Braunschweig. Nur noch ein Sieg trennt die Wölfinnen vom Champions-League-Sieg. Sportredakteur Daniel Hotop schreibt über die große Chance des Teams.

2016 verlor der VfL auf dramatische Weise nach Elfmeterschießen 3:4, 2018 nach Führung in der Verlängerung 1:4 und 2020 mit 1:3 nach regulärer Spielzeit. Jeweils gegen das übermächtige Olympique Lyon, das so oft schon Endstation war. Dass der französische Abo-Sieger nicht der Klub ist, den es zu schlagen gilt, mag irgendwo im Hinterkopf eine entscheidende Rolle spielen.

Wolfsburgs Fußballerinnen sind aber auch sonst in diesem Jahr einfach dran. Sie wissen aus dem Vorjahres-Halbfinale, wozu Finalgegner FC Barcelona imstande ist. Dass ihnen ein 1:5 nicht zwei Mal passiert, haben sie beim 2:0 im Rückspiel gezeigt. Auch Barcelona wird seine Lehren gezogen haben, muss aber wie schon im Vorjahr gegen Lyon damit zurechtkommen, mit der Favoritenbürde in dieses Endspiel zu gehen. Vor einem Jahr ging das beim 1:4 gegen Olympique schief. Vielleicht bezieht sich der VfL auch deshalb so auffällig auf die Außenseiterrolle in Eindhoven.

Dritter Königsklassen-Triumph möglich für die VfL-Frauen möglich

Angesichts Barcas enormer Qualität mögen die Grün-Weißen tatsächlich nicht Favorit sein. Aber Spaniens Champion in diesem einen Spiel zu besiegen, haben sie drin – mit Arbeit, Fußball, Leidenschaft. Das VfL-Motto passt zu dieser Mannschaft außerordentlich.

Sie haben es in diesem Kalenderjahr nicht immer so gezeigt, wie sie es sich selbst gewünscht hätten, siehe drei Niederlagen in der Liga. Ein dritter Königsklassen-Triumph nach 2013 (damals auch gegen Lyon) und 2014 würde die gute Saison dieser Mannschaft nach dem Pokalsieg in Köln zu einer großartigen machen, inklusive Ticket für die Gruppenphase der Champions League im nächsten Jahr, das sie ansonsten in der Quali erst ziehen müssten. Schnappt Euch den Pokal, ihr seid nach drei bitteren Finalniederlagen jetzt mal wieder dran.