Wolfsburg. Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer spricht vor dem letzten Heimspiel gegen Hertha BSC deutliche Worte.

Die Ausgangslage für den VfL Wolfsburg vor dem Saisonfinale in der Fußball-Bundesliga ist eindeutig. Die Grün-Weißen brauchen in ihrem letzten Heimspiel gegen Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr) in der VW-Arena mindestens ein Unentschieden, um noch an Bayer Leverkusen vorbeizuziehen.

Holt Bayer einen Punkt, braucht der VfL einen Sieg

Dann müsste die Elf vom Rhein ihre letzte Partie der Spielzeit beim Abstiegskandidaten VfL Bochum aber auch verlieren. Holt das Bayer-Team nur einen Punkt, benötigt der VfL schon einen Sieg, um sich Platz 6 zu sichern. Und bei einem Leverkusener Sieg im Ruhrgebiet ist sowieso alles vergebens. In diesem Szenario bleibt den Wolfsburgern nichts anders übrig, als auf einen Leipziger Sieg im DFB-Pokal zu hoffen und sich so noch als Tabellensiebter für die Europa Conference League zu qualifizieren. Das wäre der letzte Strohhalm.

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Bei so viel Wenn und Aber will sich Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer gar nicht so sehr mit den verschiedenen Wegen nach Europa auseinandersetzen. Für das Saisonfinale vor heimischer Kulisse gegen die bereits abgestiegene Hertha aus Berlin hat er deshalb eine recht klare Losung ausgegeben. „Ich werde nicht schauen, was Leverkusen macht. Es interessiert uns nicht, wie es bei anderen läuft. Wir müssen unsere Aufgabe lösen, und wir wollen uns mit einem guten Spiel in die Sommerpause verabschieden, fertig“, sagt Schäfer.

Hertha nicht unterschätzen

Die „Aufgabe“ ist für den Geschäftsführer trotz des feststehenden Abgangs des Gegners in die 2. Liga auch keine einfache. Oft schon haben Mannschaften, vom Druck punkten zu müssen befreit, plötzlich gute Ergebnisse abgeliefert. Zumal die Wölfe in dieser Saison in Heimspielen eine eher mittelmäßige Bilanz vorzuweisen haben. Aber auch solchen Unwägbarkeiten will Schäfer keine große Bedeutung beimessen. „Wir müssen für dieses Spiel noch einmal alle Kräfte bündeln. Wenn wir das schaffen, werden wir eine gute Leistung abliefern“, ist er überzeugt.

Schäfer sieht positive Entwicklung

Für den 38-Jährigen steht außerdem fest, dass der VfL unabhängig von der Europa-Qualifikation eine erfolgreiche Saison spielt. „Wir haben am letzten Spieltag noch die Chance, unsere Ziele zu erreichen. Das ist eine gute Entwicklung“, sagt Schäfer in Erinnerung an die Vorsaison, als die Grün-Weißen sich zunächst lange mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen und letztlich mit einem Tabellenplatz im unteren Mittelfeld zufrieden sein mussten. In vielen Bereichen, so der Geschäftsführer, habe das Team einen Schritt nach vorne gemacht. „Einige junge Spieler haben sich verbessert – und sie werden noch älter und erfahrener.“ Aber natürlich müsse man schauen, in welchen Bereichen sich die Mannschaft in der nächsten Saison noch verstärken lasse.

Vertrauen in Jonas Wind und Lukas Nmecha

Dabei hält der Geschäftsführer eine Verstärkung im Sturm nicht unbedingt für nötig, obwohl den Wölfen in den vergangenen Monaten ein herausragender Torjäger fehlte. Man würde immer die Möglichkeiten auf dem Markt im Blick behalten, um auf alles vorbereitet zu sein, so Schäfer, „aber wir haben mit Jonas Wind und Lukas Nmecha zwei gute Stürmer“, erklärt er. Den lange verletzten Nmecha erwartet er zum Vorbereitungsstart zurück. Diese Saison müssen die Wolfsburger ohne den Nationalspieler zu Ende bringen, am besten mit einem Sieg gegen Hertha. Mal sehen, was dieser dann wert ist.