Göttingen. Insgesamt sind aus der ersten Lieferung von 195 Impffläschchen an der Uniklinik Göttingen Impfdosen für 1.000 Mitarbeitende möglich.

Nachdem der Impfstoff vergangene Woche unter Polizeischutz die Universitätsmedizin Göttingen erreicht hatte (wir berichteten), erfolgten zeitnah die ersten Impfungen der Mitarbeiter. Angelika Schneegans, Pflegekraft auf der Intensivstation 0119, war die erste Mitarbeiterin der UMG, die mit dem Impfstoff Biontec/Pfizer gegen den Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft wurde. Um 8.51 Uhr am 7. Januar setzte Dieter Müller, Arzt im Betriebsärztlichen Dienst der UMG, der 60-jährigen die Spritze mit der Impfdosis. „Für mich ist es überhaupt keine Frage, dass ich mich impfen lasse“, sagte Angelika Schneegans, die seit 38 Jahren an der UMG und seit dem Jahr 2009 auf der Station 0119 arbeitet. „Ich arbeite auf der Intensivstation und sehe täglich das Leid der COVID-19-Patienten, die mit schweren Krankheitsverläufen bei uns liegen. Die Impfung ist für mich ein selbstverständlicher und ganz wichtiger Schritt im Kampf gegen das Coronavirus. Und zum Schutz für uns, die wir jeden Tag mit den Auswirkungen der Infektionen zu tun haben.“ In der ersten halben Stunde nach der Impfung spürte Angelika Schneegans auch keinerlei Nebenwirkungen.

Einer der ersten Geimpften an der Uniklinik Göttingen: Prof. Dr. Onnen Mörer, Leiter der Intensivmedizin in der Klinik für Anästhesiologie der UMG, wird von Arzt Dieter Müller geimpft.
Einer der ersten Geimpften an der Uniklinik Göttingen: Prof. Dr. Onnen Mörer, Leiter der Intensivmedizin in der Klinik für Anästhesiologie der UMG, wird von Arzt Dieter Müller geimpft. © UMG

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG, sagte: „Dass wir heute an der UMG mit der Impfung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter starten können, ist ein ganz wichtiger Schritt. Jetzt können wir in den kommenden Wochen Entscheidendes zum Schutz unserer Mitarbeitenden tun. Wir rufen unsere Beschäftigten dazu auf, die angebotene Impfung wahrzunehmen, und rechnen mit einer großen Impfbereitschaft an der UMG. Sie schützt und kann Leben retten.“ Brück weiter: „Wir danken auch der Stadt Göttingen für die gute Zusammenarbeit in den letzten Tagen. So konnten wir gemeinsam unter Hochdruck den Aufbau eines Impfzentrums für unsere Beschäftigten möglich machen.“

Täglicher Kampf gegen das Coronavirus

Petra Broistedt, Sozialdezernentin der Stadt Göttingen und Leiterin des Krisenstabes der Stadt, sagte: „Es ist gut und äußerst wichtig, dass jetzt auch an der UMG, dem Klinikum mit der zentralen Versorgung der schwersten COVID-19-Erkrankungen in der Region, die Menschen geimpft werden. Sie müssen tagtäglich den Kampf mit den schlimmen Auswirkungen des Coronavirus führen. Mit der UMG zusammen konnten wir jetzt eine unkomplizierte und pragmatische Lösung für ein rasches Impfen im Sinne der Menschen in der Stadt und der Region finden.“

Für den Ablauf der Impfungen und der Priorisierung hat die UMG eine klares Stufenkonzept festgelegt. Dabei wird zunächst den Mitarbeitern mit der höchsten Priorität die Impfung angeboten, die unmittelbar auf den Intensivstationen mit COVID-19-Patienten, in der Notaufnahme und auf den Normal- bzw. Intermediate Care Stationen arbeiten. Die UMG baut ein eigenes Impfzentrum im Zentralgebäude des Universitätsklinikums auf, das Mitte dieser Woche seine Arbeit in vollem Umfang aufnehmen wird. Dann wird auch täglich eine größere Zahl von UMG-Mitarbeitenden geimpft werden.