Osterode. Ergänzende unabhängige Teilhabeberatungsstelle wurde in der Auenstraße in Osterode eröffnet.

Bei allen Fragen rund um das Thema Teilhabe finden Menschen mit Behinderung, deren Angehörige und Institutionen ab sofort einen Ansprechpartner in Osterode. In der Auenstraße 1 wurde eine Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) „Eine für alle“ eröffnet.

Als „Gesicht der Teilhabeberatungsstelle“ begrüßte Erik Kleinfeldt, der jeweils montags vor Ort sein wird, die Gäste der Feierstunde. Die Einrichtung verstehe sich als Lotse im großen Feld der Leistungen und Anbieter und wolle Planungs- und Entscheidungshilfen geben, erläuterte der Berater.

„Wir wollen Menschen mit Behinderungen stärken, selbstbewusst Anträge zu stellen und ihnen zustehende Leistungen einzufordern“, betonte Kleinfeldt. Ziel sei es, sie in einem selbstbestimmten Leben zu unterstützen. Die Beratung erfolge kostenlos und auf Augenhöhe. Zudem gebe es ein Peer Counseling, eine ehrenamtliche Beratung von Betroffenen für Betroffene.

Außenstellen im Landkreis

„Der Begriff EUTB ist leider nicht barrierefrei“, frotzelte Elvira Kalusa, Geschäftsführerin der Selbsthilfe Körperbehinderter Göttingen, die Träger der Einrichtung ist. Ihr sei es wichtig gewesen, dass zusätzlich zur Zentrale in Göttingen flächendeckend Außenstellen im Landkreis geschaffen werden. Standorte sind neben Osterode Duderstadt und Hann. Münden.

Kalusa bedankte sich bei den Harz-Weser-Werkstätten, dass sie die Büroräume zur Verfügung stellen und sogar noch renoviert haben. Gefördert werden die EUTBs deutschlandweit vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales zunächst drei Jahre mit der Option auf eine zweijährige Verlängerung.

Das verabschiedete Bundesteilhabegesetz berge Licht und Schatten, kritisierte der Geschäftsführer der Harz-Weser-Werkstätten, Ditmar Hartmann. Mit der Ausarbeitung seien Betroffene und Verbände nicht zufrieden. Die Beratungsstellen seien hingegen ein Segen. „Inklusion funktioniert nur, wenn man weiß, welche Rechte man hat“, unterstrich er. Durch die über den Landkreis verteilten Standorte sei außerdem ein neues Netzwerk entstanden.

Der stellvertretende Landrat Dr. Andreas Philippi bezeichnete das Teilhabegesetz als ersten Schritt, der noch in den Kinderschuhen stecke. Nun müsse man an der Feinjustierung arbeiten. Er freue sich über das Beratungsangebot mitten in Osterode, das helfe, sich im Wirrwarr der Leistungen zurechtzufinden, und versicherte, er wolle mithelfen, dass das Kind laufen lerne.

Anschließend lud Kleinfeldt die Vertreter von Institutionen und Verbänden zum Kennenlernen bei Kaffee und Keksen ein.