Braunschweig. Der Schweizer ersetzte Hasan Kurucay bei Eintracht Braunschweig. Er steckt in einer schwierigen Saison – trotz großer Disziplin.

Es war eigentlich nur eine einzige Szene, in der Saulo Decarli nicht glücklich aussah. Bei der 1:2-Pleite von Eintracht Braunschweig beim 1. FC Nürnberg verlor der Schweizer jenes Kopfballduell, das schließlich den ersten Treffer des „Clubs“ bedeutete. Decarli ersetzte den rotgesperrten Hasan Kurucay. An dem 32-Jährigen allein lag‘s sicher nicht, dass die Blau-Gelben ohne Punkte aus Franken abreisen mussten. Und wahrscheinlich wird er am Freitag die nächste Bewährungschance erhalten.

Daniel Scherning war zufrieden mit Saulo Decarli

Schuldzuweisungen gab es von Daniel Scherning nicht. Er war zufrieden mit Decarli – obwohl er Nürnbergs Sebastian Andersson nach einem Freistoß kurz aus den Augen verloren hatte. „Es ist natürlich maximal unglücklich, im direkten Duell mit Andersson so ein Gegentor zu kassieren. Aber machen wir uns nichts vor: Das kann passieren“, sagte Eintrachts Coach.

Ansonsten hatte der Braunschweiger im ersten Durchgang zweimal in höchster Not geklärt. Und überhaupt: Von null auf hundert direkt wieder in den Spielrhythmus zu kommen, will erst einmal gemeistert werden. „Es ist auch nicht einfach nach so langer Zeit ohne Spiel“, bemerkt auch Scherning. Für Decarli war es der erste Startelf-Einsatz seit Ende November.

Eintracht Braunschweigs Dreierkette war gesetzt

Damals durfte der Innenverteidiger beim Hamburger SV von Beginn an ran. In der 43. Minute aber rumste es. Bei einem Zusammenprall mit Eintrachts Torhüter Ron-Thorben Hoffmann verletzte sich Decarli am Kopf. Er musste raus – und verlor seinen Stammplatz. In den ersten beiden Partien unter Scherning hatte der Schweizer eigentlich einen guten Job gemacht.

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Die Dreierkette, die fortan aus Ermin Bicakcic,Robert Ivanov und Kurucay bestand, aber spielte sich fest. Und Decarli steckt in einer für ihn persönlich durchwachsenen Saison – mal wieder. 14 Spiele durfte er bis jetzt bestreiten. Die Einsatzzeiten schwankten zwischen einer und 90 Minuten. Dazu kam besagte Kopfverletzung.

Bekommt Saulo Decarli eine neue Chance

Und überhaupt: Mit Blessuren hat der 1,88-Meter-Mann immer wieder zu kämpfen. Dabei verkörpert er das, was gemeinhin als Vollprofitum bezeichnet wird. Decarli gilt als unheimlich diszipliniert. Er achtet auf seinen Körper – und darauf, was er ihm zuführt. Nach der letzten Einheit des Sommertrainingslagers in Harsewinkel etwa gab‘s für die Eintracht-Profis ein Eis am Stiel. Decarli verzichtete. „No weakness“, sagte er damals. „Keine Schwäche.“

Doch zurück in die Gegenwart. In Nürnberg sei es „insgesamt ein vernünftiger Auftritt“ von Decarli gewesen, wie dessen Trainer bescheinigt. „Er hat versucht, wieder Bindung zum Spiel zu bekommen“, erläutert Scherning. Dafür wird der in Locarno geborene Schweizer wohl noch eine Möglichkeit zu bekommen – mindestens.

Gegen Hansa Rostock gilt‘s für Eintracht Braunschweig

Denn auch am kommenden Freitag wird Kurucay noch auf der Tribüne schmoren. Für seine Rote Karte im Spiel gegen Hertha (1:1) ist er für zwei Spiele gesperrt worden. Es liegt nahe, dass Decarli auch dieses Mal als Vertretung eingesetzt werden wird. Und das in einem wichtigen Spiel. Keine der vergangenen drei Begegnungen in der laufenden Zweitliga-Saison konnte die Eintracht gewinnen.

Nun kommt mit Hansa Rostock ein direkter Konkurrent im Ringen um den Klassenerhalt ins Eintracht-Stadion. Am Freitag um 18.30 Uhr geht‘s los. Und den Blau-Gelben würden drei Punkte mehr als guttun. Auch, um einen Mitbewerber tabellarisch zu distanzieren. Wohl dem, der für solche Partien Alternativen hat. Wie eben Decarli. Der Vertrag des 32-Jährigen läuft im Sommer aus. Er wird also auch Argumente für die Zeit danach sammeln wollen. Und vielleicht gelingt es dem Schweizer ja sogar, seinen Stammplatz zurückzuerobern – auch über den kommenden Spieltag hinaus.

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