Osterode. Bei der Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen gab es Informationen über Arbeit und Geschichte des Osteroder Katasteramtes.

Am Nikolaustag feierte das Katasteramt in Osterode am Harz seinen 125. Geburtstag (wir berichteten), obwohl sich der eigentliche Jahrestag bereits am 23. Februar war. Martina Senge, Dezernatsleiterin des Katasteramts Osterode, und Ingo Wiesner, Leiter der Regionaldirektion in Northeim, hatten sich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern viel Zeit genommen, eine Feier anlässlich des Jubiläums für die Gäste vorzubereiten. Eingeladen waren neben zahlreichen ehemaligen Behördenbediensteten auch Vertreter aus der Osteroder Verwaltung, Wirtschaft und anderen Institutionen.

Senge und Wiesner unterrichteten in zwei Vorträgen über die 125-jährige Geschichte der Osteroder Institution und gaben darüber hinaus einen Einblick in die Organisation, Aufgaben und Entwicklungen. In drei Räumen, die extra für den Geburtstag entsprechend vorbereitet worden waren, wurden die abwechslungsreichen Tätigkeitsfelder des Katasteramtes veranschaulicht. Ebenso thematisiert wurde die Veränderung der Kartographie im Laufe der Jahrzehnte.

Standort- und Namenswechsel

Das Amt selbst kann auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken, verbunden mit einigen Standort- und Namenswechseln. Seinerzeit hatte im Februar 1894 die Regierung in Hildesheim verfügt, den Amtssitz des Königlichen Katasteramtes nach Osterode zu verlegen. Davor waren die Bediensteten im Welfenschloss zu Herzberg untergebracht. Es folgte eine Quartierverlegung in die Seesener Straße 19. Ab dem 1. September 1911 befand sich der Dienstsitz dann in der Dörgestraße. Zum 1. April 1916 wurde in die Johannistorstraße in das ehemalige Verwaltungsgebäude des Harzkornmagazins umgezogen. Heute befindet sich an der Stelle ein Bekleidungsgeschäft.

Die Zerstörung durch eine Brückensprengung Ende des Zweiten Weltkrieges machte einen weiteren Umzug nötig. Da der Wiederaufbau nach Kriegsende nur schleppend verlief, beschloss der Niedersächsische Landtag den Neubau eines staatlichen Behördenhauses im Baugebiet Badegarten. 1960, auf Beschluss des Stadtrates, wurde die Straße „Im Badegarten“ in „Berliner Straße“ umbenannt, wo sich das Katasteramt noch heute befindet.

Stetiger Personalzuwachs – im Jahr 1980 waren es etwa 55 Mitarbeiter – machte einen Anbau erforderlich. Heute liegt die Zahl der Bediensteten deutlich niedriger. Mit aktuell drei Auszubildenden und zwei dualen Studenten wird für eigenen Nachwuchs gesorgt.

Nach den Vorträgen nutzten die Gäste die Möglichkeit, sich alte Karten im Archiv sowie historische technische Hilfsmittel und die neueste Vermessungstechnik anzusehen und erklären zu lassen.