Göttingen. Im Prozess um eine einbetonierte Leiche hat sich das Gericht mit Beziehungen des Angeklagten beschäftigt. Sie folgten offenbar einem Muster.

Im Prozess um eine einbetonierte Leiche hat sich das Landgericht Göttingen jetzt mit dem Vorleben des 47-jährigen Angeklagten beschäftigt. Die Polizei war im Zuge ihrer Ermittlungen gegen den Mann auf eine Reihe von Frauen gestoßen, mit denen er liiert gewesen war, außerdem auf vier Kinder. Die Beziehungen folgten offenbar einem auffälligen Muster: Der Angeklagte zog stets sehr schnell mit der jeweils neuen Partnerin zusammen, drängte auf eine rasche Heirat, gründete in ihrem Namen ein Geschäft, ließ alles über deren Konten laufen – und am Ende hatten die Frauen einen Berg Schulden.

Auch bei der Tat, für die sich der 47-Jährige derzeit vor dem Schwurgericht verantworten muss, sollen finanzielle Motive im Vordergrund gestanden haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, im September 2017 seine Mutter in ihrem Wohnhaus in Herzberg aus Habgier ermordet zu haben, weil sie seinen Lebensunterhalt nicht weiter habe finanzieren wollen. Um das Verbrechen zu vertuschen, habe er ihre Leiche im Wohnzimmer in einer Blumenbank einbetoniert.