Walkenried . Alle Gebäude in Walkenried, Wieda und Zorge sind von Kommunalpolitik und Verwaltung bewertet worden. So sieht das weitere Vorgehen aus.

„Wir bräuchten vermutlich 50 Millionen Euro, um den Sanierungsstau an all unseren Gebäuden bzw. unserer Infrastruktur zu beseitigen“, erklärte Gemeindebürgermeister Lars Deiters auf die Nachfrage eines Einwohners, der das Vorgehen der Kommune beim Thema Immobilien moniert hatte. Und auch wenn die Summe nicht genau, sondern vor allem sinnbildlich gemeint war, zeigt sie doch auf, wie tief die Probleme der Kommune eben beim Gebäudebestand sind.

Gebäude verursachen hohe Kosten

Dass die Immobilien hohe Kostenträger sind, hatte Kämmerin Annika Ludwig im Vorfeld der Haushaltsberatungen bereits mehrfach erläutert, doch langsam kommt mehr Bewegung in die Diskussion.

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Auf der Ratssitzung konnte Deiters erklären, dass alle kommunalen Gebäude objektiv bewertet wurden. Die Ergebnisse seien in der Bewertungsmatrix für alle Ratsmitglieder einsehbar. Als weiteres Vorgehen einigte man sich darauf, dass in den Fachausschüssen und den Ortsräten die Ergebnisse der Bewertung weiter beraten werden, um dann die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Politik ist sich einig: es müssen Gebäude verkauft werden

Was das bedeutet, erklärte der Ratsvorsitzende Tobias Mielke ganz offen: „Wir werden uns von Gebäuden trennen, darüber herrscht Einigkeit im Rat – und wir müssen die Gebäude mit Gewinn abstoßen.“

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Er betonte aber auch, dass die Bewertungsmatrix keinen Automatismus bedeute, welche Immobilien verkauft werden sollen. Darüber solle eben in Ausschüssen und Räten noch einmal beraten werden. Zudem gelte es, so Mielke, dann auch die Bevölkerung mitzunehmen.

Betriebskosten und Versicherungen einsparen

Michael Reinboth (BISS) mahnte zur Eile. „Wir können sofort Betriebskosten und Versicherungen einsparen, wenn wir etwas abstoßen.“ Sein Appell, einen Stichtag bis Ende des Jahres zu setzen, welche Gebäude veräußert werden sollen, fand keine Mehrheit.

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