Paderborn. Rayan Philippe und Hasan Kurucay treffen beim 2:1-Sieg des Fußball-Zweitligisten Eintracht Braunschweig beim SC Paderborn am Freitag.

Vier Spiele ohne Sieg, der letzte Erfolg in Paderborn lag bis ins Jahr 2016 zurück, die Stimmung nach den jüngsten Auftritten arg gedrückt – es gab sicherlich schon bessere Ausgangslagen für eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt und bei einem Topteam der 2. Bundesliga antreten muss. Doch am Ende wurde es ein 2:1 (0:0) für Eintracht Braunschweig gegen den SC Paderborn – in einem Spiel, in dem lange nichts möglich schien, aber am Ende doch mehr möglich wurde. Hasan Kurucay (59.) und Rayan Philippe (80.) trafen für die Gäste, Adriano Grimaldi (61.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich für die Hausherren.

Wer am Freitagabend mit dem Auto auf Paderborn zufuhr, der konnte dem dunklen und bedrohlichen Himmel gar nicht entkommen. Über der ostwestfälischen Stadt hing eine Gewitterfront. Und auch auf dem Rasen sah das Team von Trainer Daniel Scherning gegen den gastgebenden SCP kaum Sonne. In ihren schwarzen Trikots schnürten die Hausherren die Braunschweiger regelmäßig ein.

Paderborn gehört die 1. Hälfte gegen Eintracht Braunschweig

Immer wieder spielte Paderborn den Ball steil auf die schnellen Stürmer Koen Kostons und Filip Bilbija, oder Außenverteidiger Raphael Obermair und Offensivakteur Sebastian Klaas stießen in die Lücken. Klaas war es auch, der die zwei dicksten Chancen für die Heimelf vor der Pause hatte. Eine Kopfball-Bogenlampe titschte an den Pfosten, fast so wie Kevin Schumachers Treffer beim 0:1 der Eintracht gegen Hansa Rostock, einen Schlenzer musste Braunschweigs Torhüter Ron-Thorben Hoffmann über die Latte kratzen.

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Auch darüber hinaus brannte es regelmäßig im Gäste-Strafraum. Sogar einen direkt aufs Tor gedrehten Eckball musste Hoffmann entschärfen. Er war mit Verteidiger Ermin Bicakcic bester Eintracht-Akteur vor der Pause. Doch mit ein wenig Glück hätte Schernings Elf selbst die schmerzhaften Nadelstiche beim Gegner setzen konnten. Fabio Kaufmann und Philippe kamen in gute Abschlusspositionen, bekamen aber entweder nicht genug Druck und Präzision hinter den Ball, oder ließen schon im Ansatz die einfachere Lösung liegen.

Mit guter Laufarbeit und einem stark abgestimmten Stellungsspiel unterband Paderborn vieles schon im Ansatz, zwang Braunschweig zu risikoreichen Zu- und Rückspielen und hatte schnell wieder genug Spieler hinter dem Ball. Auf der Gegenseite durchbrachen sie den Halbraum der Eintracht oft zu einfach. Man konnte Schernings Team den Kampfgeist und den Willen nicht absprechen, doch nach vier Spielen in Folge ohne Sieg war auch wenig von der Leichtigkeit zu spüren, die die Blau-Gelben durch die Zeit von November bis Mitte Februar getragen hatte.

Daniel Schernings Team kommt stärker aus der Pause

19 Punkte hatten die Braunschweiger vor dem Spiel in Paderborn gemeinsam mit dem gebürtigen Paderborner gesammelt. Doch zuletzt gab es am 10. Februar einen Sieg im Heimspiel gegen Karlsruhe. Dann verlor die Eintracht auf St. Pauli, holte einen Punkt gegen Hertha und unterlag Nürnberg und Rostock und war wieder auf die direkten Abstiegsplätze gerutscht.

Ein zwangloses Nachhausekommen war für Scherning, der für den SCP spielte und als Co-Trainer am Bundesliga-Aufstieg mitwerkelte, also unmöglich. Und doch schien der 40-Jährige an alter Wirkungsstätte zunächst die richtigen Worte in der Pause gefunden zu haben.

Braunschweig kam stabilisiert und deutlich mutiger aus der Kabine. Johan Gomez, Philippe und Kaufmann machten nun mehr Alarm, die Seiten wurden konsequenter verlagert, so dass auch Thorir Helgason und Anton Donkor mehr Platz bekamen.

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Und einer dieser Angriffe führte zu einem Freistoß in zentraler Position, den Startelf-Rückkehrer Kurucay in die Mauer drosch. Doch der türkische Innenverteidiger wollte ein Handspiel eines Paderborners in der Mauer gesehen haben und redete vehement auf Schiedsrichter Daniel Siebert ein.

Eintracht macht sich die Führung selbst zunichte

Der bekam einen Hinweis aus dem Kölner Keller, der Video-Assistent meldete sich. Schlager sah sich die Szene an und entschied auf Strafstoß. Kurucay trat an und verwandelte sicher zur Führung (59.).

Dass Verteidiger Robert Ivanov zuvor wegen Meckerns seine fünfte gelbe Karte sah und damit in zwei Wochen gegen Elversberg fehlte, passte allerdings ins Bild, das die Eintracht zuletzt von sich zeichnete. Ebenso wie der Totalaussetzer von Vizekapitän Robin Krauße, der ohne Not aus dem Mittelkreis in Richtung des eigenen Tores passte. Blöd nur, dass dort kein Mitspieler, sondern Adriano Grimaldi lauerte, der ohne Mühe den Ausgleich herstellte (61.).

Aber die Eintracht blieb trotz einer erneuten Paderborner Druckphase dran. Und ausgerechnet Krauße gewann einen Zweikampf, aus dem eine starke Kombination und das 2:1 durch Philippe nach Vorlage von Donkor entstand.

Bei strömendem Regen stemmten sich die Braunschweiger gegen das letzte große Aufbäumen des SCP. Sie überstanden es und bescherten Scherning einen Sieg in seiner Heimat.

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