Braunschweig. Gegen Regensburg passiert das, was nicht passieren darf: Eintracht Braunschweig verliert 1:2 und steht vor dem letzten Spiel in Rostock unter Druck.

Nächste Chance zum vorzeitigen Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Jetzt muss die Eintracht zittern. Gegen den Liga-17. aus Regensburg verloren die Braunschweiger trotz früher Führung mit 1:2 (1:1). Ein dramatischer Leistungseinbruch führte zu dieser verdienten Niederlage, durch die es nun richtig brenzlig wird. Die gute Nachricht: Durch das 2:2 Arminia Bielefelds gegen Paderborn hat das Team von Trainer Michael Schiele den direkten Klassenerhalt vor dem Spiel in Rostock weiter in den eigenen Händen.

Die Eintracht legte im letzten Heimspiel der Saison einen Traumstart hin. Immanuel Pherai brachte die Hausherren nach 83 Sekunden auf Vorlage von Anthony Ujah mit 1:0 in Führung. In der Folge spielten die Braunschweiger kurzzeitig wie entfesselt auf, verpassten allerdings das 2:0. So arbeiteten sich die zu diesem Zeitpunkt abgestiegenen Regensburger zurück in die Partie, drängten die Eintracht tief in deren Hälfte hinein und erzielten durch ein Traumtor von Charalambos Makridis das 1:1 (21.). Das war verdient – und den Braunschweigern nur allzu bekannt.

Denn schon beim 2:2 in der Vorwoche in Fürth war die Eintracht zweimal in Führung gegangen und hatte jeweils den schnellen Ausgleich kassiert. Diesmal wieder. Die Abwehr hatte den Ball vor dem tollen Abschluss des Regensburgers nicht konsequent verteidigt. Und es hätte noch schlimmer kommen können für die Blau-Gelben.

Eintrachts Torhüter Ron-Thorben Hoffmann hält den Strafstoß fest

In der 29. Minute hatte Filip Benkovic seinen Gegenspieler Prince Osei Owuso gefoult, es gab zurecht Strafstoß. Eintrachts Torhüter Ron-Thorben Hoffmann allerdings blieb eiskalt und hielt den Versuch des Gefoulten sogar fest – weiter 1:1.

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Aber die Regensburger blieben die gefährlichere Mannschaft, die Gäste hätten durch Aygün Yildirims Kopfball (40.) beinahe noch das 2:1 erzielt. Von der nun verunsichert wirkenden Eintracht kam nichts mehr, bis Pherai sich noch einmal durchdribbelte und vom Regensburger Scott Kennedy an der Sechzehnerkante per Foul gestoppt wurde.

Dass es nur Gelb gab, war Glück für die Regensburger. Maurice Multhaup vergab die gute Freistoß-Chance dann leichtfertig. So ging es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Pause, in der sich die Eintracht neu sortieren musste, da es auch nicht der Anspruch des Klubs gewesen sein, kann mit knapp mehr als 30 Prozent gegen Regensburg zu agieren. Das war nach einem guten Start zu wenig. Der Leistungsabfall nach der Führung war dramatisch.

Hälfte 2 beginnt mit einem Tor für Jahn Regensburg

Unmittelbar nach Wiederanpfiff passierte das, was nicht passieren durfte: Regensburg ging in Führung. Ursprung war ein Einwurf in der Hälfte der Gäste. Dann stimmte auf der Sechserposition die Aufteilung gar nicht, Bryan Henning erreichte seinen Gegenspieler nicht mehr, dessen Pass Owuso, der zuvor noch den Strafstoß vergeben hatte, im langen Eck unterbrachte zum 2:1 für die Gäste.

Schwache Braunschweiger verlieren 1-2 gegen Regensburg

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    Michael Schiele musste etwas verändern und wechselte offensiv. Danilo Wiebe und Fabio Kaufmann kamen für die enttäuschenden Henning und Multhaup. Zudem stellte der Trainer das Eintracht-System um. Nun sollte es mit einer 4-2-3-1-Formation laufen. Die Umstellung fruchtete erstmal, Wiebe brachte die Eintracht in der 58. Minute mit seinem Fernschuss emotional zurück ins Spiel.

    Bei den Braunschweigern fehlt Überzeugung und Durchschlagskraft

    Aber die folgende Drangphase war viel zu kurz und nicht zwingend genug. Es fehlte der Eintracht an Überzeugung und Durchschlagskraft, zudem war einigen Spielern anzumerken, dass sie ängstlich wurden. Und Angst ist nie ein guter Begleiter. Immerhin einer behielt die Nerven: Keeper Hoffmann, der in der 69. Minute mit einer sensationellen Parade gegen Owuso das nächste Gegentor verhinderte. Bei Nicklas Shipnoskis Schuss wäre selbst Eintrachts Keeper machtlos gewesen, aber da rettete der Querbalken das 1:2 (78.). Eintracht war längst das deutlich schwächere Team.

    Dann brachen die letzten zehn Minuten an mit einem Fernschuss von Pherai, den Regensburgs Keeper entschärfte. Auch der spät eingewechselte Tarsis Bonga zwang Jonas Kurt Urbig zu einer Parade. Auch Hasan Kurucay hatte in der Nachspielzeit noch eine Abschlussmöglichkeit, die nicht in einem Tor resultierte. Eintracht verlor verdient.

    Eintrachts Fans stechen positiv hervor

    Positiv zu bewerten ist das Verhalten und die Unterstützung der Fans, die nahezu durchgehend bedingungslos zu ihrer Mannschaft hielten. Erst nach dem Abpfiff erklangen Pfiffe. Danach war es aber still im Stadion. Das passte zur Situation.