Göttingen. Das Programm des der Klassik-Traditionsveranstaltung im hundertsten Jahr des Bestehens der Händel-Festspiele haben die Organisatoren vorgestellt.

Das Programm wurde bereits im September vergangenen Jahres veröffentlicht und der Vorverkauf läuft auf Hochtouren. Nun haben die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen in einer prominent besetzten, öffentlichen Pressekonferenz in Anwesenheit des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, ihr Jubiläumsprogramm detailliert vorgestellt. Vom 20. Mai bis 1. Juni feiern die Festspiele ihr 100-jähriges Bestehen.

Alle 42 Operntitel des Barockkomponisten Georg Friedrich Händel haben die Veranstalter in ihrem Jubiläumsprogramm zusammengefasst. Präsentiert werden diese in einem breitgefächerten Angebot von Formaten: als szenische und konzertante Produktionen, Crossover- und Kammerkonzerte, als Tanzarrangements und Lesungen, als Festspielmitschnitte auf der Kinoleinwand und im Netz.

Industriedenkmal wird zur größten Spielstätte des Festivals

Die Festspieloper „Rodelinda“ wird in sechs Vorstellungen im Deutschen Theater Göttingen (20., 22., 23., 26. und 31. Mai sowie 1. Juni), als Public Viewing (23. Mai) und als Familienfassung(30. Mai) in der Lokhalle Göttingen präsentiert.

Das Industriedenkmal wird zur größten Spielstätte des Festivals. In der prämierten Veranstaltungshalle präsentieren die Festspiele fünf konzertante Opernaufführungen (21., 24., 28., 29. und 30. Mai). Die ganz großen Namen der Alte-Musik-Szene – Bejun Mehta, Sonia Prina, Julia Lezhneva und Diego Fasolis mit dem Kammerorchester Basel – eröffnen die Festspielsaison in der Lokhalle am 21. Mai mit „Alessandro“. Bei „Ariodante“ (24. Mai) versprechen eine großartige Besetzung und atmosphärisches Lichtdesign größten Genuss für Augen und Ohren.

Am zweiten Festspielwochenende vereinen sich drei Generationen. Künstlerischer Leiter im Programm, Laurence Cummings, präsentiert mit dem Festspiel Orchester Göttingen und einer Riege von Publikumslieblingen am 29. Mai „Xerxes“. Der frühere Künstlerische Leiter Nicholas McGegan kehrt mit Solisten der Juilliard Opera und dem Ensemble Juilliard415 für eine Aufführung von „Rinaldo“ am 30. Mai zu den Festspielen zurück. Mit „Publio Cornelio Scipione“ debütiert der künftige Künstlerische Leiter George Petrou am 28. Mai mit seinem Orchester Armonia Atenea in Göttingen. Drei Aufführungen des neuesten und größten Jugendopernprojekts der Festspiele „EZIO: Game of Rome“ (26. und 27. Mai) komplettieren das Festspielprogramm in der Lokhalle.

Festspiele gehen auch in die Region – etwa nach Osterode

Seit 2003 sind die Festspiele mit Veranstaltungen auch vermehrt in die Region Südniedersachsen gegangen. Nach einer ausverkauften Oratoriumsaufführung in Hann. Münden im vergangenen Jahr bringen sie nun erstmals zwei szenische Opernproduktionen nach Einbeck und Osterode. In Kooperation mit den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und den Händel-Festspielen Halle entstand die Produktion „Ottone“, die die PS. Halle in Einbeck am 22. Mai erstmals in ein Musiktheater verwandelt. In Osterode lassen die Festspiele die Puppen tanzen: Am 31. Mai präsentieren die berühmte Mailänder Marionetten-Kompagnie Carlo Colla e Figli und die lautten compagney Berlin Händels „Giustino“ als Puppentheater um 17 Uhr in der Stadthalle Osterode.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Talk-Veranstaltungen, Führungen und Vorträgen ergänzen den Festspielkalender. Der Festvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Sandberger (22. Mai) sowie das wissenschaftliche Symposium (23. Mai) geben der Händelforschung und der Musikwissenschaft Raum und bieten bei freiem Eintritt die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch.

Im Jubiläumsjahr präsentieren die Festspiele insgesamt 120 Veranstaltungen, davon 40 Konzerte und Opernaufführungen (einschließlich der Familienfassung der Oper). Mehr als 700 Künstler werden dafür in Göttingen und der Region erwartet. Der Gesamtetat für die Festspiele 2020 liegt bei etwa drei Millionen Euro.

Neben hochrangigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie Förderern und Partnern der Festspiele, waren auch Mitglieder der Göttinger Händel-Gesellschaft und Kultureinrichtungen aus der Region zu der Pressekonferenz geladen – und kamen zahlreich. „Viele von unseren geladenen Gästen sind langjährige Freunde und Unterstützer des Festivals und teils selber als Künstlerinnen und Künstler am Gelingen der Festspiele beteiligt. Wir werden 100 und das möchten wir natürlich mit allen feiern“, begründet der Geschäftsführende Intendant Tobias Wolff die Entscheidung, die Pressekonferenz zu öffnen.

Der öffentliche Vorverkauf läuft bereits. Eintrittskarten gibt es unter www.haendel-festspiele.de sowie in Göttingen bei der Tourist-Information Göttingen, Markt 8, sowie im Deutschen Theater Göttingen, Theaterplatz 11. Darüber hinaus können Tickets bei allen an CTS Eventim angeschlossenen Vorverkaufsstellen in Deutschland, Kartenhotline 01806/570070, erworben werden. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn.