Ballenstedt. 18 000 Besucher feierten am Wochenende das 25-jährige Bestehen des Festivals am Fuße der Teufelsmauer in Ballenstedt.

Sonne pur, ein restlos ausverkauftes Festival und ein Publikum, das einfach Bock hat: Am vergangenen Wochenende feierte das Rockharz Open Air sein 25-jähriges Bestehen auf dem Flugplatz Ballenstedt/Asmus stedt am Fuße der Teufelsmauer. Und die mehr als 18 000 Besucher zeigten sich nicht weniger feierwütig, als die rund 50 bestätigten Bands.

Veranstalter Thorsten „Buddy“ Kohlrausch zeigt sich gegenüber unserer Zeitung rundum zufrieden mit dem Ablauf des Silberjubiläums und erklärt: „Es hätte kaum schöner sein können. Wir hatten super Wetter, ein sehr umsichtiges und besonnenes Publikum und keinerlei Zwischenfälle. Das war eine sehr runde Sache.“ Vor allem in Bezug auf die anhaltende Trockenheit und die hohe Waldbrandgefahr während des Festivals (Stufe vier von fünf) zeigten sich Kohlrausch und seine Crew besonders dankbar über die Rücksicht der Rockharzbesucher. „Es hat nicht ein einziges Feuer auf dem Gelände gegeben“, resümierte der Geschäftsführer der ausrichtenden Veruga GmbH.

Im Jahr 2009 richtete die Veruga GmbH das Rockharz Open Air erstmals in Ballenstedt im Landkreis Harz aus, nachdem die Zukunft des Metal-Festivals, das vor 25 Jahren in Osterode seinen Ursprung nahm, kurzfristig ungewiss war.

Die Suche nach einem Gelände

Darauf ging Kohlrausch auch am Samstagabend in seiner Dankesrede zwischen den beiden Headlinern des Abends, Knorkator und In Flames, ein und erinnerte an die Schwierigkeiten, die auf den Veranstalter auf der Suche nach einem neuen geeigneten Festivalgelände zukamen. Demnach sei man ihm grundsätzlich skeptisch begegnet, wenn er nach künftigen Örtlichkeiten für das Rockharz fragte. Gans anders sei es dahingegen bei Flughafenchef Uwe Gröschler gewesen, der sich sofort begeistert von Kohlrauschs Idee zeigte, das Rockharz fortan auf dem Flugplatz Ballenstedt/Asmusstedt veranstalten zu wollen.

Seinen Dank zollte ihm Kohlrausch am Samstagabend, als er Gröschler auf die Bühne holte. Das feiernde Publikum belohnte den Flughafenchef für seine Bereitwilligkeit mit lauten „Uwe“-Rufen und vor allem mit schallendem Applaus. „Rückblickend ist der Umzug nach Ballenstedt das Beste, was uns passieren konnte, nachdem wir in Osterode nicht mehr weitermachen konnten“, betonte Kohlrausch auf Nachfrage.

Eigenes kleines Jubiläum

Gleichermaßen bedankte sich Kohlrausch am Samstag noch bei seinen Crewmitgliedern sowie den Festivalgründern, die sich zum Teil schon weit länger für das Rockharz engagieren, als der Veranstalter selbst – der konnte am Wochenende nämlich sein eigenes kleines Jubiläum feiern und auf seine 20-jährige Tätigkeit für das Metal-Festival blicken. Vor allem aber ließ der Veruga-Geschäftsführer eines nicht außen vor: das Publikum. Denn was wäre das Festival am Fuße der Teufelsmauer ohne die feiernde Masse? In jedem Fall nicht das, was es heute ist und was es schon seit 25 Jahren ist: ein Festival geprägt von familiärer Atmosphäre – von Fans, für Fans.

Wie gut das ankommt, bewies die Meute direkt im Anschluss an Kohlrauschs Dankesrede, als der Headliner der Jubiläumsveranstaltung zu den ersten wummernden Klängen von „My Sweet Shadow“ und vor allem im gleißenden Licht der Lichtshow die Bühne betrat – und an diesem Slot vollends überzeugte. Leadsänger Anders Fridén forderte das Rockharz-Publikum immer wieder zum Mitmachen auf, die Fans nahmen gerne an. Offensichtlich war ihm klar, wie die Rockharz-Gänger gestrickt sind, verzichtete fast gänzlich auf den klaren Gesang, wie man ihn aus den jüngsten Alben eher gewohnt war – und shoutete, was die Kehle hergab. Das Publikum wusste es ihm zu danken und feierte die Schweden als würdigen Headliner einer würdigen Geburtstagsparty auf einem ebenso würdigen Festivalgelände bis in die frühen Stunden des Sonntags hinein.

Während die vergangenen Tage bei den Besuchern noch immer nachklingen und die Aufräumarbeiten auf dem Flugplatz dem Ende zugehen, haben Kohlrausch und seine Crew schon die 26. Auflage des Metal-Festivals im Blick, das bereits seine Schatten voraus wirft: Mit Bands wie Children of Bodom, Cradle of Filth, Dragonforce und Wintersun haben die Veranstalter die ersten Bands für 2019 bestätigt.