Braunschweig. Ermin Bicakcic, Robert Ivanov und Hasan Kurucay haben Braunschweigs Defensive stabilisiert. Teilweise gehören sie zur Ligaspitze.

Bei der 0:1-Niederlage gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth standen Ermin Bicakcic, Robert Ivanov und Hasan Kurucay erstmals von Beginn an gemeinsam auf dem Platz. Zu Beginn der Amtszeit von Cheftrainer Daniel Scherning hatte dieser eigentlich Saulo Decarli den Vorzug gegeben, doch der Schweizer zog sich bei einem Zusammenprall mit Torhüter Ron-Thorben Hoffmann beim 1:2 in Hamburg eine Gehirnerschütterung zu und musste aussetzen. Ein neues Verteidiger-Trio bei Eintracht Braunschweig war gefunden – und das trug maßgeblich dazu bei, dass der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga mit der Zeit realistischer wurde und immer noch ist.

Der Blick auf die Formtabelle seit dem Fürth-Spiel zeigt: Die Eintracht rangiert auf Platz 7 und kassierte in dieser Zeit lediglich elf Gegentreffer. Das sind die wenigsten der gesamten 2. Liga. Das ist gewiss dem gesamten Team zu verdanken, doch die drei Abwehrspieler sind gut aufeinander abgestimmt und haben sich auch als Team im Team gefunden. Ivanov und Kurucay wuchsen an der Seite des bundesliga-erfahrenen Bicakcic. Das spiegelt sich auch in den Daten wieder.

Hasan Kurucay gewinnt bei Eintracht Braunschweig viele Zweikämpfe

Wie eine Analyse des Unternehmens „Ballorientiert“ zeigt, agieren die drei Verteidiger sehr ausgeglichen, was die Defensiv-Duelle angeht. Alle sind extrem zweikampfstark, vor allem Kurucay sticht mit seiner Erfolgsquote von 75% gewonnener Duelle hervor. Laut der Datenerhebung zählt er in diesem Bereich zu den Top-10 der zweikampfstärksten 2. Ligaspieler.

„Ballorientiert“ beschreibt Eintrachts Verteidigungsverhalten in der Dreierkonstellation so: „Die beiden Halbverteidiger Kurucay und Ivanov verteidigen proaktiver. Vor allem Ivanov, der häufig auch nach vorne verteidigt. Bicakcic ist hingegen mehr der absichernde Part im Zentrum, der seine beiden Nebenmänner so unterstützt.“ Diesen Eindruck konnte man auch von der Tribüne gewinnen, durch die Datenerhebung bekommt diese These nun auch Futter.

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Allgemein legen Bicakcic, Kurucay und Ivanov einen großen Fokus auf Kompaktheit, weshalb sie im Vergleich eher wenig Zweikämpfe führen. Stattdessen setzen sie eher auf ein konzentriertes Verteidigen im Raum. Sie lauern auf Fehlpässe und den richtigen Moment zuzupacken. Laut „Ballorientiert“ gehören sowohl Bicakcic als auch Ivanov zu den Top-10 der 2. Liga bezüglich der abgefangenen Pässe aller Spieler.

Kurucay hat neben seiner Zweikampfstärke noch eine andere hervorstechende Qualität zu bieten. Nämlich die im Kopfballspiel. Er gewinnt den Daten nach 73 Prozent seiner Duelle. Das sind 20 Prozent mehr als seine Positionskollegen bei der Eintracht.

Ermin Bicakcic geht bei Eintracht Braunschweig lieber kein großes Risiko

Bicakcic hat mit all seiner Erfahrung auch die Rolle des Ruhepols übernommen. „Er spielt nur selten vertikal, sondern fokussiert sich auf „einfache“ und sichere Pässe im Spielaufbau“, schreibt „Ballorientiert“. Seine Passgenauigkeit liegt bei 88 Prozent. Seine Nebenmänner Ivanov und Kurucay sorgen dagegen für das Fortkommen im Spielaufbau. Vor allem der Finne Ivanov agiert hierbei sehr offensiv und wagt sich oft bis weit in die gegnerische Hälfte vor. Er spielt im Schnitt 8,3 Pässe ins Angriffsdrittel.

Die drei Innenverteidiger sorgen individuell und im Verbund für eine sehr hohe Stabilität in der Braunschweiger Defensive. Das ist für den Abstiegskampf sicher kein verkehrtes Zeichen. Die Mischungs aus aktivem und abwartendem Verteidigen kommt Ivanov, Bicakcic und Kurucay dabei den Daten zufolge zugute. Das abwartende Verteidigen liegt dem Trio aber am besten, schreibt „Ballorientiert“: „Alle verfügen über ein gutes Timing im direkten Duell, was die sehr starken Zweikampfquoten unterstreichen. Den Spielaufbau lenken die Gegner häufig auf Ivanov, der dies zwar zu einigen Ausflügen in Richtung Offensive nutzt, aber zugleich die mit Abstand schwächste (83%) Passquote der drei Braunschweiger Innenverteidiger verzeichnet.“

Gegen die SV Elversberg (Samstag, 13 Uhr) fehlt der 29-Jährige allerdings gelbgesperrt. Die Dreierkette, mit der in Paderborn nach vier Spielen ohne Sieg endlich wieder ein Sieg gelang, muss wieder umgebaut werden. Zuletzt hatte schon Kurucay zwei Spiele wegen einer Rotsperre zuschauen müssen. Und auch Bicakcic steht bei vier Verwarnungen.

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