuten Gesamt-Einsatzzeit kommt der Offensivmann in diesem Kalenderjahr. Längster Auftritt waren 22 Minuten in der Europa League bei West Ham United, wo der SC mit 0:5 unterging.

Zuletzt in Darmstadt und gegen Mainz wechselte ihn Trainer Christian Streich gar nicht ein. Ob Philipp gegen den VfL zumindest für ein paar Minuten ran darf, dürfte vom Spielverlauf abhängen. Für ein Interview mit unserer Zeitung vor der Partie stand der 29-Jährige nicht zur Verfügung. Eine Rückkehr zum VfL im Sommer ist auch deshalb passé, weil bereits im Februar eine Kaufverpflichtung als Resultat einer bestimmten Anzahl an Einsätzen griff. So hat Philipp jetzt einen langfristigen Vertrag beim SC, das Kapitel VfL ist beendet.

Lukas Ambros steigt mit Freiburgs U23 aus der 3. Liga ab

Etwas anders sieht es bei einem anderen Profi aus, den die Wolfsburger im Sommer Richtung Freiburg abgaben. Lukas Ambros verlieh der VfL ebenfalls an den SC, dort war der 19-Jährige von vornherein für die zweite Mannschaft eingeplant. In der 3. Liga kam der Profi regelmäßig zum Einsatz, überwiegend von Beginn an. Mehr Zählbares als eine Torvorlage beim Heimsieg gegen Lübeck sprang für den tschechischen U21-Nationalspieler beim mittlerweile als Absteiger feststehenden Schlusslicht aber nicht heraus.

Gut möglich also, dass der Youngster im Sommer wieder zurück in Wolfsburg ist, wo Chefcoach Ralph Hasenhüttl junge Talente stärker fördern möchte. Allerdings kamen vor wenigen Wochen auch Gerüchte auf, dass Feyenoord Rotterdam Interesse an Ambros habe. Ob die Niederländer im Sommer einen Vorstoß in Richtung einer Verpflichtung des 19-Jährigen machen, bleibt abzuwarten.

Aktuelle Leihspieler des VfL Wolfsburg

Nicolas Cozza: Der Linksverteidiger hat sich beim FC Nantes in die Mannschaft gespielt und gehört bei den Franzosen mittlerweile zum Stamm. Prognose: Der 25-Jährige hatte bei den Fans einen schweren Stand und dürfte nicht mehr nach Wolfsburg zurückkehren.

Luca Waldschmidt: Beim 1. FC Köln lief die Saison für den 27-Jährigen nicht optimal. Sportlich steht das Team vor dem Abstieg. Der Offensivmann selbst war aufgrund eines angebrochenen Wadenbeins lange verletzt, kämpfte sich jetzt aber wieder ran. Prognose: Mit dem Verein in die 2. Liga wird Waldschmidt nicht gehen. Wahrscheinlich wird ihn der VfL ein weiteres Mal zu einem anderen Klub verleihen oder komplett abgeben.

Bartol Franjic: Der 24-Jährige ist beim SV Darmstadt kein unumstrittener Stammspieler. Die Lilien hatten sich von dem defensiven Mittelfeldspieler mehr versprochen. Der Kroate gehörte in den vergangenen beiden Partien nicht mehr dem Kader an. Prognose: Franjic dürfte bei dem Lieberknecht-Team keine Zukunft haben. In Wolfsburg dürfte es für ihn aber ebenfalls schwer werden.

Bartosz Bialek: Der Mittelstürmer ist auf Leihbasis für die KAS Eupen in Belgien aktiv – allerdings nur sehr begrenzt. Denn bereits in seinem ersten Pflichtspieleinsatz zog er sich einen Kreuzbandriss zu und fiel monatelang aus. Erst kürzlich gab er sein Comeback. Prognose: Vieles wird von seinem Gesundheitszustand abhängen. Ein erneuter Leih-Deal liegt nahe.

Philipp Schulze: Der Torwart steckt mit Halle noch im Abstiegskampf der 3. Liga. Dort spielte er nach seiner Ausleihe im Winter durchgehend und saß nur im jüngsten Spiel gegen Verl draußen. Prognose: Schafft Halle den Klassenerhalt, bleibt Schulze dort. Geht es für den Klub nach unten, dürfte Wolfsburg den Keeper bei einem anderen Verein Spielpraxis sammeln lassen.

Felix Lange: Der 20-Jährige wechselte im Winter zum SV Rödinghausen in die Regionalliga West. Allerdings absolvierte der Abwehrmann dort nur drei Einsätze. Prognose: Für das Talent mit Vertrag bis 2025 wird eine neue Leihstation gefunden.