Berlin. Die Preise für Wärmepumpen-Strom variieren stark. Ein Wechsel kann sich lohnen – das zeigte jüngst eine Analyse der Stiftung Warentest.

Noch ist das Gesetz zur geplanten Preisbremse für Wärmepumpen-Strom nicht beschlossen. Unabhängig davon kann es sich für Betreiber lohnen, nach Sondertarifen Ausschau zu halten. Diese könnten je nach Region sogar unter dem angepeilten Bremspreis von 28 Cent je Kilowattstunde liegen, berichtet die Stiftung Warentest in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „test“ (6/2023).

Die von der Regierung geplante Preisbremse gilt für ein Grundkontingent von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Dieser soll künftig höchstens 28 Cent pro Kilowattstunde kosten. Voraussetzung dafür: Der Haushalt hat einen eigenen Zähler für den Wärmepumpenstrom und verbraucht pro Jahr weniger als 30.000 Kilowattstunden.

NameStiftung Warentest 
Gründung4. Dezember 1964 in Berlin
CEOHubertus Primus (seit 01/2012)
HauptsitzBerlin
Mitarbeiterzahl374 (2021)
Umsatz63,7 Mio. Euro (2021)

Preisbremse für Wärmepumpen-Strom: Wie Verbraucher an die Entlastung kommen sollen

„Wenn der Bundestag das Gesetz in 2. und 3. Lesung verabschiedet, befasst sich der Bundesrat in einer der nächsten Plenarsitzungen noch einmal abschließend damit“, teilt die Presserstelle des Bundesrats auf Anfrage mit. Die mögliche Entlastung soll nach einem entsprechenden Beschluss automatisch von den Energielieferanten mit den monatlichen Abschlägen verrechnet werden.

WärmepumpeKosten in EUR
Luftwärmepumpecirca  8000 bis 16.000
Erdwärmepumpecirca 12.000 bis 15.000
Grundwasserwärmepumpecirca 9000 bis 12.000

Ob sich eine Wärmepumpe rechnet, hängt stark davon ab, wie teuer der Strom für deren Betrieb ist. Die Preise können sich von jenen für den normalen Haushaltsstrom unterscheiden. Grund dafür sind geringere Netzentgelte, die Stromversorger dafür zahlen. Die Ersparnisse können an Kundinnen und Kunden in Form von Sondertarifen weitergeben werden.

Stiftung Warentest prüft Sondertarife für Wärmepumpen: Wo es aktuell günstige Tarife gibt

Stiftung Warentest hat eigenen Angaben zufolge 556 Anbieter nach solchen Wärmepumpen-Sondertarifen befragt und von 41 Versorgern eine Antwort zu 73 Tarifen in zwei ausgewählten Regionen erhalten. Die Preisspanne sei enorm, schreiben die Verbraucherschützer „Unsere Untersuchung zeigt: Preiswerte Tarife bieten auch die örtlichen Stadtwerke.“

Ein Anbieter in Bayern etwa verlangte den Angaben zufolge bei einem Grundpreis von 119 Euro/Jahr nur 24 Cent pro Kilowattstunde. E.on Energie berechnete für regionale Tarife 16,24 Cent. Immerhin elf bundesweite Tarife kosteten bis zu 15 Prozent weniger im Jahr als der übliche Haushaltsstrom.

„Wechseln Sie zu einem günstigen Anbieter, auch wenn Sie von der möglichen Strompreisbremse profitieren“, so das Fazit von Stiftung Warentest. Schließlich müssten alle Steuerzahler gemeinsam für die Kosten oberhalb der Preisbremse aufkommen. (kai)