Braunschweig. Anderson Lucoqui und Anton Donkor sind gut befreundet – und stehen bei Eintracht Braunschweig in Konkurrenz um die gleiche Position.

Wer sagt, Anderson Lucoqui und Anton Donkor würden sich nur gut verstehen, könnte auch behaupten, Eintracht Braunschweig sei für seine Fans nur ein netter Wochenendzeitvertreib. Diese These beschreibt die Verbindung zwischen den zwei Fußball-Profis nicht ausreichend. „Ich würde schon sagen, dass wir wie Brüder sind“, sagt Lucoqui selbst. Gleichzeitig sind sie aber auch Konkurrenten. Und ihre Position – die des linken Außenbahnspielers – scheint aktuell so vakant wie lange nicht mehr.

Erst seit einem Monat weilt Lucoqui nun in Braunschweig. Anfang Februar war er von Hertha BSC zur Eintracht gewechselt. Noch hat er keine eigene Bleibe, lebt in einer Airbnb-Wohnung. Die Möbel stehen teils in Berlin, teils in Leverkusen bei seinen Eltern. „Da fühlt man sich nicht so heimisch“, sagt der 26-Jährige. Deshalb hat er sich eine Art Ersatz-Zuhause gesucht. „Ich bin aktuell gefühlt 24/7 bei Anton zu Hause“, sagt er.

Anderson Lucoqui belebte das Eintracht-Spiel

Gleichzeitig buhlen beide aber um die linke Außenposition im taktischen Konstrukt. Bis Lucoqui nach Braunschweig gewechselt ist, war Donkor für diesen Platz in Eintrachts Formation beinahe konkurrenzlos. Das hat sich geändert. Der Ex-Herthaner zeigte in seinen bislang vier Joker-Einsätzen gute Ansätze. Bei der 1:2-Niederlage in Nürnberg kam er nach der Pause – und belebte das Spiel der Blau-Gelben.

Eintracht Braunschweig verliert beim 1. FC Nürnberg mit 1:2

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    Donkor war zuvor ein wichtiger Faktor für Eintrachts Aufschwung. Zur Positiv-Serie seit Schernings Amtsantritt trug er einen wichtigen Anteil bei. Zuletzt wirkte er aber ein wenig überspielt. Defensiv waren die Lücken auf seiner Seite wieder größer. Und im Angriff fehlte irgendwie der Zug. In Nürnberg habe Lucoqui „gerade im Offensivspiel viel mehr gemacht als Anton in der ersten Halbzeit“, sagt Scherning.

    Gibt es einen Wechsel bei Eintracht Braunschweig?

    Bei den Flanken habe er allerdings noch Luft nach oben. Die desolate erste Hälfte im Frankenstadion von der Bank aus beobachten zu müssen, war jedenfalls „katastrophal“, wie Lucoqui sagt, „es ist generell blöd, auf der Bank zu sitzen. Wenn es aber gut läuft, ist das verkraftbar. Wenn die Mannschaft aber das Spiel in der ersten Hälfte verliert, ist es blöd, weil man natürlich helfen oder die Jungs einmal durchschütteln möchte.“

    Aber womöglich ändert sich die Situation für den 1,80-Meter-Mann schon bald. Auf die Fragen nach der Situation auf der linken Außenbahn antwortete der Coach nämlich so, wie er es in ausgewählten Momenten gerne macht: kurz und knapp. Ob Donkor ein Leistungstief habe? „Ja, hat er.“ Und könnte es auf dieser Position zu einem personellen Wechsel kommen? „Das kann sein, ja. Definitiv.“

    Was Anderson Lucoqui und Anton Donkor gemeinsam haben

    Die nächste Aufgabe für die Blau-Gelben heißt Hansa Rostock (Freitag, 18.30 Uhr) – ein direkter Konkurrent im Ringen um den Klassenerhalt. Und ein Klub, gegen den Lucoqui sicherlich so heiß ist wie das berühmte Frittenfett. Schließlich bestritt er in der Saison 2022/23 selbst 15 Partien für die Kogge. Richtig angekommen ist er Mecklenburg-Vorpommern aber nie – und heimisch geworden ebenso wenig.

    Dementsprechend wären die Voraussetzungen für einen Einsatz doch gegeben. Für die Startelf sei Lucoqui „immer“ bereit und hätte „natürlich“ große Lust auf seine erste Partie von Beginn an im Eintracht-Dress. Der guten Beziehung zwischen ihm und Donkor würde das keinen Abbruch tun. Die beiden kennen sich schon lange. Bereits in der Jugend haben sie gegeneinander gespielt. Und zufällig teilen sie eine ganze Menge Gemeinsamkeiten. Sie spielen zufällig auf der gleichen Position. Sie sind zufällig beide im Jahr 1997 geboren. Und es ist Zufall, dass sie „auch noch fast gleich heißen – auch noch mit Zweitnamen. Er heißt Leander, ich heiße Lenda“, sagt Lucoqui lachend.

    Konkurrenzkampf im Ringen um den Klassenerhalt

    Dann sind sie auch noch beide zufällig zur gleichen Zeit Profis bei Eintracht Braunschweig. Da heißt es: Kampf um den Klassenerhalt. „An oberster Stelle steht eben, dass die Mannschaft das Ziel erreicht. Es ist mir gerade relativ egal, wer spielt und wie lange. Hauptsache wir sind erfolgreich als Team und dann kann man sich mir anderen Sachen befassen“, sagt Lucoqui – ganz professionell und der Situation angemessen.

    Und bald hat der Ex-Herthaner hoffentlich auch seine eigene Wohnung. Dann kann er mal Gastgeber sein – und seinen „Bruder“ Anton Donkor bei sich empfangen.

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