Osterode. Die Musikgemeinde Osterode lädt am 19. Mai zum Konzert mit der Pianistin ins Forum der Volkshochschule Osterode ein.

Die Musikgemeinde Osterode freut sich, Gastgeberin eines Klavierkonzerts mit der jungen Pianistin Jamina Gerl zu sein. Die Künstlerin wird am Sonntag, dem 19. Mai, um 18 Uhr im Forum der Volkshochschule Osterode spielen.

Jamina Gerl wurde in Bonn geboren, wo sie mit ihrem Klavierspiel schon früh Aufmerksamkeit erregte. Bereits mit 15 Jahren wurde sie als Vollstudentin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln angenommen. Nach Abschluss des Diplomstudiengangs setzte sie ihre künstlerische Ausbildung in den USA fort und belegte auch zahlreiche Meisterkurse.

Konzerte im In- und Ausland brachten der jungen Pianistin stets beste Fachkritik, gelobt wird insbesondere ihr besonderes Gespür für Klangfarben, ihre bemerkenswerte Virtuosität und ihr differenziertes Ausdrucksvermögen.

Das Programm

Im ersten Teil ihres Konzertes in Osterode widmet sich Jamina Gerl der französischen Klaviermusik des späten 19. und frühen 20 Jahrhunderts. Das Programm führt 150 Jahre in die Vergangenheit zurück, wichtige politische Entwicklungen waren die Februarrevolution und der Pariser Frieden, Karl Marx stellte sein Kommunistisches Manifest fertig. In dieser Zeit wollten französische Komponisten Frankreich wieder zu einer der führenden Nationen der klassischen Musik machen.

Einer der Urväter dieses Gedankens war Camille Saint-Säens, von dem das Album für Klavier op. 72 (1884) zu hören sein wird. Es folgt das Nocturne op. 33 Nr. 1 es-moll (1875) seines Schülers Gabriel Fauré, dessen lyrisch-poetische Tonsprache viele Komponisten des 20. Jahrhunderts beeinflusste. Er galt als Meister des französischen Kunstliedes. Faurés Schüler wiederum war Maurice Ravel, von dem das seinem Lehrer gewidmete Stück Jeux d’eau“ (Wasserspiele) von 1901 zu hören sein wird. Dieses Frühwerk besticht durch innovative Harmonien und neue rhythmische und melodische Inhalte.

Nach den „Wasserspielen“ Ravels gelangt die Pianistin nun zur „Insel der Freude“ (L’isle joyeuse), 1905 von Claude Debussy komponiert. Dieses Klavierwerk voller Lebenskraft, Freude und Anmut ist wie ein Freudentaumel, in dem der Traum von der glücklichen Insel gelebt wird. Der Kompositionsstil ist sowohl von zeitgenössischen französischen Komponisten als auch von Malern und Dichtern beeinflusst.

Nach einer Pause widmet sich die Pianistin dem selten gespielten Klavierwerk „Années de pèlerinage“ (Pilgerjahre) des österreichisch-ungarischen Komponisten Franz Liszt, einem der prominentesten und produktivsten Klaviervirtuosen und Komponisten des 19. Jahrhunderts.

Die „Pilgerjahre“ sind eine Sammlung von 26 Charakterstücken für Soloklavier in drei Bänden. Das musikalische Spektrum reicht vom virtuosen Feuerwerk bis zu inniger romantischer Poesie. In den Jahren 1839 bis 1847 unternahm Liszt mehrere Reisen durch Europa.

Die Reiseerfahrungen nahm er zum Anlass für neue Kompositionen, die er in drei Bänden veröffentlichte und die seine musikalische Entwicklung deutlich machen. Band 1 handelt von der Schweiz. Diese Stücke sind von Naturerfahrungen inspiriert. Band 2 mit dem Titel „Italien“ enthält vor allem Vertonungen von Sonetten des italienischen Dichters Petrarca. Band 3 wurde wesentlich später komponiert, steht ganz unter dem Eindruck der Villa d’Este in Rom und verbindet Erinnerung, Wehmut und Trauer miteinander.

Ungewöhnlicher Klavierabend

Die Zuhörer erwartet also ein musikalisch höchst spannender und ungewöhnlicher Klavierabend, dargeboten von einer virtuosen Pianistin. Das Konzert war bereits für das Jahr 2018 geplant, musste damals aber wegen einer Erkrankung der Pianistin ausfallen.

Konzertdaten: Sonntag, 19. Mai, 18 Uhr, Forum der VHS Osterode, Eintritt: 14 Euro (übl. Ermäßigungen), freie Platzwahl, Vorverkauf: Tilman-Riemenschneider-Buchhandlung Osterode, Buchhandlung am Markt Herzberg und an der Abendkasse.