Goslar. Ob Neujahrsruhe in der Heide, Spaziergang am Nordseestrand oder Skifahren im Harz: Niedersachsens Urlaubsregionen erwarten viele Feiertagsgäste.

Kurzentschlossene, die über die Festtage noch verreisen wollen, haben in Niedersachsen Chancen, noch eine Unterkunft zu finden. Allerdings ist die Nachfrage regional unterschiedlich: Während Touristiker an der Nordsee und im Harz noch einige freie Unterkünfte melden, sind Angebote in der Heide knapp, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Urlaubsregionen hervorgeht.

In der Lüneburger Heide blicken die Touristiker trotz Preissteigerungen und dem Trend zu kurzfristigeren Buchungen auf ein erfolgreiches Jahr. „Es läuft richtig gut“, sagte der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. „Wir hatten nur 20.000 Übernachtungen weniger als 2019 mit insgesamt neun Millionen. Die Betriebe haben gut verdient.“

Silvester sei die Lüneburger Heide wie immer ausgebucht, sagte von dem Bruch. Viele Hundebesitzer suchten die Stille rund um die Naturschutzgebiete, wo nicht geknallt werden darf. „Das ist eine gute Reisezeit“, sagte von dem Bruch. Den Fachkräftemangel hätten viele Gastgeber zuletzt mit ihren Familien ausgeglichen, Speisekarten wurden etwas verkleinert, Öffnungszeiten eingeschränkt. Überraschenderweise gebe es schon viele Buchungen für den Sommer, die Gäste hätten Angst vor steigenden Preisen.

Weihnachten und Silvester im Harz verbringen – mehr Anfragen wegen Winterwetters

Im Harz sind die Hotels mit der aktuellen Buchungslage für Weihnachten und den Jahreswechsel sehr zufrieden, wie der stellvertretende Geschäftsführer des Harzer Tourismusverbandes Andreas Lehmberg sagte. Wegen der derzeitigen Wetterlage – Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt – gebe es mehr Buchungsanfragen auch für das kommende Jahr, vor allem in den Wintersportorten. Neben den Skigebieten etwa in Sankt Andreasberg und Braunlage locken demnach vor allem die Weihnachtsmärkte wie der in Goslar die Besucher in das Mittelgebirge.

Ein Schneemann steht am Skilift auf dem Hexenritt am Wurmberg. Noch steckt die Ski- und Rodelsaison in der Vorbereitung – die Hochphase startet zu Weihnachten.
Ein Schneemann steht am Skilift auf dem Hexenritt am Wurmberg. Noch steckt die Ski- und Rodelsaison in der Vorbereitung – die Hochphase startet zu Weihnachten. © dpa | Matthias Bein

Im Rückblick auf das Jahr 2022 zeigen sich die Gastgeber im Harz zufrieden. Die Energiekrise belaste jedoch Sauna- und Wellnessbetriebe in besonderer Weise, sagte Lehmberg. Der gesamte Harz liege bei den Übernachtungen etwa acht bis zehn Prozent hinter den Zahlen aus dem guten Vor-Corona-Jahr 2019. In einigen Orten werde allerdings auch wieder das Vor-Krisen-Niveau erreicht.

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Auch an der Nordseeküste erwarten die Touristiker traditionell viele Gäste über Weihnachten und vor allem zum Jahreswechsel. Die gestiegenen Preise drücken nach Einschätzungen der Touristiker allerdings die Reiselaune. „Viele Leute halten ihr Geld zusammen“, sagte Wiebke Leverenz von der Ostfriesland Tourismus GmbH – und das wirke sich auch auf die Nachfrage nach Urlauben an der Küste aus.

In Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen entlang der Küste finden Spontanreisende daher noch Platz. Eine andere Tourismusorganisation, Die Nordsee GmbH, meldet über die Weihnachtsfeiertage noch rund 1200 freie Unterkünfte bei 10 000 gelisteten Gastgebern. „Insofern sind wir mit der Buchungslage über die Festtage – insbesondere mit Blick auf die steigenden Lebenshaltungskosten – sehr zufrieden“, sagte Geschäftsführerin Sonja Janßen.

Die Ostfriesischen Inseln sind mit der Auslastung ebenfalls zufrieden, sehen aber noch Potenzial. „Die Buchungslage ist grundsätzlich nicht schlecht. Allerdings haben wir über den Jahreswechsel eine Auslastung von rund 80 Prozent. In der Vergangenheit lagen wir zwischen 90 und 98 Prozent. Die Nachfrage ist also etwas geringer“, teilte Rieka Beewen von der Kurverwaltung Wangerooge mit. Auch auf Juist und Spiekeroog sind noch freie Unterkünfte zu finden. Auf Spiekeroog sind den Angaben zufolge vor allem Ferienwohnungen gut gebucht, freie Betten gibt es noch in Hotels. Borkum meldet dagegen, dass viele Betriebe ausgebucht seien. Spontanreisende könnten mit Glück dagegen noch in Ferienwohnungen oder privaten Pensionen unterkommen, hieß es.