Goslar. Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B241 bei Goslar war ein Audi gegen einen Baum geprallt. Für zwei Insassen kam jede Hilfe zu spät.

Zwei junge Männer sind bei einem Verkehrsunfall am frühen Morgen des 20. Juli ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Goslar mitteilt, war der Wagen der Männer auf Höhe der Abfahrt Wöltingerode auf der Bundesstraße 241 gegen einen Baum geprallt und dabei in zwei Teile zerrissen worden. Für den 21 Jahre alten Fahrer und seinen 19 Jahre alten Beifahrer kam jede Hilfe zu spät, sie starben noch am Unfallort. Ein 20-Jähriger Mann aus Goslar wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen zunächst ins Krankenhaus Goslar gebracht und von dort in ein Braunschweiger Klinikum verlegt. Die Polizei war um 5 Uhr morgens von mehreren Anrufern zu der Unfallstelle gerufen worden.

Den Einsatzkräften bot sich bei Eintreffen ein grauenhafter Anblick, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Sie fanden die Personen und einen in zwei Teile gerissenen, zum Teil unter einem Baum liegenden völlig zerstörten Pkw – der herausgerissene und knapp zwanzig Meter entfernt liegende Motorblock brannte. Nach den bisherigen Feststellungen der Polizei war der 21-jährige Goslarer mit seinem blauen Audi S4 und den beiden weiteren Insassen auf der B241 aus Richtung Goslar kommend in Richtung Vienenburg unterwegs, hatte dabei aus bisher ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, kam in einer Rechtskurve zunächst offenbar nach links und anschließend nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte anschließend gegen einen Baum.

Für den 21-jährigen Fahrer, der eingeklemmt war und geborgen werden musste, und seinen 19-jährigen Beifahrer, der aus dem Fahrzeug geschleudert wurde, kam jede Hilfe zu spät, sie verstarben noch an der Unfallstelle. Der dritte junge Mann konnte schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Die B241 musste für die Zeit der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie die Unfallaufnahme und Aufräum- bzw. Reinigungsarbeiten voll gesperrt werden.

Widerliches Verhalten der Gaffer

Mit einem eindringlichen Appell wendet sich die Polizei Goslar aber auch an die Verkehrsteilnehmer: „Nach Bekanntwerden des schweren Unfalls hat es immer wieder Gaffer - Schaulustige oder Interessierte mögen wir diese Personen nicht nennen - an die Unfallstelle gezogen, um sich das Ganze möglichst live und aus der Nähe ansehen und vor allem in verantwortungsloser Manier ihrer Neugierde nachgehen zu können. Meine Kolleginnen und Kollegen und insbesondere ich finden dieses Verhalten - gelinde gesagt - widerlich und wissen wirklich nicht, was in den Köpfen dieser Leute vorgeht. Da haben Eltern, Großeltern, Verwandte und Bekannte ihre Liebsten verloren, haben unerträgliches Leid erfahren - und unsere sensationslüsternen Mitmenschen haben offenbar nichts Besseres zu tun, als sich ins Auto zu setzen, zum Ort des Geschehens zu fahren und sich, weil die Unfallstelle schließlich schon geräumt ist, an den dort vorhandenen Schäden und Spuren zu ergötzen. Das ist einfach unbegreiflich! Wir appellieren an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich an den hoffentlich noch vorhandenen gesunden Menschenverstand - hört bitte auf, den Unfallort aufzusuchen, Eure Autos in unmittelbarer Nähe am Fahrbahnrand abzustellen oder den Bereich im Schritttempo zu passieren. Es gibt dort wirklich nichts Aufsehenerregendes zu sehen! Für uns grenzt es an ein Wunder, dass es dort auf Grund des verantwortungs-/rücksichtslosen Verhaltens einiger Personen in den letzten Stunden nicht zu weiteren Unfällen gekommen ist“, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Mittlerweile hat die Polizei ihre Einschätzung revidiert. Bei den angeblichen Gaffern handelte es sich um Angehörige und Freunde der Verunglückten. Diese seien selbstverständlich nicht als Gaffer zu bezeichnen, teilt die Polizei mit.