Herzberg. Ein Video unbekannter Herkunft, das einen Wolf hinter dem Herzberger Krankenhaus zeigen soll, geht durchs Netz. Ein Leser meldet sich.

Ein Video verbreitet sich derzeit digital wie ein Lauffeuer: Zeigen soll es einen Wolf, der sich hinter dem Herzberger Krankenhaus auf einer Wiese am Rand eines Waldes aufhält. Ole Anders von der Nationalverwaltung Harz warnt vor vorläufiger Panik – und erklärt, wie er das Material einschätzt. Und auch ein Leser des HarzKuriers meldet sich zu Wort.

Gesehen habe der Experte das besagte Video mittlerweile zwar selbst, sagt Ole Anders. „Ich kann derzeit aber nicht bestätigen, ob es sich bei dem Tier in dem Video auch wirklich um einen Wolf handelt.“ Dafür sei ein genauerer Blick auf das Video nötig – und hier bestünden aktuell Schwierigkeiten. „Weder die Person, die das Video aufgenommen hat, noch das Datum sind derzeit bekannt.“ Zudem ist das Video kurz – es sei schwierig abzuschätzen, wie sich das Tier nach Ende des Videos weiter verhält.

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Außerdem sei zu bedenken, dass sich das Krankenhaus in unmittelbarer Nähe zum Wald befindet. „Dass sich ein Wolf aus dem angrenzenden Wald hierher verirrt, kann natürlich bei dieser Distanz immer sein.“ Derzeit sei allerdings noch nicht genug über den Ursprung des Videos bekannt, um die Situation richtig einordnen zu können. Eine offizielle Wolfsmeldung liege den Behörden derzeit nicht vor.

Seine eigenen Erfahrungen mit einer angeblichen Wolfsichtung will ein Leser gemacht haben: „Letztes und vorletztes Jahr, im Juli 21 und im August 22, stieg ich auf dem Weg vom Großen Knollen nach Herzberg ab. Beide Male sah ich Wolfslosung“, schreibt uns Dr. Martin Kanzow aus Göttingen. Das erste Mal, erinnert er sich, war auf der ausgeblichenen, vermuteten Wolfslosung ein Haufen frischerer Fuchslosung. Daher habe er ein Foto aufgenommen.

„2022 sah ich an der Kreuzung zwischen Großem Knollen und Jägerfleck sehr viel vermeintliche Wolfslosung und ausgerissene Haare, die deutlich länger als Wolfshaar waren.“ Auch erschien Kanzow die Menge an Losung direkt am Weg für ein Einzeltier etwas viel zu sein. „Jetzt lese ich von einer möglichen Sichtung in rund fünf Kilometer Entfernung.“ Zwischenzeitlich habe er versucht über Wolfsichtungen im Bereich Herzberg zu recherchieren – bisher ohne Erfolg.

Nach wie vor unbekannt ist indes die Person, die das Video von dem angeblichen Wolf hinter dem Herzberger Krankenhaus aufgenommen haben soll. Die besagte Person kann sich via E-Mail an die Redaktion des HarzKuriers unter herzberg-harzkurier@funkemedien.de wenden.

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