Pöhlde/Holle. Abgewatscht: Der 1. VC Pöhlde hat gegen die VSG Düngen/Holle/Bodenburg keine Chance. Trotzdem verwirklicht sich der Traum vom vorzeitigen Aufstieg.

Es ist vollbracht: Die Verbandsliga-Volleyballer des 1. VC Pöhlde sind seit diesem Wochenende offiziell Meister der Staffel 3 und steigen damit erstmals seit dem Jahr 1989 in die Volleyball-Oberliga auf. Die Böttcher-Truppe war am Samstagnachmittag jedoch auf Schützenhilfe des ASC Göttingen II angewiesen, der den ärgsten Verfolger aus Stederdorf mit 0:3 in die Schranken wies und den Pöhldern somit drei Spieltage vor Schluss zum Aufstieg verhalf.

Die Oderdörfler kassierten derweil ihre erste Saisonniederlage. Gegen die VSG Düngen/Holle/Bodenburg gab es eine schallernde 0:3-Pleite (23:25, 17:25, 12:25) – eine Tatsache, die Spieler und Trainer unter diesen Umständen bereits am Abend verkraftet hatten.

Schützenhilfe aus Göttingen

„Ganz ehrlich, nach zwölf Siegen am Stück darf man auch mal von der Schützenhilfe der Konkurrenz profitieren“, erklärte der sichtlich gelöst wirkende VCP-Trainer Jonas Böttcher, als feststand, dass das kleine 1800-Einwohner Dörfchen nach mehr als 30 Jahren zur kommenden Saison wieder in der fünfthöchsten Volleyball-Liga Deutschlands aufschlagen wird.

Minuten zuvor schienen die Oderdörfler ihren Aufstieg zumindest für ein paar Wochen vertagt zu haben, das war passiert: Als noch ungeschlagener Tabellenführer (zwölf Siege aus zwölf Spielen) reiste die Böttcher-Sechs zum Tabellenvierten VSG Düngen/Holle/Bodenburg – mit dem Ziel, einen weiteren Auswärtsdreier einzufahren und den ersten Tabellenplatz gegenüber dem Zweiten Stederdorf endgültig zu manifestieren.

Guter Start in den ersten Satz für den VCP

In der Sporthalle am Moldberg wartete auf Pöhlde, wie bereits im Vorfeld thematisiert, ein siegeshungriger Gastgeber. Die VSG hatte zuvor erstmal in der laufenden Spielzeit vier Spiele am Stück gewonnen und vor der Partie gegen den 1. VC bereits Lachendorf (3:0) klar besiegt.

Die Rotenberger stemmten sich zu Spielbeginn jedoch gut gegen die breite Brust des Gegners, wie auch Böttcher bemerkt: „Wir sind wirklich gut gestartet und konnten uns im Laufe des ersten Satzes auch um einige Punkte absetzen.“

Ehemaliger Zweitliga-Spieler der VSG Düngen brilliert

Düngen spielte sich nach einem zwischenzeitlichen 7:11-Rückstand in der Satz-Endphase allerdings wieder heran. Besonders der einstige Zweitliga-Spieler Henning Machtens brillierte in dieser Phase und ließ die Pöhlder mit seinen Angriffsbällen verzweifeln: „Er hatte wirklich einen richtig guten Tag“, attestierte auch Böttcher, dessen Team die Führung bis zum Stand von 23:22 immer noch hielt.

In der Folge sollten nur noch die Gastgeber punkten und sich den ersten Satz durchaus verdient mit 23:25 sichern. „Beide Mannschaften hätten den ersten Durchgang verdient gehabt“, so der 24-jährige Coach.

Mannschaft aus dem Harz gesundheitlich angeschlagen

Im zweiten Satz geriet der VCP bereits früh im Rückstand. Trainer Böttcher reagierte, nahm beim Stand von 5:11 eine Auszeit und brachte Alex Juckers, der nach einer neunstündigen Autofahrt erst kurz vor Spielbeginn eingetroffen war und ohne sich aufzuwärmen, ins Spielgeschehen einstieg.

Doch auch die Umstellung brachte, gegen einen formstarken Gegner, wenig. Die VSG sicherte sich anschließend auch den zweiten Durchgang (25:17). Im dritten Spielabschnitt machte sich bei den Pöhldern die Angeschlagenheit einiger Spieler bemerkbar: „Aufgrund vieler Krankheitsfälle konnte wir in der Woche nur einmal trainieren, wir waren einfach nicht bei 100 Prozent“, bestätigte Böttcher.

Noch drei Spiele

Düngen machte nun kurzen Prozess mit den Gästen und holte sich Satz 3 klar und deutlich mit 25:12. Die Ernüchterung über die erste Saisonniederlage sollte allerdings nicht allzu lang vorherrschen, wie auch Trainer Böttcher berichtete: „Als wir die Nachricht erhalten haben, dass Stederdorf in Göttingen verloren hat, wussten wir, dass wir Meister sind. Da war die Niederlage natürlich schnell vergessen.“

Bevor die Meisterschaft des 1. VC Pöhlde im Sommer gebührend auf einer bekannten spanischen Insel gefeiert werden kann, stehen noch drei abschließende Spiele an.

„Den Rest der Saison gilt es jetzt nur noch zu genießen“, erklärte Böttcher, bevor er sich zusammen mit seinem Team in die erste von wohl mehreren feuchtfröhlichen Titelfeiern verabschiedete.

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