Braunschweig. 2022 war ein sehr trockenes Jahr. Der Feuerwehr Flugdienst des Landes daher viel öfter in der Luft als im Jahr zuvor. Allein der Harz zählt 16 Brände.

Das sehr trockene Wetter des Jahres 2022 schlägt sich offenbar auch in der Waldbrandstatistik nieder. Der Nationalpark Harz vermeldete am Freitag für das vergangene Jahr 16 Brände, 4 davon auf dem Gebiet des Landes Niedersachsen, 12 auf sachsen-anhaltinischer Seite. In einem Fall müsse man von einem illegalen Lagerfeuer als Brandursache ausgehen, teilte ein Verwaltungssprecher mit.

Waldbrand-Daten für ganz Niedersachsen wohl erst im April

Die Waldbrandzahlen für ganz Niedersachsen allerdings liegen vermutlich erst im April vor, erklärte das zuständige Landwirtschaftsministerium in Hannover. Es ist aber zu erwarten, dass die verbrannte Fläche Wald im Vergleich zum Jahr 2021 zugenommen hat. Da waren etwas mehr als 4 Hektar Fläche Wald, rund 44.000 Quadratmeter, durch Brände zerstört worden. Im Jahr 2018, das laut Deutschem Wetterdienst ähnlich trocken war wie 2022, gingen etwa 31 Hektar Wald in Flammen auf.

Auch an der Zahl der Überwachungsflüge durch den Feuerwehr Flugdienst (FFD) in Niedersachsen kann die sich verschärfende Waldbrandgefahr abgelesen werden. Die Beobachtung potenzieller Brandnester aus der Luft nahm 2022 deutlich zu. Nach Angaben des FFD verzehnfachten sich die Einsatztage nahezu. „Nach nur 3 Einsatztagen im Jahr 2021 waren es fast 30 Flugtage im vergangenen Jahr“, erklärte Rainer Pflugradt aus Hildesheim, einer von zwei Stützpunktleitern des FFD in Niedersachsen.

Zwei Überwachungsflugzeuge für Niedersachsen

Das Land Niedersachsen kann dabei auf zwei Überwachungsflugzeuge zurückgreifen, das eine überwacht von Lüneburg aus den Raum zwischen Küste und Hannover, das andere von Hildesheim aus den Süden und Osten des Landes bis zur Grenze nach Sachsen-Anhalt.

Dabei sei 2022, laut Pflugradt, die eine Maschine an 28, die andere an 29 Tagen in der Luft gewesen. Man rechne damit, spätestens im April wieder regelmäßig die Routen abzufliegen. Im Jahr 2021 sollen die Kosten je Einsatzstunde bei etwa 390 Euro gelegen haben. Die Aufträge erteilt dem FFD das Landesamt für Brand und Katastrophenschutz in Celle, das dem Landesinnenministerium unterstellt ist.

Insbesondere mehrere Großfeuer im Harz, zuletzt Anfang September am Brocken, bei denen auch Löschhilfe aus Italien angefordert werden musste, und ein Brand im Großen Moor bei Gifhorn im Juli 2022 hatten die Rufe nach einer Stärkung des Katastrophenschutzes lauter werden lassen. Niedersachsen plant daher nun die Anmietung zweier Löschflugzeuge. Diese sollen schon 2023 für Einsätze bereitstehen. Wo sie stationiert, welcher Flugzeugtyp präferiert wird und wer das Personal dafür stellen soll, darüber wird noch verhandelt.