Braunschweig. Jannis Nikolaou ist überzeugt davon, dass Eintracht Braunschweig in Rostock besteht. Hier spricht er über das Zweitliga-Finale.

Es war vielleicht der einzig positive Aspekt des vergangenen Wochenendes: Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat den Klassenerhalt trotz der peinlichen Niederlage im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg in der Hand. Die Entscheidung, ob die Braunschweiger ihr Saisonziel erreichen, fällt am kommenden Sonntag auswärts bei Hansa Rostock (15.30 Uhr).

Der Gegner aus Mecklenburg-Vorpommern hat sich durch ein Remis gegen den 1. FC Nürnberg gerettet. Nürnberg und Arminia Bielefeld ringen auf den letzten Metern mit der Eintracht darum, den Relegationsspielen mit einem starken Drittligisten zu entgehen und müssen jeweils auswärts in Paderborn und Magdeburg ran.

Eintracht Braunschweigs Nikolaou: Wenn wir gewinnen, sind wir durch

Geht es nach Braunschweigs Mittelfeldspieler Jannis Nikolaou, soll sich die brisante Ausgangslage nicht lähmend auf das Team auswirken. „Wir sollten uns auf unsere Stärken besinnen, die wir zweifelsohne haben, müssen alles raushauen und dürfen nicht zu viel nachdenken über alle Eventualitäten“, sagt der Mann mit der Trikotnummer 4 und schiebt nach: „Andere Mannschaften müssen hoffen, dass wir straucheln und Punkte liegenlassen. Wenn wir gewinnen, sind wir durch. Dann ist es egal, wie die anderen spielen. Wir dürfen nur ans Positive denken und müssen das Spiel auch so angehen.“

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Doch das fällt im Augenblick schwer. Der Auftritt gegen Regensburg war bodenlos. Gegen die als Absteiger feststehenden Oberpfälzer spielten die Blau-Gelben nur rund zehn Minuten ordentlich mit. Die Leidenschaft fehlte ebenso wie der Mut, das Spiel der Braunschweiger war zu durchschaubar. Es gab keinen Plan B. „Gefühlt ab der 15. Minute haben wir den Gegner stark gemacht. Wir waren nicht mehr drin in den Situationen und auch zu passiv. Der Gegner hatte die Chancen. Das war genau das, was wir nicht wollten“, hadert Nikolaou.

Jannis Nikolaou und Eintracht Braunschweig hatten in dieser Saison viele enge Spiele zu bestreiten – am Sonntag kommt ein weiteres hinzu.
Jannis Nikolaou und Eintracht Braunschweig hatten in dieser Saison viele enge Spiele zu bestreiten – am Sonntag kommt ein weiteres hinzu. © regios24 | Sebastian Priebe

Auch er konnte wie so viele seiner Mitspieler am vergangenen Samstag nicht seine Leistung abrufen. „Wir haben heute vieles vermissen lassen“, geht er mit sich und der Mannschaft hart ins Gericht. Nun geht es gegen Hansa. In Rostock gewann Braunschweig nur ein einziges Mal – im August 2005. Diesmal muss es anders kommen, um nicht auf Patzer der Konkurrenz angewiesen zu sein. „Das ist ein Finalspiel für uns. Wir wollen da unbedingt gewinnen und den Deckel draufmachen“, bekräftigt Nikolaou. „Dass da viel Druck auf dem Kessel ist, ist klar. Das wollten wir vermeiden, vor allem, wenn man das andere Ergebnis sieht.“

Die Löwen hätten mit einem Erfolg gegen Regensburg nämlich vorzeitig den Ligaverbleib klarmachen können, weil Bielefeld gegen Paderborn nur remis spielte. „Doch jetzt ist die Situation, wie sie ist, und wir müssen sie so annehmen“, so Nikolaou.

Auch er ist dann als Führungsspieler gefordert. Er trägt in der dritten Saison das Eintracht-Trikot, hatte Phasen in denen er voranging, aber ebenso welche, in denen er völlig abtauchte.

Schiele will Leistungen der Achsenspieler intern ansprechen

Am Samstag war er damit nicht allein. „Die Achse war drauf“, sagt auch Cheftrainer Michael Schiele. Zu sehen war sie nicht. „Wir werden das intern ansprechen“, verspricht der Coach. Für Nikolaou, der Ende Juli 30 Jahre alt wird, ist klar: „Wir müssen in dieser Woche konzentriert auf das Spiel hinarbeiten und es gewinnen.“

Er selbst kennt die Situation im Abstiegskampf nur zu gut. Mit Dresden und Braunschweig musste er jeweils den bitteren Gang in Liga 3 antreten. Das ist am Sonntag nicht auf direktem Wege möglich – immerhin. Können diese Erfahrungen dem 1,87-Meter-Mann helfen, um die Mannschaft dabei zu unterstützen, wieder in die Spur zu kommen? Er meint, dass es seinen Einfluss in dieser Hinsicht gar nicht braucht. „Ich glaube, jeder weiß, was auf dem Spiel steht. Das brauche ich keinem erzählen“, sagt Nikolaou eindringlich.

Als Pluspunkt führt der in Bonn geborene Fußballprofi wie schon viele seiner Kollegen die bisherige Nervenstärke der Eintracht während der Saison an: „Wir haben schon viele solcher Spiele gehabt, in denen Druck auf dem Kessel war. Wir sind als Mannschaft absolut intakt. Wenn du unten drin stehst, ist es in den letzten Spielen immer so, dass der Druck da ist. Aber ich bin optimistisch, dass wir in Rostock bestehen“, erklärt Nikolaou. Bei den Löwen herrscht Zuversicht.

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