Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Linksverteidiger spricht über den Konkurrenzkampf mit Anderson Lucoqui und benennt, was sein Team stark macht.
Als Anton Donkor nach Eintracht Braunschweigs 2:1-Sieg im Bauch des Paderborner Stadions ein Interview gab, schlurfte Anderson Lucoqui hinter ihm zur Doping-Kontrolle und sagte in Richtung des Kontrolleurs: „Hier, den Donkor müsst ihr nehmen, so wie der heute gespielt hat.“ Wer im Anschluss an eine Fußball-Zweitliga-Partie sein Pröbchen abgeben muss, wird von der Nationalen Doping-Agentur meist nach dem Zufallsprinzip entschieden, trotzdem war es ein Zeichen der Anerkennung, das Lucoqui da launig in Richtung seines Mitspielers verteilte.
Eintracht Braunschweigs Linksverteidiger Lucoqui und Donkor verstehen sich gut
Und nicht nur das. Es zeigte auch wieder einmal, dass das Team intakt ist. Donkor und Lucoqui sind befreundet, aber wetteifern auch um dieselbe Position auf der linken Abwehrseite. Zuletzt hatte Donkor nach einem starken Start ins Jahr geschwächelt, Lucoqui wirkte frischer, konnte in Eintrachts vier Spiele andauernder Sieglos-Phase aber auch nicht restlos überzeugen. Beide gönnen sich die Einsatzzeit gegenseitig. „Andi ist eine sehr gute Verstärkung. Ich denke, wir haben eine gute Mischung. Er pusht mich, wenn ich drin bin, ich pushe ihn. Wenn ich mal eine nicht so gute Phase habe, übernimmt er und andersrum ist es genauso“, verdeutlichte Donkor, dass man auch in Konkurrenz zueinander stehen kann, ohne sich zu hassen wie einst Oliver Kahn und Jens Lehmann im Nationalteam.
Und das gilt offenbar für die gesamte Mannschaft. „In unserer Kabine steht fest, dass wir das mit unserer Qualität schaffen können. Wenn wir in jedem Spiel das Herz auf den Platz legen wie gegen Paderborn, dann steht außer Frage, dass wir keine Abstiegsmannschaft sind“, bekräftigte der Linksverteidiger. Beim Sieg gegen den SC Paderborn hatte es ein wenig gedauert, bis er die Unsicherheit der vergangenen Wochen abschütteln konnte. Vor der Pause gelang ihm kaum etwas. Nach dem Seitenwechsel wurde der 26-Jährige wie das gesamte Team stärker und wirkte befreiter. Das 2:1 durch Rayan Philippe passierte nach seiner Vorarbeit in Minute 80. „Es war an der Zeit, dass ich Rayan mal einen auflege“, sagte Donkor.
Und das sah auch Trainer Daniel Scherning so: „Wenn man das 2:1 sieht, dann ist das ein Moment, den wir von Anton Donkor auch erwarten, dass er mal ein Eins-gegen-Eins auflöst und clever ist. Er verzögert, als er sieht, dass der Gegenspieler runtergeht, dadurch kommst du in der Mitte erst in die richtige Position.“
Anton Donkor: Sieg gegen SC Paderborn ist abgehakt, Blick geht nach vorn
Nur in der Tabelle ist die durch die Erfolgserlebnisse noch nicht wieder erreicht. Die Eintracht verharrt auf Platz 17. Doch es ist nach Freitag davon auszugehen, dass Donkor in zwei Wochen gegen Elversberg erneut von Beginn an daran mitarbeiten darf, dass Braunschweig im Tableau wieder klettert. „Wir müssen nach vorne gucken, das ist beim Fußball immer so. Wir dürfen uns jetzt nicht an diesem Sieg aufhängen. Jedes Spiel ist ein Endspiel für uns. Wir wussten, dass es schwer wird diese Saison“, ordnete Donkor ein, der nach Abpfiff ein „sehr erleichterndes Gefühl“ verspürte.
Am Ende der Saison läuft sein Vertrag aus. Acht Spiele verbleiben noch, um mit der Eintracht den Klassenerhalt klarzumachen. „Unser Trumpf ist, dass wir mit Selbstbewusstsein und Teamspirit in die wichtigen Wochen gehen“, war sich Donkor sicher, den viele trotz der jüngsten Schwankungen sicher gern auch im nächsten Jahr im Eintracht-Trikot sehen möchte.
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