Bad Grund. Zum heutigen Rauchmeldertag geben die Feuerwehren Bad Grund und Northeim Tipps zu den Themen Akkus und richtiges Verhalten bei piependen Rauchmeldern.

An jedem Freitag, dem 13., ist Rauchmeldertag. Die 13 soll daran erinnern, dass privater Brandschutz keine Glückssache ist.

Das Motto am heutigen Freitag, 13. Mai, heißt „Gefahr durch Lithium-Ionen-Akkus und Verhalten im Brandfall“. Anlass sei die zunehmende Häufigkeit von Bränden durch derartige Akkus. „Bei unserer Aktion arbeiten wir in diesem Jahr eng mit dem Institut der Schadenverhütung (IFS) zusammen, dessen Datenbank mittlerweile einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen zeigt“, sagt Norbert Schaaf, Vorsitzender des Vereins Forum Brandrauchprävention.

Und auch die Feuerwehr Bad Grund informiert über die Wichtigkeit der Installation von Rauchmeldern in den eigenen vier Wänden und widmet sich der Frage „Der Rauchmelder bei meinem Nachbarn piept – was tun?“ „Immer wieder erreichen uns Anfragen, wie man sich bei einem piependen Rauchmelder verhalten soll. Hierzu möchten wir eine kleine Hilfestellung geben: Als erstes sollte man feststellen, warum der Rauchmelder piept“, so die Bad Grunder Brandschützer.

Rauchmelder: Zwei „Tonarten“

Bei den „Tonarten“ von Rauchwarnmeldern müsse man zwei Töne unterscheiden.

Zum einen die Warnung Batteriespannung: Die Rauchwarnmelder informieren in der Regel zum Ende der Batteriespannung ca. alle 60 Sekunden mit einem kurzen Ton („Piep“). Ein Eingreifen der Feuerwehr ist hier nicht erforderlich. Vielmehr wird dadurch der Benutzer darauf hingewiesen, die Batterie zu erneuern.

Daueralarm: Hierbei muss man davon ausgehen, dass „Rauch“ zu einer Auslösung des Rauchwarnmelders geführt hat. Sollte es sich um einen Daueralarmton handeln und niemand öffnet auch auf Klingeln und Klopfen, sollte sofort über Notruf 112 die Feuerwehr verständigt werden! Diese wird dann die weitere Erkundungen vornehmen.

Auch wenn niemand zu Hause ist, kann es jederzeit zu einem Brand gekommen sein, der sich leicht zu einem größeren Feuer entwickeln könnte. Möglicherweise ist der Bewohner aber auch bereits bewusstlos und kann die Tür nicht mehr selbstständig öffnen. Bei einem dauerhaft piependen Rauchmelder ist deshalb immer von einem echten Alarm auszugehen.

Frühzeitige Warnung

„Bitte beachten Sie: Heimrauchmelder sind dazu da, Personen frühzeitig auf eine Rauchentwicklung und damit auf einen möglichen Entstehungsbrand hinzuweisen, vor allem auch, um schlafende Bewohner zu wecken. Nehmen Sie deshalb bitte den Warnton aus der Nachbarwohnung stets ernst, gehen Sie davon aus, dass jemand darin in Gefahr sein könnte“, so die Freiwillige Feuerwehr Bad Grund.

Die Brandschützer ergänzen: „In der Vergangenheit mussten wir bei zwei Einsätzen mit dem Alarmstichwort: Ausgelöster Rauchmelder, bedingt ansprechbare Bewohner aus ihrer verqualmten Wohnung retten. In beiden Fällen war es im Küchenbereich zu einem Brand gekommen. Beide Bewohner erlitten hierbei Rauchgasvergiftungen. Durch das aufmerksame Handeln der Nachbarn konnte so größerer Schaden verhindert werden. Sollten Sie noch weitere Fragen bezüglich Rauchmeldern haben, schreiben sie uns bei Facebook eine Nachricht oder eine E-Mail unter info@feuerwehr-badgrund.de“, heißt es seitens der Feuerwehr Bad Grund.

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Mit Staubsauger-Robotern, Akku-Werkzeugen, E-Bikes und mehr sind Akkus in den Haushalten immer umfangreicher vertreten. Während früher – wenn überhaupt – größere Akkus nur durch Gartengeräte in den heimischen vier Wänden waren, sieht das unter anderem durch die ungebrochen hohe Nachfrage nach E-Bikes jetzt anders aus.

Brennende Lithium-Ionen-Batterien im Laptop im Wohnzimmer (Symbolfoto).
Brennende Lithium-Ionen-Batterien im Laptop im Wohnzimmer (Symbolfoto). © www.ifs-ev.org | Pat Scheidemann

Akku-Brände: Steigende Fallzahlen

„Bundesweit steigen die Fallzahlen der Brände durch Lithium-Ionen-Akkus immer weiter an“, betont ergänzend zum aktuellen Thema Marko de Klein, Northeimer Kreisbrandmeister.

Laut Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) ist diese Art von Bränden als neues Alltagsrisiko zu sehen. Insbesondere durch technische Mängel, aber auch durch unsachgemäße Handhabung komme es immer wieder zu Bränden.

Akkus sollten nach Herstellerangaben geladen werden. Die Energiespeicher dürfen weder geöffnet, noch besonders hohen oder niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden. Sind sie beschädigt, dürfen sie nicht mehr verwendet werden. „Bei der Lagerung ist unbedingt darauf zu achten, dass sich die Pole nicht berühren und so einen Kurzschluss verursachen können“, betont de Klein.

„Akkus sollten zudem möglichst fünf Meter von brennbaren Gegenständen entfernt geladen werden.“ Denn die meisten Brände entstünden beim Laden von Akkus. Wenn technische Geräte mit Akku längere Zeit nicht benötigt werden, sollten sie mit einer Kapazität von etwa 30 bis 60 Prozent in trockenen Räumen gelagert werden. Die Räume sollten unbedingt mit Rauchmeldern ausgestattet sein.

Nicht im Hausmüll entsorgen

„Lithium-Ionen-Akkus dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden“, so die Brandexperten. „Werden die Akkus beim Pressen in den Fahrzeugen unserer Kreisabfallwirtschaft oder auf der Deponie beschädigt, können sie sich entzünden, großen Schaden anrichten und Menschen gefährden.“ Nicht nur das Feuer an sich, insbesondere die entstehenden Gase seien höchst gefährlich.

Die Feuerwehren empfehlen passend zum heutigen Rauchmeldertag, die Geräte in den eigenen vier Wänden auf Funktion zu überprüfen. Rauchmelder müssen in allen Schlaf- und Kinderzimmern, in Wohnräumen und in Fluren, die als Fluchtweg dienen, installiert sein. In Einfamilienhäusern gilt auch der Treppenraum als Fluchtweg und muss auf jedem Stockwerk mit einem Rauchmelder ausgestattet sein. Für die Installation der Geräte ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich.

Abschließend sei zu betonen: „Wir erleben als Feuerwehr immer wieder, dass Rauchmelder mit leeren Batterien abgebaut, danach aber über Wochen nicht wieder angebaut werden. Das ist nicht nur fahrlässig, sondern kann sprichwörtlich brandgefährlich sein.“