Osterode. Happy Birthday Harzer Hexen-Stieg: Der bekannte Wanderweg feiert 20. Geburtstag. Was man zum Start der Wandersaison wissen muss.

Der Harzer Tourismusverband (HTV) macht auf einen besonderen Geburtstag aufmerksam: 20 Jahre Harzer Hexen-Stieg. Darüber informieren die Verantwortlichen des HTV in einer Mitteilung – und weisen gleichwohl auf die Saison-Eröffnung der Harzer Wandernadel in Altenau hin, die ebenfalls ganz im Zeichen des Harzer Hexen-Stiegs stehen wird.

Tausende Kilometer zählt das Wanderwegenetz im Harz. „Die wohl bekannteste Route ist der Harzer Hexen-Stieg, der die Orte Osterode im Südwesten und Thale im Nordosten verbindet“, heißt es vonseiten des HTV. Mit all seinen Varianten misst der Weg 150 Kilometer. Und weiter: „Seit nunmehr 20 Jahren ist er Aushängeschild und Botschafter der beliebten Wanderregion“. Als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ und einer der „Top Trails of Germany“ erfreue er sich bundesweiter Bekanntheit. Der Streckenverlauf führt die Wanderer durch alle Facetten der Harzer Naturlandschaft und vereint dabei die Themen Natur, Geologie, Geschichte und Kultur.

Die Route des Harzer Hexenstiegs

Vorbei an kleinen Fachwerk- und Bergstädten säumen immer wieder Zeugnisse der mehr als tausendjährigen Bergbaugeschichte den Weg. So führt er durch die Clausthaler Hochebene mit seiner Teich- und Grabenlandschaft, die als „Oberharzer Wasserwirtschaft“ seit 2010 Teil des Unesco-Weltkulturerbes ist. „Die voranschreitenden Veränderungen in den Harzer Wäldern bleiben auch dem Hexen-Stieg-Wanderer nicht verborgen. Die Auswirkungen des Klimawandels und des Borkenkäfers werden spätestens bei Erreichen des Nationalparkgebiets deutlich“, erklären die HTV-Verantwortlichen und empfehlen in diesem Zusammenhang den Besuch der Ausstellungen in den Nationalpark-Besucherzentren entlang des Weges. Diese informieren zum Thema Waldentwicklung und Waldumbau.

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Auf dem Weg zum Brockengipfel verläuft die Route weiter entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. „Immer wieder ertönen hier die stampfenden Dampfzüge der Harzer Schmalspurbahnen und bahnen sich ihren Weg auf den Berg. Oben angekommen wartet der Brocken an nebelfreien Tagen mit einer fantastischen Rundumsicht auf und begeistert Besucher im Brockenhaus mit seiner spannenden Vergangenheit.“ Der Abstieg über den historischen Glashüttenweg geht an steilen Klippen vorbei, bevor der Bodefluss die Führung übernimmt. In Rübeland locken die Baumanns- und Hermannshöhle in eine Untertagewelt. „Für Schwindelfreie lohnt sich vor Erreichen der letzten Etappe ein Abstecher zu Deutschlands höchster Staumauer an der Rappbodetalsperre“, meint das Team des HTV.

Mit Eintritt in das Naturschutzgebiet des Bodetals offenbare sich „der schönste und atemberaubendste Teil des wild-romantischen und sagenumwobenen Felsentals“. Fast senkrecht ragen die Granitwände mit bis zu 250 Metern in die Höhe. Ist der Zielort Thale nach den letzten Talwindungen erreicht, laden die Felsplateaus des Hexentanzplatzes oder der Roßtrappe zu einem abschließenden Blick von oben ein, erklärt der HTV in seiner Mitteilung.

Erlebnisinseln und Multimedia

Entlang des Harzer Hexen-Stiegs wurden zum zehnjährigen Bestehen bereits insgesamt elf Erlebnisinseln errichtet. „Diese künstlerischen Installationen weisen auf interessante, aber oft verborgene Details am Wegesrand hin. So kann man sich unterwegs unter anderem neben einer Harzer Kiepenfrau auf einem Baumstamm ausruhen, erfahren, welch wichtige Bedeutung die Ameisen und Blattläuse für den Wald haben oder spannende geologische Aufschlüsse von einer imposanten Bank aus betrachten.“

Weitere Geheimnisse der Harzer Bergwelt verraten Paul und Anni im Multi-Media-Guide zum Harzer Hexen-Stieg. Das Pärchen begleitet Wanderer von Osterode bis Thale und beantwortet an 27 Stationen Fragen wie: Woher stammen all die kuriosen Namen im Harz? Warum war die Arbeit der Wasserknechte so schwer? Und welche Besonderheiten finden sich in der Flora und Fauna des Harzes? Dazu erklärt der HTV: „Der Multi-Media-Guide lädt mit Audioaufnahmen, Textinhalten und kurzen Videos zu einer unterhaltsamen, informativen Wanderung ein. Er ist in Deutsch und Englisch aufrufbar und kann kostenlos auf www.harzinfo.de heruntergeladen werden“.

Ausblick in das Jubiläumsjahr

Das 20-jährige Bestehen des Harzer Hexen-Stiegs soll in diesem Jahr entsprechend gewürdigt und gefeiert werden. Die diesjährige Saisoneröffnung der Harzer Wandernadel findet am 2. April am Harzer Hexen-Stieg in Altenau statt. Den teilnehmenden Wanderern werden verschiedene geführte Wanderungen zum Auftakt geboten.

Auch die traditionelle Brockenwanderung zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober steht im Zeichen des Geburtstags-Wanderweges. Weitere Veranstaltungen für den Jahresverlauf befänden sich in der Planung, teilt der HTV mit. 2023 stehe außerdem turnusmäßig die erneute Überprüfung des Harzer Hexen-Stiegs als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ an.

Ausgebildete Qualitätsprüfer, die der Harzklub, der Nationalpark Harz und der Harzer Tourismusverband stellen, begehen und kontrollieren die in Einzelabschnitte aufgeteilten 150 Kilometer des Harzer Hexen-Stiegs. Überprüft werden die Einhaltung der 23 geforderten Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes, um erneut das Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zu erhalten.

Harzer Hexen-Stieg: Über das Projekt

2003 wurde der Harzer Hexen-Stieg als Gemeinschaftsprojekt von Harzklub, Nationalpark Harz und Harzer Tourismusverband ins Leben gerufen. Während der Harzklub und der Nationalpark jeweils in ihren Bereichen für das Wegemanagement, also die Beschilderung, die Wegequalität sowie die Infrastruktur (Bänke, Hütten etc.) zuständig sind, zeichnet der HTV verantwortlich für die Vermarktung und koordiniert die regelmäßig anstehende Qualitätssicherung und Zertifizierung als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“.

Die Instandhaltung und stetige Verbesserung des Harzer Hexen-Stiegs wird unterstützt von den Sparkassen entlang des Weges, der Harz-Energie und von der Harzer Mineralquelle Blankenburg GmbH.

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