Herzberg. B27: Die Brücke über die Oder in Schnellbauweise befindet sich nach dem Einbau von Fertigteilen für die Fahrbahn vor der Vollendung Mitte Dezember.

Nun nimmt das Bauwerk an der Bundesstraße 27 seine finale Gestalt an: Die Brücke über die Oder zwischen Gieboldehausen und Herzberg am Harz bekommt die letzten Fertigteile eingebaut. Diese bestehen aus 16 Elementen aus hochfestem, quer vorgespanntem Beton, die alle 2,66 Meter lang und 13,80 Meter breit sind. Die Teile bilden die spätere Fahrbahn und der hochfeste Beton ermöglicht ein direktes Befahren der Platte.

„Dies erspart uns nicht nur Abdichtungsarbeiten, sondern auch den Einbau von Asphalt und damit auch eine Menge Zeit“, erklärt Günter Hartkens, Leiter des zuständigen Geschäftsbereiches der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Goslar. „Es handelt sich hierbei um eine in Niedersachsen bisher noch nicht angewandte Schnellbauweise bei Brücken, die uns am Ende ein gesamtes Jahr Bauzeit einspart.“ Meter um Meter hebt der Schwerlastkran die Bauelemente auf die erst Anfang Oktober gesetzten Stahlträger. Acht Module vom Gieboldehausener Ufer und acht Fahrbahnteile vom Herzberger Ufer aus gilt es genau zu platzieren.

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Insgesamt 4,9 Millionen Euro kostet das Schnellbauprojekt. Es wird vom Bund finanziert. Im Juni des laufenden Jahres waren die Arbeiten gestartet. Das Ende der Bauzeit und die anschließende Freigabe für den Verkehr sind nach wie vor für Anfang bis Mitte Dezember geplant. Nach dem Einheben der Module stehen noch Restarbeiten wie der Einbau der Entwässerung, die Montage von Geländern und Schutzplanken sowie der Asphalteinbau in den Bereichen vor der Brücke an.

Bauleiterin: „Kommen gut voran“

Bauleiterin Viehbach ist zufrieden mit dem Fortschritt an den Brückenarbeiten: „Wir liegen komplett im Zeitplan und die Arbeiten gehen gut voran.“ Derzeit mache dem Bauteam zwar das zunehmend kalte Wetter zu schaffen, jedoch werde weiterhin unentwegt an der Brückenfertigstellung gearbeitet. „Das Geländer und die Schutzplatten fehlen noch, zudem müssen die Oberflächen noch angeraut werden, um sie rutschfester zu machen.“ Die Bauleiterin ist optimistisch, dass in der kommenden Woche mit dem Straßenbau selbst begonnen werden könne.

„Derzeit verkleinert sich unsere Baustelle schon stetig. Der Einhub mit dem Kran funktionierte wunderbar, am Samstag wurde bereits eine kleine Brücke zurückgebaut, die wir nutzten, um Baufahrzeuge von der einen Brückenseite auf die andere zu bringen – mittlerweile kann man glücklicherweise ja schon fast hinüberlaufen“, so Viehbach.

Auch die Bauleiterin sieht die Wiederfreigabe der Brücke, die mit einem neuartigen Verfahren und Bundesfinanzierung in deutlich kürzerer Zeit als üblich fertiggestellt werden soll, Mitte Dezember als realistisch. Dies dürfte nicht nur zur Freude der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sein, die ohnehin bereits von den Sanierungsarbeiten der Herzberger Ortsdurchfahrt betroffen sind. „Auch kam es hier immer wieder vor, dass Radfahrer unwissentlich in Baustellennähe gefahren sind, da diese Strecke sehr beliebt ist“, schildert Viehbach.