Göttingen. Christin S. ist Krankenschwester aus Leidenschaft – und ebenso leidenschaftliche Stripperin. Wie die Corona-Pandemie ihr Hobby ausbremst.

Den schweren Alltag für eine Zeit hinter sich lassen, den Kopf frei kriegen – in Zeiten der Corona-Krise ist dies wichtiger denn je geworden. Insbesondere für Beschäftigte in der Pflege und der Medizin. Christin S. (Name wurde von der Redaktion geändert) ist Krankenschwester, hat mehr als ein Jahrzehnt nur 12-Stunden-Nachtschichten gefahren – und dabei vor allem Krebspatienten und andere Schwerstkranke sowie Sterbende betreut.

Um den Kopf wieder frei zu kriegen, hat sie seitdem ein besonderes Hobby: Unter dem Künstlernamen Bella Boom strippt sie bei Junggesellenabschieden, Hochzeiten und anderen Veranstaltungen. Doch die Corona-Pandemie hat das Tanzen, wie sie es nennt, unmöglich gemacht. „Bei einer Stripshow Abstand einzuhalten, ist faktisch unmöglich“, erklärt sie. Im Spätsommer 2020 absolvierte die 28-Jährige daher ihren letzten Auftritt und im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt sie, warum es für sie keine Alternativen zum normalen Auftritt gibt, was eine gute Stripperin ausmacht – und wie ihr Beruf als Krankenschwester sogar schon emotionale Brücken gebaut hat.

Vom Ballett-Unterricht zum Gogo-Auftritt