Braunschweig. Was macht eine glückliche Beziehung aus? Braunschweiger Beziehungscoach und -expertin Antonia Mandel gibt Tipps aus ihrer Praxis.

Was macht eine glückliche Beziehung aus? Antonia Mandel (28) arbeitet als Beziehungsexpertin und Coach in Braunschweig. In unserem Podcast „Glücksschmiede“ verrät uns die gebürtige Mülheimerin mehr über die fünf Sprachen der Liebe.

Mit welchen Anliegen kommen Klientinnen und Klienten zu dir?

Meistens geht es darum, dass sie keinen passenden Partner für sich finden. Sie versuchen immer, anderen zu gefallen und fragen sich, was der potenzielle Partner mögen könnte. Manchmal geben sie vor, jemand zu sein, der sie gar nicht sind, noch bevor sie eine Beziehung eingegangen sind.

Wie sieht der Alltag einer Beziehungsexpertin eigentlich aus?

Es gehört viel zum selbstständigen Beruf dazu – etwa die Buchhaltung oder in meinem Fall auch mein Instagram-Kanal. Der größte und schönste Teil ist jedoch die Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten. Meistens kommen sie mit einem bestimmten Thema zu mir. Ich leite sie dann mit emotional relevanten Fragen hin zu einer für sie passenden Lösung zu ihrem Thema. Im Januar beschäftigten wir uns in einem meiner Workshops zum Beispiel mit den fünf Sprachen der Liebe. Daraufhin kamen Klientinnen zum Eins-zu-Eins-Coaching.

Was sind denn die fünf Sprachen der Liebe?

Der Amerikaner Gerrit Chapman hat festgestellt, dass wir unsere Liebe auf unterschiedliche Art und Weise zeigen: durch Lob und Anerkennung, Zweisamkeit, Geschenke, Hilfsbereitschaft oder Zärtlichkeit. Wenn du deine Liebe durch Geschenke ausdrückst, dein Partner dir aber jeden Tag nur sagt, wie schön du bist, dann wirst du dich auf Dauer nicht geliebt fühlen. Einfach deshalb, weil du die materielle und er die verbale Sprache spricht.

Kann daran eine Beziehung scheitern?

Wenn ich mir dessen nicht bewusst bin, dann ja. Aber wir können lernen, die Sprache des anderen zu sprechen – das ist leichter, als sie zu verstehen. Denn wir haben eine Art Liebestank und wenn dieser immer leerer wird, belastet das die Beziehung.

Und wie können wir unseren Liebestank wieder auffüllen?

Das erfordert Wille. Menschen verhalten sich anders, wenn sie sich geliebt fühlen. Fange ich an und gebe meinem Partner, was er braucht, dann verändert sich sein Verhalten. Das hat automatisch Auswirkung auf die ganze Beziehung.

Erzähl doch einmal, wie du zu deinem Beruf gekommen bist.

Ich begann nach der Trennung und durch mein Coaching zu verstehen, welche Kraft eigentlich unsere Gedanken und welche Macht wir selbst haben, mit dem Blick, den wir auf die Welt richten. In allem, was wir sehen, steckt unsere individuelle Bewertung drin – jeder geht anders durch die Straßen, sieht andere Dinge. Während dieses Prozesses fand ich heraus, was mir wirklich Spaß macht, was meine Stärken und Interessen sind, und lernte zudem meinen Partner kennen.

Ist deine jetzige Beziehung also das, was du als deine Traumbeziehung bezeichnen würdest?

Das würde ich schon sagen, ja. Ich bin mir sicher, ohne das Wissen über mich selbst und meine heutige Ausstrahlung, wäre er nicht auf mich zugekommen. Nach fast zwei Jahren schleicht sich die extreme Verliebtheitsphase aus, aber wir haben eine großartige Kommunikation. Generell ist eine gesunde, lösungsorientierte sowie gewaltfreie Kommunikation das Wichtigste.

Sind Individualität und hohe, an den Partner gerichteten Standards Gift für eine Beziehung?

Man kann schon Standards haben, etwa ein gepflegtes Äußeres. Was allerdings eine gesunde Beziehung verhindert, sind Ideale wie die exakte Körpergröße des Partners, Berufsziele wie Chefarzt oder sonstiges. Diese Dinge sind keineswegs entscheidend für eine liebevolle Beziehung. Letztendlich macht uns unsere Ausstrahlung attraktiv, sowie unsere Haltung, mit der wir durch das Leben gehen.

Du bist früh Mama geworden und hast inzwischen zwei Kinder. Was rätst du den Leserinnen und Lesern, die ebenfalls alleinerziehend und Single sind?

Diese Ängste kenne ich. Meine Hebamme sagte kurz nach der Geburt meiner Tochter: „Wissen Sie, manche Männer finden es gerade schön, wenn sie sich bei dem Thema Kinder nicht stressen müssen.“ Kinderhaben kann aber ebenso ein Vorteil sein. Zudem half mir ein Grundsatz: Alles passiert für mich. Wenn mein Partner mich wirklich liebt, tut er das auch trotz oder gerade wegen der Kinder. Das gilt übrigens nicht nur für alleinerziehende Mütter, sondern auch für alleinerziehende Väter.

Welchen Tipp kannst du den Leserinnen und Lesern geben, damit sie ein Stück zufriedener in ihren Beziehungen sein können?

Dankbar sein. Und all die Gedanken aufschreiben. Mein Sohn fragte mich kürzlich: „Mama, was war heute gut?“ Ich wurde etwas negativ, woraufhin er schimpfte: „Nein, du musst positive Dinge sagen!“ Die Abende sollten wir damit verbringen, uns zu überlegen, was gut ist und worauf wir uns morgen freuen können.

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