Braunschweig. Braunschweigs Verteidiger machte beim 0:0 gegen Hannover mit einer Grätsche auf sich aufmerksam. Bald will er wieder per Elfmeter treffen.

Gefühlt begann das Derby für Eintracht Braunschweig so richtig erst in der 43. Minute. Zuvor war der Fußball-Zweitligist nervös, um Kontrolle bemüht und in der Offensive nur zaghaft unterwegs. Dann musste Hasan Kurucay in höchster Not eingreifen. Nach einem Fehlpass von Anton Donkor lief Hannovers Stürmer Cedric Teuchert allein aufs Tor zu. Und Eintrachts Verteidiger grätschte in letzter Sekunde mit einem gigantischen Tackling den Ball ab. Im Anschluss ballte er beide Fäuste und schrie seine Freude gen Himmel.

„Wenn dir so eine Grätsche gelingt, dann bist du einfach glücklich“, sagte der Abwehrspieler im Anschluss an das 0:0 gegen den großen Rivalen. Kurucay sorgte unter anderem mit dieser Aktion dafür, dass der Eintracht ein Punktgewinn glückte. „Es war ein wichtiges Tackling, weil ich schnell gesehen habe, dass Ermin nicht eingreifen kann. Dann bin ich gesprintet und hatte ein gutes Gefühl, den Ball erreichen zu können. Mein erster Job ist es schließlich, das Tor zu verteidigen“, ordnete der 26-Jährige ein.

Eintracht Braunschweigs Hasan Kurucay übernimmt rechte Seite der Dreierkette

Im Anschluss an die Aktion wurden die Braunschweiger mutiger und kamen ihrerseits zu Chancen. Gleichwohl wurde am Sonntag kein Fußball-Leckerbissen geboten. Die Punkteteilung ging in Ordnung. „Jeder in Braunschweig wusste, dass das ein Kampf wird. Dieser Punkt kann am Ende entscheidend sein“, befand Kurucay. Er war während des Spiels mit Teamkollege Robert Ivanov zusammengerasselt und musste nach dessen verletzungsbedingter Herausnahme auf die rechte Abwehrseite ausweichen. Mit Jannis Nikolaou kam ein Linksfuß ins Spiel.

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Auch Kurucay kam mit der Umstellung gut zurecht. Da bei Ivanov eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde, ist es gut möglich, dass der in Dänemark geborene Türke im Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (Samstag, 13 Uhr) abermals die Seite in der Dreierkette wechseln muss. Sein Trainer Daniel Scherning sagte zum Derby-Auftritt des 1,87-Meter-Mannes: „Auch ihm hat man angemerkt, dass Nervosität dabei war. Er hat untypische Bälle gespielt, sich aber dann selbst ins Spiel reingebracht, indem er einfacher gespielt hat. Auch die Umstellung auf rechts hat ihm einen Push gegeben. Danach hat er es souveräner und besser gemacht.“

Eintracht Braunschweig muss am Samstag zum VfL Osnabrück

In den Wochen zuvor war Kurucay einer der Stabilitätsfaktoren in Eintrachts Defensive. Er sagte, dass er stets seine besten Leistungen abrufe, wenn Ramadan ist. Seit dem vergangenen Dienstag ist die Fastenzeit der Muslime vorbei, doch auch gegen 96 hatte der Innenverteidiger starke Szenen. „Ich wünschte, ich könnte den Ramadan verlängern“, scherzte er. „Aber ich versuche auch gut zu spielen, wenn kein Ramadan ist. In den vergangenen Jahren war es aber so, dass ich da richtig gut war.“

Das Prestigeduell gegen die Roten wurde zwar zu keinem Offensiv-Feuerwerk, aber gegen den Ball machten es Kurucay und seine Nebenleute gemeinschaftlich richtig gut. „Wir haben gezeigt, dass wir ein unangenehmer Gegner sind. Wir sind stark zu Hause, mit unseren intensiven Läufen, mit der Energie, die wir auf den Rasen bringen. Das tun wir in jedem Spiel“, so der Profi, der nun runterkommen und ausruhen will, ehe der Fokus auf die schwierige Aufgabe beim Tabellenletzten gelegt wird.

Übrigens. Kurucay steht bei vier Saisontoren, drei davon erzielte er per Strafstoß. Alle schoss er hart nach links oben. Würde er wieder antreten und die gleiche Ecke wählen? „Na sicher“, sagte er zum ersten Teil der Frage. „Aber vielleicht schieße ich nach links, nach rechts, oder in die Mitte, man weiß nie.“ Dann ging er lächelnd in die Kabine.

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