Braunschweig. Unser Autor liegt krank im Bett und langweilt sich so sehr, dass er uralte PC-Spiele hervorkramt. Das stellt sich als Fehler heraus.

Ich bin krank. Und dieses Mal so sehr, dass ich mich krankgemeldet habe. Das geht komischerweise mit schlechtem Gewissen einher, ich musste also genesen. Und habe mich in voller Konsequenz ins Bett verdammt. Sterbenslangweilig. Was tun? Ich versuchte zu lesen, das ging aber mit Brausekopf nicht. Es folgte Netflix. Ich schaute eine Doku über den kalten Krieg, Stalin und die Atombombe, schlief dabei immer wieder ein und wachte lustigerweise stets dann auf, wenn mal wieder ein Atompilz auf dem Bildschirm hochging. Man wird sehen, inwiefern es mir geschadet hat.

Als der Kopf dann nicht mehr schmerzte und mit Schlamm gefüllt schien, blieb ich bei Stalin. Ich entstaubte meinen Steam-Account und zockte ein wenig. Uraltspiele. Command and Conquer, Alarmstufe Rot. Die Story: Hitler wird per Zeitreise aus dem Verkehr gezogen, Russland und der Westen geraten in einen Krieg. Man baut sich eine Basis und Einheiten und damit muss man dann den Gegner schlagen. Erscheinungsjahr: 1996.

Wieso Lesen dann doch besser ist als Spielen

Konstruktiver ging es bei Caesar 3 zu: Hier ist man ein römischer Statthalter, muss komplexe Städte aufbauen und gegen Barbaren verteidigen. Erscheinungsjahr: 1998. Beide Spiele haben nicht nur gemein, dass sie im letzten Jahrtausend erschienen sind, sie haben auch beide keine automatische Speicherung. Und das wurde mir mehrfach zum Verhängnis, denn: Vergessen zu speichern. Verloren. Und die letzten zwei Stunden Spielfortschritt sind futsch. Am Ende habe ich mich gefragt, wie ich in meiner Kindheit und Jugend diese Spiele so feiern konnte. Heute frustrieren sie mich. Vielleicht sollte ich es nochmal mit Lesen versuchen. Da muss man nicht speichern. Und Atombomben-Explosionen gibt es da auch nicht.

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