Braunschweig. Eintracht Braunschweig verliert gegen Jahn Regensburg. Stürmer Ujah und Trainer Schiele versuchen, Erklärungen für den Rückschlag zu finden.

Ein Sieg hätte Eintracht Braunschweig gereicht, um vor dem letzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gerettet zu sein. Die Mannschaft von Cheftrainer Michael Schiele wäre nicht mehr einzuholen gewesen von Arminia Bielefeld, die am Samstag zeitgleich gegen Paderborn Punkte ließ (2:2).

Doch wer seine eigenen Hausaufgaben nicht erfüllt, braucht gar nicht erst schauen, was auf den anderen Plätzen passiert. Der Aufsteiger verlor sein Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg mit 1:2 (1:1) – und das völlig verdient. Die frühe Führung durch Immanuel Pherai (2.) gab der Eintracht nur wenige Augenblicke so etwas wie Sicherheit. Die quasi als Absteiger feststehenden Regensburger wirkten nach dem frühen Nackenschlag mausetot, doch eine desolat auftretende Heimelf erweckte sie wieder zum leben.

Ein Schritt nach hinten – Eintracht baut nach früher Führung rapide ab

Charalambos Makridis (21.) und Prince Owusu Osei (49.) trafen für den SSV Jahn. Owusu hätte per Strafstoß sogar schon früher für einen Eintracht-Rückstand sorgen können, doch Ron-Thorben Hoffmann hielt den Versuch ebenso wie weitere Regensburger Möglichkeiten fest. „Du musst zumindest aktiv bleiben, aber wir haben eher einen Schritt nach hinten gemacht“, haderte ein in sich gekehrter Schiele über die Anfangsphase. Doch die war nicht allein das Problem. „Wir haben die Aggressivität nicht angenommen und die Zweikämpfe auch nicht“, so der Coach. Ballbesitz und Zweikampfquote waren hinterher sogar nahezu ausgeglichen. Ein schlechtes, in keiner Weise zielstrebiges Spiel machte Braunschweig dennoch.

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Selbst der sonst so positiv gestimmte Anthony Ujah war nach 90 Minuten plus Nachspielzeit arg niedergeschlagen. „Nach der Führung fehlte uns die Aggressivität. Der Gegner hatte zu viel den Ball“, sagte der Nigerianer und wurde sogar noch deutlicher: „Sie haben uns im Griff gehabt. Ich habe keine Worte dafür.“

Ujah erwartet viel Videoanalyse und Lösungen vom Trainerteam für Rostock

Der Routinier, der zumindest den Führungstreffer auflegte, sonst aber ohne Einfluss auf die Partie blieb, erwartet nun eine Woche mit viel Videoanalyse. „Wir müssen Dinge korrigieren von diesem Spiel und einen neuen Plan finden. Es liegt auch am Trainerteam, wie wir das nächste Spiel angehen“, verdeutlichte Ujah.

Anthony Ujah kam im Angriff nicht zur Geltung.
Anthony Ujah kam im Angriff nicht zur Geltung. © regios24 | Sebastian Priebe

Es wirkte wie eine Forderung an Schiele und seine Assistenten, der Eintracht irgendwie mehr Spielanteile zu verschaffen. Gegen Regensburg hing Ujah im Zentrum häufig in der Luft, musste ständig in Kopfballduelle – Unterstützung erhielt er kaum. „Der Gegner wusste, dass wir den langen Ball spielen. Wir müssen jetzt aufstehen und weitermachen. Schade, dass es im letzten Spiel entschieden wird, aber wir haben es immer noch in der eigenen Hand.“

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Viele Mannschaften seien in einer vergleichbaren Situation, verdeutlichte Ujah. Das verschafft der Eintracht zwar die Gelegenheit, sogar ohne einen weiteren Punkt auf direkten Wege den Klassenerhalt zu schaffen, macht die Lage aber auch prekär.

Bielefeld kämpft am kommenden Sonntag in Magdeburg um seine letzte Chance und zeigte zuletzt aufsteigende Form. In Braunschweig zeigt der Trend dagegen wieder deutlich nach unten. Im direkten Duell mit Hansa Rostock fällt auf irgendeine Weise die Entscheidung, bestenfalls wirkt Schieles Elf selbst daran mit. Hansa spielt an diesem Sonntag in Nürnberg und hat die Chance, den Ligaverbleib mit einem Sieg einzutüten. Der Club ist ebenfalls noch gefährdet, auf den Relegationsplatz abzurutschen.